Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.dereFol: 17. weise Allmechtig vnd Allenthalben / Welches sie dann kurtz zuvorn / für recht haben außgeben. Also gehet es jhnen / wie man saget / das vnwarheit weder mit sich selbst / noch mit der warheit vberein kömpt. II. ZVm andern / entschüldigen sie sich. Das sie nicht also lehren / Fol. 21.das als dann erst der Menschlichen Natur etwas geben werde / wann sie in die Gottheit vorwandelt / oder derselben gantz vnd durchauß gleich gemacht werde. Hievon kan auch / wer da wil / in vnser nechsten Antwort wieder Iacob: Andream nachlesen / wie bißher die Vbiquisten auff die vorgöttung der Menscheit Christi gedrungen / vnd in dem einigen Christo zweyerley Gottheit gesetzt. Vnd wie Iacob. Andreas in seinem wider vns außgegangenem Tübingischem Buch / alle die jenigen / für Arrianer gescholten habe / welche diese proposition nicht billichen. Die Menscheit Christi ist Gott. Item / Wie die Vbiquisten öffentlich geschrieben / die Persönliche vereinigung stehe in dieser Maiestet / heisse vnd sey nichts anders / denn das die Menscheit Christi in gleiche Maiestet vnd herrligkeit eingesetzt sey / vnd das die Menscheit sey Gott gleich werden / etc. Was gehet auch diese Theologen noht an / das sie vns vnd andern fürwerffen? als liessen wir der Menscheit Christi mehr nicht dann blosse Titel vnd Nahmen (weil wir sagen / das die Allmechtigkeit vnd andere Göttliche eigenschafften / Menscheit anders nicht denn die Gottheit selbst gegeben werde durch Persönliche vereinigung.) So sie nicht in diesem traum stehen / vnd diß jhres Hertzens gericht ist (wie jhre wort allhier lauten) das sie nemlich meinen / wenn die Menscheit nicht Allmechtig / oder das eben so viel ist / der Gottheit nicht gleich worden ist / an der Allmechtigkeit / So müsse es nichts sein / das der Menscheit mitgetheilet sey Persönlich die Gottheit / vnd andere Göttliche eigenschafften. Welcher massen auch die Vbiquisten für dieser zeit das gleich - dereFol: 17. weise Allmechtig vnd Allenthalben / Welches sie dann kurtz zuvorn / für recht haben außgeben. Also gehet es jhnen / wie man saget / das vnwarheit weder mit sich selbst / noch mit der warheit vberein kömpt. II. ZVm andern / entschüldigen sie sich. Das sie nicht also lehren / Fol. 21.das als dann erst der Menschlichen Natur etwas geben werde / wann sie in die Gottheit vorwandelt / oder derselben gantz vnd durchauß gleich gemacht werde. Hievon kan auch / wer da wil / in vnser nechsten Antwort wieder Iacob: Andream nachlesen / wie bißher die Vbiquisten auff die vorgöttung der Menscheit Christi gedrungẽ / vñ in dem einigen Christo zweyerley Gottheit gesetzt. Vñ wie Iacob. Andreas in seinem wider vns außgegangenem Tübingischem Buch / alle die jenigen / für Arrianer gescholten habe / welche diese proposition nicht billichen. Die Menscheit Christi ist Gott. Item / Wie die Vbiquisten öffentlich geschrieben / die Persönliche vereinigung stehe in dieser Maiestet / heisse vnd sey nichts anders / denn das die Menscheit Christi in gleiche Maiestet vnd herrligkeit eingesetzt sey / vnd das die Menscheit sey Gott gleich werden / etc. Was gehet auch diese Theologen noht an / das sie vns vnd andern fürwerffen? als liessen wir der Menscheit Christi mehr nicht dann blosse Titel vnd Nahmen (weil wir sagen / das die Allmechtigkeit vnd andere Göttliche eigenschafften / Menscheit anders nicht denn die Gottheit selbst gegeben werde durch Persönliche vereinigung.) So sie nicht in diesem traum stehen / vnd diß jhres Hertzens gericht ist (wie jhre wort allhier lauten) das sie nemlich meinen / wenn die Menscheit nicht Allmechtig / oder das eben so viel ist / der Gottheit nicht gleich worden ist / an der Allmechtigkeit / So müsse es nichts sein / das der Menscheit mitgetheilet sey Persönlich die Gottheit / vnd andere Göttliche eigenschafften. 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Andreas in seinem wider vns außgegangenem Tübingischem Buch / alle die jenigen / für Arrianer gescholten habe / welche diese proposition nicht billichen. Die Menscheit Christi ist Gott. Item / Wie die Vbiquisten öffentlich geschrieben / die Persönliche vereinigung stehe in dieser Maiestet / heisse vnd sey nichts anders / denn das die Menscheit Christi in gleiche Maiestet vnd herrligkeit eingesetzt sey / vnd das die Menscheit sey Gott gleich werden / etc.</p> <p>Was gehet auch diese Theologen noht an / das sie vns vnd andern fürwerffen? als liessen wir der Menscheit Christi mehr nicht dann blosse Titel vnd Nahmen (weil wir sagen / das die Allmechtigkeit vnd andere Göttliche eigenschafften / Menscheit anders nicht denn die Gottheit selbst gegeben werde durch Persönliche vereinigung.)</p> <p>So sie nicht in diesem traum stehen / vnd diß jhres Hertzens gericht ist (wie jhre wort allhier lauten) das sie nemlich meinen / wenn die Menscheit nicht Allmechtig / oder das eben so viel ist / der Gottheit nicht gleich worden ist / an der Allmechtigkeit / So müsse es nichts sein / das der Menscheit mitgetheilet sey Persönlich die Gottheit / vnd andere Göttliche eigenschafften. 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dere weise Allmechtig vnd Allenthalben / Welches sie dann kurtz zuvorn / für recht haben außgeben.
Fol: 17. Also gehet es jhnen / wie man saget / das vnwarheit weder mit sich selbst / noch mit der warheit vberein kömpt.
II.
ZVm andern / entschüldigen sie sich. Das sie nicht also lehren / das als dann erst der Menschlichen Natur etwas geben werde / wann sie in die Gottheit vorwandelt / oder derselben gantz vnd durchauß gleich gemacht werde. Hievon kan auch / wer da wil / in vnser nechsten Antwort wieder Iacob: Andream nachlesen / wie bißher die Vbiquisten auff die vorgöttung der Menscheit Christi gedrungẽ / vñ in dem einigen Christo zweyerley Gottheit gesetzt. Vñ wie Iacob. Andreas in seinem wider vns außgegangenem Tübingischem Buch / alle die jenigen / für Arrianer gescholten habe / welche diese proposition nicht billichen. Die Menscheit Christi ist Gott. Item / Wie die Vbiquisten öffentlich geschrieben / die Persönliche vereinigung stehe in dieser Maiestet / heisse vnd sey nichts anders / denn das die Menscheit Christi in gleiche Maiestet vnd herrligkeit eingesetzt sey / vnd das die Menscheit sey Gott gleich werden / etc.
Fol. 21. Was gehet auch diese Theologen noht an / das sie vns vnd andern fürwerffen? als liessen wir der Menscheit Christi mehr nicht dann blosse Titel vnd Nahmen (weil wir sagen / das die Allmechtigkeit vnd andere Göttliche eigenschafften / Menscheit anders nicht denn die Gottheit selbst gegeben werde durch Persönliche vereinigung.)
So sie nicht in diesem traum stehen / vnd diß jhres Hertzens gericht ist (wie jhre wort allhier lauten) das sie nemlich meinen / wenn die Menscheit nicht Allmechtig / oder das eben so viel ist / der Gottheit nicht gleich worden ist / an der Allmechtigkeit / So müsse es nichts sein / das der Menscheit mitgetheilet sey Persönlich die Gottheit / vnd andere Göttliche eigenschafften. Welcher massen auch die Vbiquisten für dieser zeit das gleich -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/110>, abgerufen am 22.02.2025. |