Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.Das dritte Teil. Wie Ireneus vnd seine gesellen aus Thüringen abgeschieden. DAM. Ireneus sein Flickwerck dem Geistlichen Consistoria auffdrunge / ehe man das Buch sehen liesse / sagt er / es were nur ein kurtz Bekentnis jhrer Lehre. Da er aber solche Frucht herfür ans Liecht bracht / war es ein Comment fast von zweyen Büchern papirs / vnd sind im Druck zwentzig bogen / damit aber solches nicht zu wenig sein möchte / hat er jtzt im drucken auch eine kleine vorrede dafür gemacht / von zehen pogen fast lang / das die vorrede nur halb so gros ist / als das gantze Buch / damit es ja eine proportion hette / dem buche selbst gleichformig / dz ist / das der kopff halb so gros were / als derfolgende leib / denn solche proportion eignet der Manicheischen Lere. Es hat aber M. Irenens in solchem seinem vorlauff wollen jre Legendam oder Historien mit einbringen / das er als ein Merterer vnd Exul Christi / nun sol von jederman gehalten vnd gerhümet werden / das er so ritterlich vber der Manicheer lere gestritten / die Erbsünde sey Substantia, vnd weil er beide die geschicht fein verdre het / vnd aussenlesset was jme möche bey rehinen Christen einen vngelimpff gebehren / so wollen wir einfeltig richtig vnd klar / nur was diesen handel belanget / an dere stück vnd sachen auff dismal geschwiegen / zu gut der Warheit erzelen. Das dritte Teil. Wie Ireneus vnd seine gesellen aus Thüringen abgeschieden. DAM. Ireneus sein Flickwerck dem Geistlichẽ Consistoria auffdrunge / ehe man das Buch sehen liesse / sagt er / es were nur ein kurtz Bekentnis jhrer Lehre. Da er aber solche Frucht herfür ans Liecht bracht / war es ein Comment fast von zweyen Büchern papirs / vnd sind im Druck zwentzig bogen / damit aber solches nicht zu wenig sein möchte / hat er jtzt im drucken auch eine kleine vorrede dafür gemacht / von zehen pogen fast lang / das die vorrede nur halb so gros ist / als das gantze Buch / damit es ja eine proportion hette / dem buche selbst gleichformig / dz ist / das der kopff halb so gros were / als derfolgẽde leib / deñ solche proportion eignet der Manicheischen Lere. Es hat aber M. Irenens in solchem seinem vorlauff wollen jre Legendam oder Historien mit einbringẽ / das er als ein Merterer vñ Exul Christi / nun sol von jederman gehalten vnd gerhümet werden / das er so ritterlich vber der Manicheer lere gestritten / die Erbsünde sey Substantia, vnd weil er beide die geschicht fein verdre het / vñ aussenlesset was jme möche bey rehinen Christen einẽ vngelimpff gebehren / so wollen wir einfeltig richtig vnd klar / nur was diesen handel belanget / an dere stück vñ sachen auff dismal geschwiegen / zu gut der Warheit erzelen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0176"/> </div> <div> <head>Das dritte Teil.<lb/></head> </div> <div> <head>Wie Ireneus vnd seine gesellen aus Thüringen abgeschieden.<lb/></head> <p>DAM. Ireneus sein Flickwerck dem Geistlichẽ <hi rendition="#i">Consistoria</hi> auffdrunge / ehe man das Buch sehen liesse / sagt er / es were nur ein kurtz Bekentnis jhrer Lehre. Da er aber solche Frucht herfür ans Liecht bracht / war es ein <hi rendition="#i">Comment</hi> fast von zweyen Büchern papirs / vnd sind im Druck zwentzig bogen / damit aber solches nicht zu wenig sein möchte / hat er jtzt im drucken auch eine kleine vorrede dafür gemacht / von zehen pogen fast lang / das die vorrede nur halb so gros ist / als das gantze Buch / damit es ja eine proportion hette / dem buche selbst gleichformig / dz ist / das der kopff halb so gros were / als derfolgẽde leib / deñ solche proportion eignet der Manicheischen Lere.</p> <p>Es hat aber M. Irenens in solchem seinem vorlauff wollen jre <hi rendition="#i">Legendam</hi> oder Historien mit einbringẽ / das er als ein Merterer vñ Exul Christi / nun sol von jederman gehalten vnd gerhümet werden / das er so ritterlich vber der Manicheer lere gestritten / die Erbsünde sey <hi rendition="#i">Substantia</hi>, vnd weil er beide die geschicht fein verdre het / vñ aussenlesset was jme möche bey rehinen Christen einẽ vngelimpff gebehren / so wollen wir einfeltig richtig vnd klar / nur was diesen handel belanget / an dere stück vñ sachen auff dismal geschwiegen / zu gut der Warheit erzelen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0176]
Das dritte Teil.
Wie Ireneus vnd seine gesellen aus Thüringen abgeschieden.
DAM. Ireneus sein Flickwerck dem Geistlichẽ Consistoria auffdrunge / ehe man das Buch sehen liesse / sagt er / es were nur ein kurtz Bekentnis jhrer Lehre. Da er aber solche Frucht herfür ans Liecht bracht / war es ein Comment fast von zweyen Büchern papirs / vnd sind im Druck zwentzig bogen / damit aber solches nicht zu wenig sein möchte / hat er jtzt im drucken auch eine kleine vorrede dafür gemacht / von zehen pogen fast lang / das die vorrede nur halb so gros ist / als das gantze Buch / damit es ja eine proportion hette / dem buche selbst gleichformig / dz ist / das der kopff halb so gros were / als derfolgẽde leib / deñ solche proportion eignet der Manicheischen Lere.
Es hat aber M. Irenens in solchem seinem vorlauff wollen jre Legendam oder Historien mit einbringẽ / das er als ein Merterer vñ Exul Christi / nun sol von jederman gehalten vnd gerhümet werden / das er so ritterlich vber der Manicheer lere gestritten / die Erbsünde sey Substantia, vnd weil er beide die geschicht fein verdre het / vñ aussenlesset was jme möche bey rehinen Christen einẽ vngelimpff gebehren / so wollen wir einfeltig richtig vnd klar / nur was diesen handel belanget / an dere stück vñ sachen auff dismal geschwiegen / zu gut der Warheit erzelen.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/176>, abgerufen am 22.02.2025. |