Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.hat sich einer bösen kunst beuliessen. Die Proposition / den statum causae / den Heuptstreit / welchen er selbst gesetzt / wil er bald mit windbreuten / mit wirbelwenderey / wetterwendischer weise verkehren vnd bösslich verwenden / das sich nicht geziemet. Die kinder auch werden solches / zu der fallacia plurium Propositionum / in den Schulen schreiben vnd auszurauschen wissen. Die dritte verdrehung des ziels oder der Proposition. Wenn einer die rechte / eigentliche / einige Proposition vnd das ziel des streits gesetzt / gezeiget / lassen sehen / were es nicht genugsam bösslich gehandelt / wenn er einmal vnd noch einmal tückischer / betrieglicher / vorteilhafftiger weise dir das ziel aus den augen gerückt / versetzt vnd versteckt hette / das er also den preis erlangen möchte / du aberbetrogen würdest. Lieber was wolte ein redlich man darzu sagen wie wolte er solchen freuel vnd alfantzerey deudten. Was wolte er von solchen leuten halten. Was würde er jhnen trawen. Aber alhier scheusset man nicht vmb schüssel / kannen / tuch / Sondern vmb die Göttliche lere / da alles höher / werder / tewrer ist / da ist solche böse kunst weniger zugestatten. Aber höre zu M. Ireneus der setzt noch zum drittenmal eine andere proposition vnd streit / sagt b. 2 b. b. 3. Der zweck vnd proposition sey. Sünde ist das verderbte Wesen. Er redet aber vom Wesen des Menschen / vnd hat seine viel wort darbey Heisset das nicht zum drittenmal die Heuptproposition verrückt / verstackt / verborgen / mit einer gar andern rede vnd proposition. Welcher Mensch ist nun so vnsinnig / der da sagen hat sich einer bösen kunst beuliessen. Die Proposition / den statum causae / den Heuptstreit / welchen er selbst gesetzt / wil er bald mit windbreuten / mit wirbelwenderey / wetterwendischer weise verkehren vnd bösslich verwenden / das sich nicht geziemet. Die kinder auch werden solches / zu der fallacia plurium Propositionum / in den Schulen schreiben vnd auszurauschen wissen. Die dritte verdrehung des ziels oder der Proposition. Wenn einer die rechte / eigentliche / einige Proposition vnd das ziel des streits gesetzt / gezeiget / lassen sehen / were es nicht genugsam bösslich gehandelt / wenn er einmal vnd noch einmal tückischer / betrieglicher / vorteilhafftiger weise dir das ziel aus den augen gerückt / versetzt vnd versteckt hette / das er also den preis erlangẽ möchte / du aberbetrogen würdest. Lieber was wolte ein redlich man darzu sagẽ wie wolte er solchen freuel vnd alfantzerey deudten. Was wolte er von solchen leuten halten. Was würde er jhnen trawen. Aber alhier scheusset man nicht vmb schüssel / kannen / tuch / Sondern vmb die Göttliche lere / da alles höher / werder / tewrer ist / da ist solche böse kunst weniger zugestatten. Aber höre zu M. Ireneus der setzt noch zum drittenmal eine andere proposition vnd streit / sagt b. 2 b. b. 3. Der zweck vnd proposition sey. Sünde ist das verderbte Wesen. Er redet aber vom Wesen des Menschen / vnd hat seine viel wort darbey Heisset das nicht zum drittenmal die Heuptproposition verrückt / verstackt / verborgen / mit einer gar andern rede vnd proposition. Welcher Mensch ist nun so vnsinnig / der da sagen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0017"/> hat sich einer bösen kunst beuliessen. Die Proposition / den <hi rendition="#i">statum causae</hi> / den Heuptstreit / welchen er selbst gesetzt / wil er bald mit windbreuten / mit wirbelwenderey / wetterwendischer weise verkehren vnd bösslich verwenden / das sich nicht geziemet. 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hat sich einer bösen kunst beuliessen. Die Proposition / den statum causae / den Heuptstreit / welchen er selbst gesetzt / wil er bald mit windbreuten / mit wirbelwenderey / wetterwendischer weise verkehren vnd bösslich verwenden / das sich nicht geziemet. Die kinder auch werden solches / zu der fallacia plurium Propositionum / in den Schulen schreiben vnd auszurauschen wissen.
Die dritte verdrehung des ziels oder der Proposition.
Wenn einer die rechte / eigentliche / einige Proposition vnd das ziel des streits gesetzt / gezeiget / lassen sehen / were es nicht genugsam bösslich gehandelt / wenn er einmal vnd noch einmal tückischer / betrieglicher / vorteilhafftiger weise dir das ziel aus den augen gerückt / versetzt vnd versteckt hette / das er also den preis erlangẽ möchte / du aberbetrogen würdest. Lieber was wolte ein redlich man darzu sagẽ wie wolte er solchen freuel vnd alfantzerey deudten. Was wolte er von solchen leuten halten. Was würde er jhnen trawen. Aber alhier scheusset man nicht vmb schüssel / kannen / tuch / Sondern vmb die Göttliche lere / da alles höher / werder / tewrer ist / da ist solche böse kunst weniger zugestatten.
Aber höre zu M. Ireneus der setzt noch zum drittenmal eine andere proposition vnd streit / sagt b. 2 b. b. 3. Der zweck vnd proposition sey.
Sünde ist das verderbte Wesen.
Er redet aber vom Wesen des Menschen / vnd hat seine viel wort darbey
Heisset das nicht zum drittenmal die Heuptproposition verrückt / verstackt / verborgen / mit einer gar andern rede vnd proposition.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/17>, abgerufen am 22.02.2025. |