Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.Peccatum est Accidens. Die Erbsünde ist etwas zu felliges. Wir haben auch solche Lere / aus den Theologen vnserer zeit / vnd welche in diesem Lande gelebt / auch hier solches lassen drücken / genomen. Denn M. Johannes Stoltz Churfürstlicher Sechsischer Hoffprediger vnd Seelsorger / setzet in der zu Ihen gedruckten Leichtpredigt der Churfürstin Sibillen etc. in beisein des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Johan Friderichen des Rom. Reichs Churfürsten etc. beider hochlöblicher gedechnis. C iij. Sünde ist der vnflat / den der Satan in vnd an die schöne Creatur geklickt hat / den wil der trewe Gott ausfegen / vnd mit dem Tode tilgen. Es sol ACCIDENS separabile sein an den Kindern Gottes / wie eine Mutter vom leiblichen vnflat / das Kind im bade reiniget vnd abweschet. Aus diesen worten höret vnd siehet ja ein jeder Christe / das diese Lere. Die Sünde ist ein Accidens. Zuuor in vnsern Kirchen / ehe wir wider den jtzigen erneweten Manicheischen schwarm geschrieben / von bewerten reinen Lerern / auch in diesen Landen sey gebraucht worden. Aber solches vberhüpffet Ireneus / leufft vnd stürmet jmer land ein. Es sind auch in vnsern büchern gnugsame / klare / vnd vnumbstössliche gründe aus Gottes wort / vnd aus dem Catech smo dargethan / das die Erbsünde nicht sey noch sein könne ein Wesen / Sondern ein Accidens, das ist etwas zufelliges / das in das Wesen des Menschen Peccatum est Accidens. Die Erbsünde ist etwas zu felliges. Wir haben auch solche Lere / aus den Theologen vnserer zeit / vnd welche in diesem Lande gelebt / auch hier solches lassen drücken / genomen. Denn M. Johannes Stoltz Churfürstlicher Sechsischer Hoffprediger vnd Seelsorger / setzet in der zu Ihen gedruckten Leichtpredigt der Churfürstin Sibillen etc. in beisein des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Johan Friderichen des Rom. Reichs Churfürsten etc. beider hochlöblicher gedechnis. C iij. Sünde ist der vnflat / den der Satan in vnd an die schöne Creatur geklickt hat / den wil der trewe Gott ausfegen / vnd mit dem Tode tilgen. Es sol ACCIDENS separabile sein an den Kindern Gottes / wie eine Mutter vom leiblichen vnflat / das Kind im bade reiniget vnd abweschet. Aus diesen worten höret vnd siehet ja ein jeder Christe / das diese Lere. Die Sünde ist ein Accidens. Zuuor in vnsern Kirchen / ehe wir wider den jtzigen erneweten Manicheischen schwarm geschrieben / von bewerten reinen Lerern / auch in diesen Landen sey gebraucht worden. Aber solches vberhüpffet Ireneus / leufft vnd stürmet jmer land ein. Es sind auch in vnsern büchern gnugsame / klare / vnd vnumbstössliche gründe aus Gottes wort / vnd aus dem Catech smo dargethã / das die Erbsünde nicht sey noch sein könne ein Wesen / Sondern ein Accidens, das ist etwas zufelliges / das in das Wesen des Menschen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0110"/> </div> <div> <head>Peccatum est Accidens.<lb/></head> </div> <div> <head>Die Erbsünde ist etwas zu felliges.<lb/></head> <p>Wir haben auch solche Lere / aus den Theologen vnserer zeit / vnd welche in diesem Lande gelebt / auch hier solches lassen drücken / genomen. Denn M. Johannes Stoltz Churfürstlicher Sechsischer Hoffprediger vnd Seelsorger / setzet in der zu Ihen gedruckten Leichtpredigt der Churfürstin Sibillen etc. in beisein des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Johan Friderichen des Rom. Reichs Churfürsten etc. beider hochlöblicher gedechnis. C iij.</p> <p>Sünde ist der vnflat / den der Satan in vnd an die schöne Creatur geklickt hat / den wil der trewe Gott ausfegen / vnd mit dem Tode tilgen. Es sol ACCIDENS separabile sein an den Kindern Gottes / wie eine Mutter vom leiblichen vnflat / das Kind im bade reiniget vnd abweschet.</p> <p>Aus diesen worten höret vnd siehet ja ein jeder Christe / das diese Lere.</p> </div> <div> <head>Die Sünde ist ein Accidens.<lb/></head> <p>Zuuor in vnsern Kirchen / ehe wir wider den jtzigen erneweten Manicheischen schwarm geschrieben / von bewerten reinen Lerern / auch in diesen Landen sey gebraucht worden. Aber solches vberhüpffet Ireneus / leufft vnd stürmet jmer land ein.</p> <p>Es sind auch in vnsern büchern gnugsame / klare / vnd vnumbstössliche gründe aus Gottes wort / vnd aus dem Catech smo dargethã / das die Erbsünde nicht sey noch sein könne ein Wesen / Sondern ein <hi rendition="#i">Accidens</hi>, das ist etwas zufelliges / das in das Wesen des Menschen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0110]
Peccatum est Accidens.
Die Erbsünde ist etwas zu felliges.
Wir haben auch solche Lere / aus den Theologen vnserer zeit / vnd welche in diesem Lande gelebt / auch hier solches lassen drücken / genomen. Denn M. Johannes Stoltz Churfürstlicher Sechsischer Hoffprediger vnd Seelsorger / setzet in der zu Ihen gedruckten Leichtpredigt der Churfürstin Sibillen etc. in beisein des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Johan Friderichen des Rom. Reichs Churfürsten etc. beider hochlöblicher gedechnis. C iij.
Sünde ist der vnflat / den der Satan in vnd an die schöne Creatur geklickt hat / den wil der trewe Gott ausfegen / vnd mit dem Tode tilgen. Es sol ACCIDENS separabile sein an den Kindern Gottes / wie eine Mutter vom leiblichen vnflat / das Kind im bade reiniget vnd abweschet.
Aus diesen worten höret vnd siehet ja ein jeder Christe / das diese Lere.
Die Sünde ist ein Accidens.
Zuuor in vnsern Kirchen / ehe wir wider den jtzigen erneweten Manicheischen schwarm geschrieben / von bewerten reinen Lerern / auch in diesen Landen sey gebraucht worden. Aber solches vberhüpffet Ireneus / leufft vnd stürmet jmer land ein.
Es sind auch in vnsern büchern gnugsame / klare / vnd vnumbstössliche gründe aus Gottes wort / vnd aus dem Catech smo dargethã / das die Erbsünde nicht sey noch sein könne ein Wesen / Sondern ein Accidens, das ist etwas zufelliges / das in das Wesen des Menschen
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/110>, abgerufen am 22.02.2025. |