Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Das funffzehende Anhaltische Argument. XV. DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen. Es ist aber das argument dieses: Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae a nostra speciei. Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi. Das funffzehende Anhaltische Argument. XV. DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen. Es ist aber das argument dieses: Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei. Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0180" n="176"/> </div> <div> <head>Das funffzehende Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">XV.</note> <p>DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen.</p> <p>Es ist aber das argument dieses:</p> <p>Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei.</p> <p>Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi.</p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0180]
Das funffzehende Anhaltische Argument.
DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen.
Es ist aber das argument dieses:
Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei.
Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |