Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22.

Das eilffte Anhaltische Argument.
XI.

ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan Fol. Apol. Erf. 79.auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst.

Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre.

Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas.

Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalben / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo

Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22.

Das eilffte Anhaltische Argument.
XI.

ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan Fol. Apol. Erf. 79.auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst.

Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre.

Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas.

Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalben / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0156" n="152"/>
Ezechiels / tünchen mit losem kalck                      / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr                      / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das eilffte Anhaltische Argument.<lb/></head>
        <note place="left">XI.</note>
        <p>ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder                      vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der                      menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">79</hi>.</note>auch dis argument de                      naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen                      werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der                      vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung                      selbst.</p>
        <p>Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit                      kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd                      Wesen gebüre.</p>
        <p>Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften                      nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd                      Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit                      naturas.</p>
        <p>Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet /                      almechtig / alwissend / allenthalben / vnd Gott selbst ist / so mus ja die                      Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0156] Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22. Das eilffte Anhaltische Argument. ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst. Fol. Apol. Erf. 79. Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre. Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas. Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalben / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/156
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/156>, abgerufen am 18.11.2024.