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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
eine Hitze hervorbringen lassen, bei welcher 1 Probircentner
(3,75--5 Gramm) Kupfer unter einer leichtflüssigen Schlacke in
Fluss kommt. Auch für höhere Temperaturen bestimmte
Zugöfen können für Blei- und Kupferproben bei passender Re-
gulirung des Zuges und Verkürzung der Schmelzzeit angewandt
werden.

Als Beispiele für derartige Oefen mögen folgende gelten:

Freiberger Windöfen für 10 Bleiproben: 35,4 Cm. hoch, 33,65 Cm.
lang und 26,25 Cm. breit; 7 Traillen zum Rost; die Aschenfallthür von 15,34 Cm.
Breite und 14,16 Cm. Höhe liegt 14,16 Cm. unter dem Roste, ohne Zuführung
künstlichen Luftzuges.

Clausthaler Windofen für 6--8 Bleiproben: 35 Cm. hoch, 27 Cm.
lang und breit bei 15 Cm. hohem Aschenfall. 2 ansteigende Füchse, vorn 11,
hinten 5 Cm. hoch, führen 5 Cm. unter der mit einem Thondeckel versehenen
Ofenmündung in zwei gusseiserne Röhren von 8,5 Cm. Weite und 1,9 M. Höhe.

Englische Windöfen für Kupferproben haben z. B. 40 Cm. Höhe und
20--26 Cm. Weite; für Bleiproben 23 Cm. Weite und 33 Cm. Höhe oder
selbst 20 Cm. Weite und 26 Cm. Höhe. bei Koksfeuerung mit 9 M. hohem
Schornstein.

Windofen in Rivot's Laboratorium in Paris (Taf. V. Fig 67).
Kleiner Ofen F zum Rösten und für eine Bleiprobe in eisernem Tiegel: Weite
0,18, Höhe 0,12, Wandstärke 0,06, Aschenfall-Höhe 0,12, Weite 0,14 M. --
Grösserer Ofen für Kupfer- und Bleiproben: Weite 0,22, Höhe 0,26, Wand-
stärke 0,06 M.


Beispiele fest-
gemauerter
Windöfen für
Eisenproben.

Für Eisenproben und überhaupt zur Erzeugung höherer
Temperaturen wendet man Oefen mit höherem Schacht, na-
mentlich aber mit höherem Schornstein (bis 9--12, zuweilen
18 Met.) und mit Luftzuführungscanal unter den Rost an, wie
nachstehende Beispiele ergeben:

Ofen im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. III.
Fig. 37) für 12--14 grosse (Taf. VI. Fig. 85) und 16--18 kleine Eisentuten
(Taf. VI. Fig. 84). A Heizraum. B Rost. D Aschenfall mit Luftzuführungs-
canal c. F Fuchs. E Esse mit Ummantelung (S. 51) und Klappe auf der
Mündung, durch eine Zugstange zu stellen. b Aschenfallthür. a Einsatz-
öffnung. C Eisendeckel mit ausgemauertem Fachwerk, an einer Leitkette
mittelst Gegengewichts zu heben.

Holzkohlen-Windofen zu Przibram1) (Taf. IV, Fig. 41, 42) für
8 Eisenproben. Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 37.
Der mittelst Gegengewichts zu hebende Blechdeckel C ist mit feuerfestem
Thon ausgefüttert, der Rost des mittelst horizontalen und verticalen Schienen
zusammengehaltenen Feuerungsraumes A besteht aus 12 durch 2 Träger
unterstützte Traillen und die runde Esse E hat 5,69 Met. Höhe. c Luft-
zuführungscanal.


1) Rittinger's Erfahrungen. 1857. S. 31.

Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
eine Hitze hervorbringen lassen, bei welcher 1 Probircentner
(3,75—5 Gramm) Kupfer unter einer leichtflüssigen Schlacke in
Fluss kommt. Auch für höhere Temperaturen bestimmte
Zugöfen können für Blei- und Kupferproben bei passender Re-
gulirung des Zuges und Verkürzung der Schmelzzeit angewandt
werden.

Als Beispiele für derartige Oefen mögen folgende gelten:

Freiberger Windöfen für 10 Bleiproben: 35,4 Cm. hoch, 33,65 Cm.
lang und 26,25 Cm. breit; 7 Traillen zum Rost; die Aschenfallthür von 15,34 Cm.
Breite und 14,16 Cm. Höhe liegt 14,16 Cm. unter dem Roste, ohne Zuführung
künstlichen Luftzuges.

Clausthaler Windofen für 6—8 Bleiproben: 35 Cm. hoch, 27 Cm.
lang und breit bei 15 Cm. hohem Aschenfall. 2 ansteigende Füchse, vorn 11,
hinten 5 Cm. hoch, führen 5 Cm. unter der mit einem Thondeckel versehenen
Ofenmündung in zwei gusseiserne Röhren von 8,5 Cm. Weite und 1,9 M. Höhe.

Englische Windöfen für Kupferproben haben z. B. 40 Cm. Höhe und
20—26 Cm. Weite; für Bleiproben 23 Cm. Weite und 33 Cm. Höhe oder
selbst 20 Cm. Weite und 26 Cm. Höhe. bei Koksfeuerung mit 9 M. hohem
Schornstein.

Windofen in Rivot’s Laboratorium in Paris (Taf. V. Fig 67).
Kleiner Ofen F zum Rösten und für eine Bleiprobe in eisernem Tiegel: Weite
0,18, Höhe 0,12, Wandstärke 0,06, Aschenfall-Höhe 0,12, Weite 0,14 M. —
Grösserer Ofen für Kupfer- und Bleiproben: Weite 0,22, Höhe 0,26, Wand-
stärke 0,06 M.


Beispiele fest-
gemauerter
Windöfen für
Eisenproben.

Für Eisenproben und überhaupt zur Erzeugung höherer
Temperaturen wendet man Oefen mit höherem Schacht, na-
mentlich aber mit höherem Schornstein (bis 9—12, zuweilen
18 Met.) und mit Luftzuführungscanal unter den Rost an, wie
nachstehende Beispiele ergeben:

Ofen im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. III.
Fig. 37) für 12—14 grosse (Taf. VI. Fig. 85) und 16—18 kleine Eisentuten
(Taf. VI. Fig. 84). A Heizraum. B Rost. D Aschenfall mit Luftzuführungs-
canal c. F Fuchs. E Esse mit Ummantelung (S. 51) und Klappe auf der
Mündung, durch eine Zugstange zu stellen. b Aschenfallthür. a Einsatz-
öffnung. C Eisendeckel mit ausgemauertem Fachwerk, an einer Leitkette
mittelst Gegengewichts zu heben.

Holzkohlen-Windofen zu Przibram1) (Taf. IV, Fig. 41, 42) für
8 Eisenproben. Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 37.
Der mittelst Gegengewichts zu hebende Blechdeckel C ist mit feuerfestem
Thon ausgefüttert, der Rost des mittelst horizontalen und verticalen Schienen
zusammengehaltenen Feuerungsraumes A besteht aus 12 durch 2 Träger
unterstützte Traillen und die runde Esse E hat 5,69 Met. Höhe. c Luft-
zuführungscanal.


1) Rittinger’s Erfahrungen. 1857. S. 31.
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[56/0094] Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen. eine Hitze hervorbringen lassen, bei welcher 1 Probircentner (3,75—5 Gramm) Kupfer unter einer leichtflüssigen Schlacke in Fluss kommt. Auch für höhere Temperaturen bestimmte Zugöfen können für Blei- und Kupferproben bei passender Re- gulirung des Zuges und Verkürzung der Schmelzzeit angewandt werden. Als Beispiele für derartige Oefen mögen folgende gelten: Freiberger Windöfen für 10 Bleiproben: 35,4 Cm. hoch, 33,65 Cm. lang und 26,25 Cm. breit; 7 Traillen zum Rost; die Aschenfallthür von 15,34 Cm. Breite und 14,16 Cm. Höhe liegt 14,16 Cm. unter dem Roste, ohne Zuführung künstlichen Luftzuges. Clausthaler Windofen für 6—8 Bleiproben: 35 Cm. hoch, 27 Cm. lang und breit bei 15 Cm. hohem Aschenfall. 2 ansteigende Füchse, vorn 11, hinten 5 Cm. hoch, führen 5 Cm. unter der mit einem Thondeckel versehenen Ofenmündung in zwei gusseiserne Röhren von 8,5 Cm. Weite und 1,9 M. Höhe. Englische Windöfen für Kupferproben haben z. B. 40 Cm. Höhe und 20—26 Cm. Weite; für Bleiproben 23 Cm. Weite und 33 Cm. Höhe oder selbst 20 Cm. Weite und 26 Cm. Höhe. bei Koksfeuerung mit 9 M. hohem Schornstein. Windofen in Rivot’s Laboratorium in Paris (Taf. V. Fig 67). Kleiner Ofen F zum Rösten und für eine Bleiprobe in eisernem Tiegel: Weite 0,18, Höhe 0,12, Wandstärke 0,06, Aschenfall-Höhe 0,12, Weite 0,14 M. — Grösserer Ofen für Kupfer- und Bleiproben: Weite 0,22, Höhe 0,26, Wand- stärke 0,06 M. Für Eisenproben und überhaupt zur Erzeugung höherer Temperaturen wendet man Oefen mit höherem Schacht, na- mentlich aber mit höherem Schornstein (bis 9—12, zuweilen 18 Met.) und mit Luftzuführungscanal unter den Rost an, wie nachstehende Beispiele ergeben: Ofen im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. III. Fig. 37) für 12—14 grosse (Taf. VI. Fig. 85) und 16—18 kleine Eisentuten (Taf. VI. Fig. 84). A Heizraum. B Rost. D Aschenfall mit Luftzuführungs- canal c. F Fuchs. E Esse mit Ummantelung (S. 51) und Klappe auf der Mündung, durch eine Zugstange zu stellen. b Aschenfallthür. a Einsatz- öffnung. C Eisendeckel mit ausgemauertem Fachwerk, an einer Leitkette mittelst Gegengewichts zu heben. Holzkohlen-Windofen zu Przibram 1) (Taf. IV, Fig. 41, 42) für 8 Eisenproben. Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 37. Der mittelst Gegengewichts zu hebende Blechdeckel C ist mit feuerfestem Thon ausgefüttert, der Rost des mittelst horizontalen und verticalen Schienen zusammengehaltenen Feuerungsraumes A besteht aus 12 durch 2 Träger unterstützte Traillen und die runde Esse E hat 5,69 Met. Höhe. c Luft- zuführungscanal. 1) Rittinger’s Erfahrungen. 1857. S. 31.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/94>, abgerufen am 27.04.2024.