sie streng- und zähflüssiger und fliessen zuletzt kaum noch (sehr gaare Eisenfrischschlacken).
Es nähern sich nun in ihren Eigenschaften den Trisilicaten die Bisilicate und den Subsilicaten die Singulosilicate. Erstere zeigen einen zähen, letztere einen frischen Charakter, d. h. letztere fliessen dünn. Dagegen können Singulosilicat- schlacken mehr oder weniger strengflüssig sein, je nachdem sie nur erdige Basen (Kokshohofenschlacken) oder auch schwere Metalloxyde, namentlich Eisenoxydul enthalten (rohe Eisenfrisch- schlacken, Blei- und Kupfersteinschlacken etc.). Auch die Bi- silicatschlacken schmelzen bei Aufnahme von schweren Metall- oxyden leichter (z. B. manche Rohschlacken vom Eisenfrischen). Angaben über die Schmelztemperatur solcher Schlacken finden sich im Anhange auf Tabelle II.
2. Kapitel. Chemische Arbeiten des Probirers.
Classification der Opera- tionen.
§. 11. Allgemeines. Die chemischen Operationen werden entweder aufnassem Wege (Auflösen, Abdampfen, Fällen in Verbindung mit dem Filtriren oder Decantiren, Trock- nen und Glühen der Niederschläge, Darstellung titrirter Flüssigkeiten etc.) oder auf trocknem Wege ausgeführt und bestehen letzteren Falles in einem Erhitzen der Körper bei oder ohne Luftzutritt in verschiedenen Temperaturen, wobei ent- weder noch keine Schmelzung (Glühen, Rösten) oder eine solche stattfindet (Schmelzen) oder flüchtige Körper ausge- trieben und dann wieder verdichtet werden sollen (Sublima- tion und Destillation).
A. Chemische Operationen auf trocknem Wege.
Operationen.
§. 12. Allgemeines. Es gehören hierher hauptsächlich das Glühen, Rösten, Schmelzen, Sublimiren und Destil- liren. Beim Einsetzen der auf einem Probebrett etc. stehenden Proben in den Ofen muss eine gewisse Reihenfolge beobachtet werden. Bei Muffelöfen z. B. setzt man die letzte Probe von rechts in die linke Ecke der Muffel und fährt fort, von der Rechten zur Linken die Proben vom Probenbrett weg einzutragen.
Chemische Operationen auf trocknem Wege.
sie streng- und zähflüssiger und fliessen zuletzt kaum noch (sehr gaare Eisenfrischschlacken).
Es nähern sich nun in ihren Eigenschaften den Trisilicaten die Bisilicate und den Subsilicaten die Singulosilicate. Erstere zeigen einen zähen, letztere einen frischen Charakter, d. h. letztere fliessen dünn. Dagegen können Singulosilicat- schlacken mehr oder weniger strengflüssig sein, je nachdem sie nur erdige Basen (Kokshohofenschlacken) oder auch schwere Metalloxyde, namentlich Eisenoxydul enthalten (rohe Eisenfrisch- schlacken, Blei- und Kupfersteinschlacken etc.). Auch die Bi- silicatschlacken schmelzen bei Aufnahme von schweren Metall- oxyden leichter (z. B. manche Rohschlacken vom Eisenfrischen). Angaben über die Schmelztemperatur solcher Schlacken finden sich im Anhange auf Tabelle II.
2. Kapitel. Chemische Arbeiten des Probirers.
Classification der Opera- tionen.
§. 11. Allgemeines. Die chemischen Operationen werden entweder aufnassem Wege (Auflösen, Abdampfen, Fällen in Verbindung mit dem Filtriren oder Decantiren, Trock- nen und Glühen der Niederschläge, Darstellung titrirter Flüssigkeiten etc.) oder auf trocknem Wege ausgeführt und bestehen letzteren Falles in einem Erhitzen der Körper bei oder ohne Luftzutritt in verschiedenen Temperaturen, wobei ent- weder noch keine Schmelzung (Glühen, Rösten) oder eine solche stattfindet (Schmelzen) oder flüchtige Körper ausge- trieben und dann wieder verdichtet werden sollen (Sublima- tion und Destillation).
A. Chemische Operationen auf trocknem Wege.
Operationen.
§. 12. Allgemeines. Es gehören hierher hauptsächlich das Glühen, Rösten, Schmelzen, Sublimiren und Destil- liren. Beim Einsetzen der auf einem Probebrett etc. stehenden Proben in den Ofen muss eine gewisse Reihenfolge beobachtet werden. Bei Muffelöfen z. B. setzt man die letzte Probe von rechts in die linke Ecke der Muffel und fährt fort, von der Rechten zur Linken die Proben vom Probenbrett weg einzutragen.
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[26/0064]
Chemische Operationen auf trocknem Wege.
sie streng- und zähflüssiger und fliessen zuletzt kaum noch (sehr
gaare Eisenfrischschlacken).
Es nähern sich nun in ihren Eigenschaften den Trisilicaten
die Bisilicate und den Subsilicaten die Singulosilicate.
Erstere zeigen einen zähen, letztere einen frischen Charakter,
d. h. letztere fliessen dünn. Dagegen können Singulosilicat-
schlacken mehr oder weniger strengflüssig sein, je nachdem sie
nur erdige Basen (Kokshohofenschlacken) oder auch schwere
Metalloxyde, namentlich Eisenoxydul enthalten (rohe Eisenfrisch-
schlacken, Blei- und Kupfersteinschlacken etc.). Auch die Bi-
silicatschlacken schmelzen bei Aufnahme von schweren Metall-
oxyden leichter (z. B. manche Rohschlacken vom Eisenfrischen).
Angaben über die Schmelztemperatur solcher Schlacken finden
sich im Anhange auf Tabelle II.
2. Kapitel.
Chemische Arbeiten des Probirers.
§. 11. Allgemeines. Die chemischen Operationen werden
entweder aufnassem Wege (Auflösen, Abdampfen, Fällen
in Verbindung mit dem Filtriren oder Decantiren, Trock-
nen und Glühen der Niederschläge, Darstellung titrirter
Flüssigkeiten etc.) oder auf trocknem Wege ausgeführt
und bestehen letzteren Falles in einem Erhitzen der Körper bei
oder ohne Luftzutritt in verschiedenen Temperaturen, wobei ent-
weder noch keine Schmelzung (Glühen, Rösten) oder eine
solche stattfindet (Schmelzen) oder flüchtige Körper ausge-
trieben und dann wieder verdichtet werden sollen (Sublima-
tion und Destillation).
A. Chemische Operationen auf trocknem Wege.
§. 12. Allgemeines. Es gehören hierher hauptsächlich das
Glühen, Rösten, Schmelzen, Sublimiren und Destil-
liren. Beim Einsetzen der auf einem Probebrett etc. stehenden
Proben in den Ofen muss eine gewisse Reihenfolge beobachtet
werden. Bei Muffelöfen z. B. setzt man die letzte Probe von
rechts in die linke Ecke der Muffel und fährt fort, von der
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/64>, abgerufen am 21.12.2024.
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