Blutlaugensalz frei gewordene höchst fein vertheilte Eisen steigt das Ausbringen bis auf 72 %, der König enthält aber immer 2--3 % Eisen.
§. 185. Reductionsprobe. Diese kommt meist nur für oxy-Anwendbar- keit. dische Erze in Anwendung, seltener für geschwefelte, nachdem sie abgeröstet worden, weil die Röstung grosse Schwierigkeiten darbietet. Bei der Leichtschmelzigkeit des SchwefelantimonsRösten. tritt leicht schon bei ganz niedriger Rösttemperatur Sinterung ein und es bilden sich Oxysulphurete, deren Gehalt an Schwefel- metall beim reducirenden Schmelzen grossentheils unter Bildung von Schwefelsalz verschlackt wird. Die Hitze darf namentlich zu Anfang die braune Rothgluth kaum erreichen und man muss, ohne Kohlezusatz, das Röstgut mit einem Thon- oder Glasstabe fortwährend umrühren, wo dann, wenn sich keine schweflige Säure mehr entwickelt, ein schwefelsäurefreies lockeres, weiss- oder gelblichgraues Pulver von Antimonoxyd zurückbleibt.
1 Probircentner Erz wird mit der doppelten Menge schwarzemRed. Schmelzen. Fluss oder Potasche und Mehl bei Zusatz einer passenden Menge Borax unter einer starken Kochsalzdecke in einer Bleitute nach dem Abflammen 20--30 Min. unter der Muffel geschmolzen.
Aus reinem Schwefelantimon bringt man, wenn dasselbe vorsichtig abgeröstet, 64--65 % Antimon aus.
XIV. Arsen.
§. 186. Allgemeines. Zur Darstellung der ArsenikalienArsenikalien. (Fliegenstein oder metallisches Arsen, arsenige Säure oder weisses Arsenglas und Arsensulphuride oder gelbe Arsengläser) verwendet man hauptsächlich Scherbenko- balt As, Arsenkies Fe + Fe As mit 46,0 As und 19,6 S, und Arsenikalkies Fe4 As3 mit 66,8 As, zuweilen arsen- haltige Nickel-, Kobalt- und Zinnerze zur Gewinnung von arseniger Säure.
Durch dokimastische Proben soll die Qualität oder Quan-Dokimast. Proben. tität der aus den genannten Erzen darstellbaren obigen Arseni- kalien ermittelt werden.
§. 185. Reductionsprobe.
Blutlaugensalz frei gewordene höchst fein vertheilte Eisen steigt das Ausbringen bis auf 72 %, der König enthält aber immer 2—3 % Eisen.
§. 185. Reductionsprobe. Diese kommt meist nur für oxy-Anwendbar- keit. dische Erze in Anwendung, seltener für geschwefelte, nachdem sie abgeröstet worden, weil die Röstung grosse Schwierigkeiten darbietet. Bei der Leichtschmelzigkeit des SchwefelantimonsRösten. tritt leicht schon bei ganz niedriger Rösttemperatur Sinterung ein und es bilden sich Oxysulphurete, deren Gehalt an Schwefel- metall beim reducirenden Schmelzen grossentheils unter Bildung von Schwefelsalz verschlackt wird. Die Hitze darf namentlich zu Anfang die braune Rothgluth kaum erreichen und man muss, ohne Kohlezusatz, das Röstgut mit einem Thon- oder Glasstabe fortwährend umrühren, wo dann, wenn sich keine schweflige Säure mehr entwickelt, ein schwefelsäurefreies lockeres, weiss- oder gelblichgraues Pulver von Antimonoxyd zurückbleibt.
1 Probircentner Erz wird mit der doppelten Menge schwarzemRed. Schmelzen. Fluss oder Potasche und Mehl bei Zusatz einer passenden Menge Borax unter einer starken Kochsalzdecke in einer Bleitute nach dem Abflammen 20—30 Min. unter der Muffel geschmolzen.
Aus reinem Schwefelantimon bringt man, wenn dasselbe vorsichtig abgeröstet, 64—65 % Antimon aus.
XIV. Arsen.
§. 186. Allgemeines. Zur Darstellung der ArsenikalienArsenikalien. (Fliegenstein oder metallisches Arsen, arsenige Säure oder weisses Arsenglas und Arsensulphuride oder gelbe Arsengläser) verwendet man hauptsächlich Scherbenko- balt As, Arsenkies Fe + Fe As mit 46,0 As und 19,6 S, und Arsenikalkies Fe4 As3 mit 66,8 As, zuweilen arsen- haltige Nickel-, Kobalt- und Zinnerze zur Gewinnung von arseniger Säure.
Durch dokimastische Proben soll die Qualität oder Quan-Dokimast. Proben. tität der aus den genannten Erzen darstellbaren obigen Arseni- kalien ermittelt werden.
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§. 185. Reductionsprobe.
Blutlaugensalz frei gewordene höchst fein vertheilte Eisen steigt
das Ausbringen bis auf 72 %, der König enthält aber immer
2—3 % Eisen.
§. 185. Reductionsprobe. Diese kommt meist nur für oxy-
dische Erze in Anwendung, seltener für geschwefelte, nachdem
sie abgeröstet worden, weil die Röstung grosse Schwierigkeiten
darbietet. Bei der Leichtschmelzigkeit des Schwefelantimons
tritt leicht schon bei ganz niedriger Rösttemperatur Sinterung
ein und es bilden sich Oxysulphurete, deren Gehalt an Schwefel-
metall beim reducirenden Schmelzen grossentheils unter Bildung
von Schwefelsalz verschlackt wird. Die Hitze darf namentlich
zu Anfang die braune Rothgluth kaum erreichen und man muss,
ohne Kohlezusatz, das Röstgut mit einem Thon- oder Glasstabe
fortwährend umrühren, wo dann, wenn sich keine schweflige
Säure mehr entwickelt, ein schwefelsäurefreies lockeres, weiss-
oder gelblichgraues Pulver von Antimonoxyd zurückbleibt.
Anwendbar-
keit.
Rösten.
1 Probircentner Erz wird mit der doppelten Menge schwarzem
Fluss oder Potasche und Mehl bei Zusatz einer passenden Menge
Borax unter einer starken Kochsalzdecke in einer Bleitute nach
dem Abflammen 20—30 Min. unter der Muffel geschmolzen.
Red.
Schmelzen.
Aus reinem Schwefelantimon bringt man, wenn dasselbe
vorsichtig abgeröstet, 64—65 % Antimon aus.
XIV. Arsen.
§. 186. Allgemeines. Zur Darstellung der Arsenikalien
(Fliegenstein oder metallisches Arsen, arsenige Säure
oder weisses Arsenglas und Arsensulphuride oder gelbe
Arsengläser) verwendet man hauptsächlich Scherbenko-
balt As, Arsenkies Fe + Fe As mit 46,0 As und 19,6 S,
und Arsenikalkies Fe4 As3 mit 66,8 As, zuweilen arsen-
haltige Nickel-, Kobalt- und Zinnerze zur Gewinnung
von arseniger Säure.
Arsenikalien.
Durch dokimastische Proben soll die Qualität oder Quan-
tität der aus den genannten Erzen darstellbaren obigen Arseni-
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Proben.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/443>, abgerufen am 21.11.2024.
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