Es empfiehlt sich, auch bei diesen Proben von Zeit zu ZeitControl- proben. einige synthetische Versuche durch Legirung von reinem Gold mit reinem Silber auf der Capelle auszuführen und das Verfahren zu prüfen. Kommt es auch auf eine genauere Bestimmung des Silbergehaltes an, so muss man bei vorangegangenem Abtreiben den Capellenzug (S. 271) in Rücksicht ziehen, welcher durch eine Controlprobe, die in vorhinniger Weise angestellt wird, oder durch eine Gay-Lussac'sche Silberprobe mit der Probe- legirung ermittelt wird.
2. Kapitel. Sonstige Goldlegirungen.
§. 135. Probirverfahren. Ausser den Legirungen des GoldesSonstige Le- girungen. mit Silber allein oder gleichzeitig mit Kupfer kommen noch folgende vor:
1) Gold und Kupfer. Durch Abtreiben mit Blei lässt sich das Kupfer nicht vollständig entfernen (S. 306), wohl aber, wenn man die Legirung mit der 3fachen Menge Silber (vom Golde) beschickt und sonst wie bei einer Goldprobe verfährt.
2) Gold und Quecksilber. Man destillirt das Queck- silber in einer Glasretorte ab und siedet den Rückstand bei ganz allmälig steigender Temperatur mit 8 Thln. Kornblei an.
3) Goldhaltiges Eisen, Stahl etc. Man löst in Sal- petersäure, dampft zur Trockne und siedet die trockne Masse mit 8--12 Thln. Kornblei und Borax an.
4) Gold und Blei oder Wismuth. Bei grösserem Gold- gehalt wird direct abgetrieben, bei geringerem concentrirt man zuvor mehrere Proben auf dem Ansiedescherben zu einem König (S. 242).
5) Gold mit Palladium, Rhodium und Iridium. Hiervon war schon S. 313 und 314 die Rede; die Probirmethoden für Legirungen des Goldes mit Platin werden bei letzterem angegeben werden.
§. 135. Sonstige Legirungen.
Es empfiehlt sich, auch bei diesen Proben von Zeit zu ZeitControl- proben. einige synthetische Versuche durch Legirung von reinem Gold mit reinem Silber auf der Capelle auszuführen und das Verfahren zu prüfen. Kommt es auch auf eine genauere Bestimmung des Silbergehaltes an, so muss man bei vorangegangenem Abtreiben den Capellenzug (S. 271) in Rücksicht ziehen, welcher durch eine Controlprobe, die in vorhinniger Weise angestellt wird, oder durch eine Gay-Lussac’sche Silberprobe mit der Probe- legirung ermittelt wird.
2. Kapitel. Sonstige Goldlegirungen.
§. 135. Probirverfahren. Ausser den Legirungen des GoldesSonstige Le- girungen. mit Silber allein oder gleichzeitig mit Kupfer kommen noch folgende vor:
1) Gold und Kupfer. Durch Abtreiben mit Blei lässt sich das Kupfer nicht vollständig entfernen (S. 306), wohl aber, wenn man die Legirung mit der 3fachen Menge Silber (vom Golde) beschickt und sonst wie bei einer Goldprobe verfährt.
2) Gold und Quecksilber. Man destillirt das Queck- silber in einer Glasretorte ab und siedet den Rückstand bei ganz allmälig steigender Temperatur mit 8 Thln. Kornblei an.
3) Goldhaltiges Eisen, Stahl etc. Man löst in Sal- petersäure, dampft zur Trockne und siedet die trockne Masse mit 8—12 Thln. Kornblei und Borax an.
4) Gold und Blei oder Wismuth. Bei grösserem Gold- gehalt wird direct abgetrieben, bei geringerem concentrirt man zuvor mehrere Proben auf dem Ansiedescherben zu einem König (S. 242).
5) Gold mit Palladium, Rhodium und Iridium. Hiervon war schon S. 313 und 314 die Rede; die Probirmethoden für Legirungen des Goldes mit Platin werden bei letzterem angegeben werden.
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§. 135. Sonstige Legirungen.
Es empfiehlt sich, auch bei diesen Proben von Zeit zu Zeit
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mit reinem Silber auf der Capelle auszuführen und das Verfahren
zu prüfen. Kommt es auch auf eine genauere Bestimmung des
Silbergehaltes an, so muss man bei vorangegangenem Abtreiben
den Capellenzug (S. 271) in Rücksicht ziehen, welcher durch
eine Controlprobe, die in vorhinniger Weise angestellt wird,
oder durch eine Gay-Lussac’sche Silberprobe mit der Probe-
legirung ermittelt wird.
Control-
proben.
2. Kapitel.
Sonstige Goldlegirungen.
§. 135. Probirverfahren. Ausser den Legirungen des Goldes
mit Silber allein oder gleichzeitig mit Kupfer kommen noch
folgende vor:
Sonstige Le-
girungen.
1) Gold und Kupfer. Durch Abtreiben mit Blei lässt
sich das Kupfer nicht vollständig entfernen (S. 306), wohl aber,
wenn man die Legirung mit der 3fachen Menge Silber (vom
Golde) beschickt und sonst wie bei einer Goldprobe verfährt.
2) Gold und Quecksilber. Man destillirt das Queck-
silber in einer Glasretorte ab und siedet den Rückstand bei
ganz allmälig steigender Temperatur mit 8 Thln. Kornblei an.
3) Goldhaltiges Eisen, Stahl etc. Man löst in Sal-
petersäure, dampft zur Trockne und siedet die trockne Masse
mit 8—12 Thln. Kornblei und Borax an.
4) Gold und Blei oder Wismuth. Bei grösserem Gold-
gehalt wird direct abgetrieben, bei geringerem concentrirt man
zuvor mehrere Proben auf dem Ansiedescherben zu einem
König (S. 242).
5) Gold mit Palladium, Rhodium und Iridium.
Hiervon war schon S. 313 und 314 die Rede; die Probirmethoden
für Legirungen des Goldes mit Platin werden bei letzterem
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/355>, abgerufen am 23.02.2025.
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