durch Salpetersäure, seltener Scheidung durch Königs- wasser). Sehr geringe Goldgehalte zieht man auch wohl aus Erzen etc. direct auf nassem Wege aus (Plattner's Gold- probe).
Bei der meist ungleichmässigen Vertheilung des metallischenProbenehmen Goldes im Erz muss man häufig zur Erzielung einer richtigen Durchschnittsprobe eine grössere Quantität Probestücke (bis 50 Ctr. und mehr) nehmen, diese unter Poch- oder Walzwerken bis zur Bohnengrösse zerkleinen, das Zerkleinte gehörig mengen, zu einem Haufen aufstürzen, davon 3--4 Ctr. nehmen, diese weiter zerkleinen, einen Haufen daraus formiren und diesen bis zu etwa 20 Pfd. Probirpfund verjüngen. Diese Menge wird fein- gerieben, durch ein sehr feines Drahtsieb geschlagen, Siebgröbe und Siebfeines für sich probirt und daraus der Goldgehalt be- rechnet.
I. Abschnitt. Goldhaltige Substanzen, welche keine Legi- rungen sind.
§. 124. Allgemeines. Aus solchen Substanzen wird seltenerProbir- methoden. auf nassem und theilweise trocknem Wege gleich das Gold in metallischem Zustande bestimmt (Plattner's Probe), als auf trocknem Wege (Ansiede- oder Tiegelschmelzprobe) silberhaltiges Gold dargestellt und aus diesem das Gold durch Quartation abgeschieden. Nur wenn es auf eine ungefähre Er- mittlung des Goldgehaltes ankommt, bedient man sich einer mechanischen Probe durch Verwaschen oder der Amal- gamationsprobe von Thompson. 1)
1)Dingl. Bd. 167. S. 154. B. u. h. Ztg. 1863. S. 271.
§. 123. Allgemeines.
durch Salpetersäure, seltener Scheidung durch Königs- wasser). Sehr geringe Goldgehalte zieht man auch wohl aus Erzen etc. direct auf nassem Wege aus (Plattner’s Gold- probe).
Bei der meist ungleichmässigen Vertheilung des metallischenProbenehmen Goldes im Erz muss man häufig zur Erzielung einer richtigen Durchschnittsprobe eine grössere Quantität Probestücke (bis 50 Ctr. und mehr) nehmen, diese unter Poch- oder Walzwerken bis zur Bohnengrösse zerkleinen, das Zerkleinte gehörig mengen, zu einem Haufen aufstürzen, davon 3—4 Ctr. nehmen, diese weiter zerkleinen, einen Haufen daraus formiren und diesen bis zu etwa 20 Pfd. Probirpfund verjüngen. Diese Menge wird fein- gerieben, durch ein sehr feines Drahtsieb geschlagen, Siebgröbe und Siebfeines für sich probirt und daraus der Goldgehalt be- rechnet.
I. Abschnitt. Goldhaltige Substanzen, welche keine Legi- rungen sind.
§. 124. Allgemeines. Aus solchen Substanzen wird seltenerProbir- methoden. auf nassem und theilweise trocknem Wege gleich das Gold in metallischem Zustande bestimmt (Plattner’s Probe), als auf trocknem Wege (Ansiede- oder Tiegelschmelzprobe) silberhaltiges Gold dargestellt und aus diesem das Gold durch Quartation abgeschieden. Nur wenn es auf eine ungefähre Er- mittlung des Goldgehaltes ankommt, bedient man sich einer mechanischen Probe durch Verwaschen oder der Amal- gamationsprobe von Thompson. 1)
1)Dingl. Bd. 167. S. 154. B. u. h. Ztg. 1863. S. 271.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0331"n="293"/><fwplace="top"type="header">§. 123. Allgemeines.</fw><lb/><hirendition="#g">durch Salpetersäure</hi>, seltener Scheidung durch Königs-<lb/>
wasser). Sehr geringe Goldgehalte zieht man auch wohl aus<lb/>
Erzen etc. direct auf nassem Wege aus (<hirendition="#g"><hirendition="#k">Plattner</hi>’s Gold-<lb/>
probe</hi>).</p><lb/><p>Bei der meist ungleichmässigen Vertheilung des metallischen<noteplace="right">Probenehmen</note><lb/>
Goldes im Erz muss man häufig zur Erzielung einer richtigen<lb/>
Durchschnittsprobe eine grössere Quantität Probestücke (bis 50<lb/>
Ctr. und mehr) nehmen, diese unter Poch- oder Walzwerken<lb/>
bis zur Bohnengrösse zerkleinen, das Zerkleinte gehörig mengen,<lb/>
zu einem Haufen aufstürzen, davon 3—4 Ctr. nehmen, diese<lb/>
weiter zerkleinen, einen Haufen daraus formiren und diesen bis<lb/>
zu etwa 20 Pfd. Probirpfund verjüngen. Diese Menge wird fein-<lb/>
gerieben, durch ein sehr feines Drahtsieb geschlagen, Siebgröbe<lb/>
und Siebfeines für sich probirt und daraus der Goldgehalt be-<lb/>
rechnet.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head>I. Abschnitt.<lb/><hirendition="#b">Goldhaltige Substanzen, welche keine Legi-<lb/>
rungen sind</hi>.</head><lb/><p><hirendition="#b">§. 124. Allgemeines</hi>. Aus solchen Substanzen wird seltener<noteplace="right">Probir-<lb/>
methoden.</note><lb/>
auf nassem und theilweise trocknem Wege gleich das Gold in<lb/>
metallischem Zustande bestimmt (<hirendition="#g"><hirendition="#k">Plattner</hi>’s Probe</hi>), als<lb/>
auf trocknem Wege (<hirendition="#g">Ansiede</hi>- oder <hirendition="#g">Tiegelschmelzprobe</hi>)<lb/>
silberhaltiges Gold dargestellt und aus diesem das Gold durch<lb/>
Quartation abgeschieden. Nur wenn es auf eine ungefähre Er-<lb/>
mittlung des Goldgehaltes ankommt, bedient man sich einer<lb/><hirendition="#g">mechanischen Probe durch Verwaschen</hi> oder der <hirendition="#g">Amal-<lb/>
gamationsprobe</hi> von <hirendition="#g"><hirendition="#k">Thompson</hi></hi>. <noteplace="foot"n="1)"><hirendition="#k">Dingl</hi>. Bd. 167. S. 154. B. u. h. Ztg. 1863. S. 271.</note></p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></body></text></TEI>
[293/0331]
§. 123. Allgemeines.
durch Salpetersäure, seltener Scheidung durch Königs-
wasser). Sehr geringe Goldgehalte zieht man auch wohl aus
Erzen etc. direct auf nassem Wege aus (Plattner’s Gold-
probe).
Bei der meist ungleichmässigen Vertheilung des metallischen
Goldes im Erz muss man häufig zur Erzielung einer richtigen
Durchschnittsprobe eine grössere Quantität Probestücke (bis 50
Ctr. und mehr) nehmen, diese unter Poch- oder Walzwerken
bis zur Bohnengrösse zerkleinen, das Zerkleinte gehörig mengen,
zu einem Haufen aufstürzen, davon 3—4 Ctr. nehmen, diese
weiter zerkleinen, einen Haufen daraus formiren und diesen bis
zu etwa 20 Pfd. Probirpfund verjüngen. Diese Menge wird fein-
gerieben, durch ein sehr feines Drahtsieb geschlagen, Siebgröbe
und Siebfeines für sich probirt und daraus der Goldgehalt be-
rechnet.
Probenehmen
I. Abschnitt.
Goldhaltige Substanzen, welche keine Legi-
rungen sind.
§. 124. Allgemeines. Aus solchen Substanzen wird seltener
auf nassem und theilweise trocknem Wege gleich das Gold in
metallischem Zustande bestimmt (Plattner’s Probe), als
auf trocknem Wege (Ansiede- oder Tiegelschmelzprobe)
silberhaltiges Gold dargestellt und aus diesem das Gold durch
Quartation abgeschieden. Nur wenn es auf eine ungefähre Er-
mittlung des Goldgehaltes ankommt, bedient man sich einer
mechanischen Probe durch Verwaschen oder der Amal-
gamationsprobe von Thompson. 1)
Probir-
methoden.
1) Dingl. Bd. 167. S. 154. B. u. h. Ztg. 1863. S. 271.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/331>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.