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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Weil dann Saturnus, Jupiter vnnd Mars einander nicht wie Hundt vnd Hasen verfolgen/ sondern alle nebeneinander im Himmel dahero lauffen/ so wirdt jhre Contrarietet/ mit welcher sie von einander vnterscheiden/ vmb so viel desto weniger böß seyn.

XXXV.

Sprichstu/ ja sie seynd aber dem Menschen zuwider? Antwort: Gott hat den Menschen erschaffen/ erst nach den Planeten/ am sechsten Tag: da ist es bey Gott gestanden/ wie er den Menschen formieren wölle. Gar leicht were es jhme gewest/ den Menschen also zu formieren/ daß er nur allein mit dem temperierten Jupiter zu thun gehabt hette/ vnd deß Saturni oder Martis so wenig empfunden hette/ als ein todter Stein. Das hat aber Gott nicht gethan: derohalben muß es gut vnd heylig gethan seyn/ daß der Mensch nicht nur deß temperierten Jupiters, sondern auch deß kalten Saturni, vnnd deß hitzigen Martis empfindet: die schaden jhme aber eben so wenig/ als jnnerhalb seines Leibs die atra bilis vnd die Gall: welche beyde Humores von den gemeinen Medicis nur für excrementa außgeschryen werden/ so wol als Saturnus vnnd Mars von den gemeinen Astrologis für böse Planeten. Derowegen so wenig D. Feselius diesen Astrologischen Wohn in Kopff bringen kan/ so wenig wil auch mir eyngehen/ daß die Gall nur allein ein Excrementum, vnd kein nöhtiger humor pertinens ad substantiam alimenti per venas delati seyn solle.

Daß nun die Astrologi etwa eine Kranckheit dem Saturno oder Marti zuschreiben/ ob wol ich sie hiervber für dißmal noch nicht allerdings justificiert haben wil: so seynd sie aber doch von D. Feselio hiervber eben so wenig zu verdencken/ als wenig ich jhn verdencke/ wann er von einem Patienten sagt/ die Gall oder das vbrige Geblüt plethora oder der Mertz hab jhn vmbs Leben gebracht.

Vnd ist hiemit D. Feselii erste Frag erörtert/ ob die Planeten auch jhre anerschaffene vnd eyngepflantzte Wirckungen haben/ vnd ob dieselbige gut oder böß.


Diiijr

Weil dann Saturnus, Jupiter vnnd Mars einander nicht wie Hundt vnd Hasen verfolgen/ sondern alle nebeneinander im Himmel dahero lauffen/ so wirdt jhre Contrarietet/ mit welcher sie von einander vnterscheiden/ vmb so viel desto weniger böß seyn.

XXXV.

Sprichstu/ ja sie seynd aber dem Menschen zuwider? Antwort: Gott hat den Menschen erschaffen/ erst nach den Planeten/ am sechsten Tag: da ist es bey Gott gestanden/ wie er den Menschen formieren wölle. Gar leicht were es jhme gewest/ den Menschen also zu formieren/ daß er nur allein mit dem temperierten Jupiter zu thun gehabt hette/ vnd deß Saturni oder Martis so wenig empfunden hette/ als ein todter Stein. Das hat aber Gott nicht gethan: derohalben muß es gut vnd heylig gethan seyn/ daß der Mensch nicht nur deß temperierten Jupiters, sondern auch deß kalten Saturni, vnnd deß hitzigen Martis empfindet: die schaden jhme aber eben so wenig/ als jnnerhalb seines Leibs die atra bilis vnd die Gall: welche beyde Humores von den gemeinen Medicis nur für excrementa außgeschryen werden/ so wol als Saturnus vnnd Mars von den gemeinen Astrologis für böse Planeten. Derowegen so wenig D. Feselius diesen Astrologischen Wohn in Kopff bringen kan/ so wenig wil auch mir eyngehen/ daß die Gall nur allein ein Excrementum, vnd kein nöhtiger humor pertinens ad substantiam alimenti per venas delati seyn solle.

Daß nun die Astrologi etwa eine Kranckheit dem Saturno oder Marti zuschreiben/ ob wol ich sie hiervber für dißmal noch nicht allerdings justificiert haben wil: so seynd sie aber doch von D. Feselio hiervber eben so wenig zu verdencken/ als wenig ich jhn verdencke/ wann er von einem Patienten sagt/ die Gall oder das vbrige Geblüt plethora oder der Mertz hab jhn vmbs Leben gebracht.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Diiijr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/50>, abgerufen am 21.11.2024.