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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Das V. Argument
CXXX.

Es macht sich nun D. Feselius fürs fünffte wider die Experientz/ welche die Astrologi für sich allegiren vnd anziehen: vnnd mantenirt auß Cicerone das Widerspiel/ daß die Calendermacher fehlen: welches er mit dem Exempel deß hochlöblichen Keysers Maximiliani II. bestättiget.

Nun habe ich die erfahrung der Astrologorum in meiner Antwort auff D. Röslini discurs auch etlicher massen in zweiffel gezogen: vnd möchte derowegen mich hie schlecht hinweg D. Feselio an die Seitten stellen/ wann es mir nicht vmb meinen Tertium, das ist vmb die Philosophiam, vmb Meteorologiam vnnd Psychologiam zu thun were.

Wahr ist es/ wer da wil das Calenderschreiben/ wie es jetzo im Schwang gehet/ vnd alle die principia, darauff ein solcher Calender gebauwet ist/ durch die tägliche erfahrung/ vnd durch das zutreffen/ so die Calender thun/ probiren vnd erweisen/ der richtet nichts/ hauwet sich vielmehr zum Widerspiel selbst in die Backen/ vnnd so es wolgeräht/ so bestehet er/ als der das künfftige Gewitter mit Würffeln daher spielet. Vrsach/ die Calenderschreiber haben in gemein gar viel falsche principia vnd wenig warhafftige Natürliche.

CXXXI.

2. Die jenige natürliche principia, die einem Astrologo müglich vorzusehen/ seynd nicht allein die einige Vrsach zum Gewitter. Dann es scheinet/ als hab der Erdtboden/ jnnerhalb seine Dicke/ nicht anderst/ als wie ein Mensch jnnerhalb seines Leibs in visceribus et vasis, seine besondere abwechselung mit der materia, das ist mit Feuchte vnnd Dürre/ vnd gleichsam seine Kranckheiten/ daß er bißweilen mehr/ bißweilen weniger/ oder gar nicht schwitzen vnnd außdämpffen mag/ Gott gebe/ sein Geistische Natur werde angetrieben/ wie sie jmmer wölle/ (Dann obschon gesetzt wirdt/ daß etliche

Tiiijv
Das V. Argument
CXXX.

Es macht sich nun D. Feselius fürs fünffte wider die Experientz/ welche die Astrologi für sich allegiren vnd anziehen: vnnd mantenirt auß Cicerone das Widerspiel/ daß die Calendermacher fehlen: welches er mit dem Exempel deß hochlöblichen Keysers Maximiliani II. bestättiget.

Nun habe ich die erfahrung der Astrologorum in meiner Antwort auff D. Röslini discurs auch etlicher massen in zweiffel gezogen: vnd möchte derowegen mich hie schlecht hinweg D. Feselio an die Seitten stellen/ wann es mir nicht vmb meinen Tertium, das ist vmb die Philosophiam, vmb Meteorologiam vnnd Psychologiam zu thun were.

Wahr ist es/ wer da wil das Calenderschreiben/ wie es jetzo im Schwang gehet/ vnd alle die principia, darauff ein solcher Calender gebauwet ist/ durch die tägliche erfahrung/ vnd durch das zutreffen/ so die Calender thun/ probiren vnd erweisen/ der richtet nichts/ hauwet sich vielmehr zum Widerspiel selbst in die Backen/ vnnd so es wolgeräht/ so bestehet er/ als der das künfftige Gewitter mit Würffeln daher spielet. Vrsach/ die Calenderschreiber haben in gemein gar viel falsche principia vnd wenig warhafftige Natürliche.

CXXXI.

2. Die jenige natürliche principia, die einem Astrologo müglich vorzusehen/ seynd nicht allein die einige Vrsach zum Gewitter. Dann es scheinet/ als hab der Erdtboden/ jnnerhalb seine Dicke/ nicht anderst/ als wie ein Mensch jnnerhalb seines Leibs in visceribus et vasis, seine besondere abwechselung mit der materia, das ist mit Feuchte vnnd Dürre/ vnd gleichsam seine Kranckheiten/ daß er bißweilen mehr/ bißweilen weniger/ oder gar nicht schwitzen vnnd außdämpffen mag/ Gott gebe/ sein Geistische Natur werde angetrieben/ wie sie jmmer wölle/ (Dann obschon gesetzt wirdt/ daß etliche

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[[Tiiijv]/0169] Das V. Argument CXXX. Es macht sich nun D. Feselius fürs fünffte wider die Experientz/ welche die Astrologi für sich allegiren vnd anziehen: vnnd mantenirt auß Cicerone das Widerspiel/ daß die Calendermacher fehlen: welches er mit dem Exempel deß hochlöblichen Keysers Maximiliani II. bestättiget. Nun habe ich die erfahrung der Astrologorum in meiner Antwort auff D. Röslini discurs auch etlicher massen in zweiffel gezogen: vnd möchte derowegen mich hie schlecht hinweg D. Feselio an die Seitten stellen/ wann es mir nicht vmb meinen Tertium, das ist vmb die Philosophiam, vmb Meteorologiam vnnd Psychologiam zu thun were. Wahr ist es/ wer da wil das Calenderschreiben/ wie es jetzo im Schwang gehet/ vnd alle die principia, darauff ein solcher Calender gebauwet ist/ durch die tägliche erfahrung/ vnd durch das zutreffen/ so die Calender thun/ probiren vnd erweisen/ der richtet nichts/ hauwet sich vielmehr zum Widerspiel selbst in die Backen/ vnnd so es wolgeräht/ so bestehet er/ als der das künfftige Gewitter mit Würffeln daher spielet. Vrsach/ die Calenderschreiber haben in gemein gar viel falsche principia vnd wenig warhafftige Natürliche. CXXXI. 2. Die jenige natürliche principia, die einem Astrologo müglich vorzusehen/ seynd nicht allein die einige Vrsach zum Gewitter. Dann es scheinet/ als hab der Erdtboden/ jnnerhalb seine Dicke/ nicht anderst/ als wie ein Mensch jnnerhalb seines Leibs in visceribus et vasis, seine besondere abwechselung mit der materia, das ist mit Feuchte vnnd Dürre/ vnd gleichsam seine Kranckheiten/ daß er bißweilen mehr/ bißweilen weniger/ oder gar nicht schwitzen vnnd außdämpffen mag/ Gott gebe/ sein Geistische Natur werde angetrieben/ wie sie jmmer wölle/ (Dann obschon gesetzt wirdt/ daß etliche Tiiijv

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Tiiijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/169>, abgerufen am 21.12.2024.