fürgebe/ Göttlicher Majestätt einen
Eyngriff thete/ wie die Chaldeische Astrologi zu Babylon im
Esaia.
Dann was diesem zuwider eyngewandt werden wil/ als ob in einem neuwgebornen Kindtlin
noch keine muhtmassung erscheine zu dem jenigen/ was jhme der Astrologus vber sechtzig Jahr hinauß vorsaget/ derowegen solches vorsagen nicht
neben der Medicorum crisibus statt haben möge. Das ist gesagt
von den euentibus determinatis per locorum personarumque et similes
circumstantias, mit denen sich die Astrologi gemeynglich
schleppen/ vnd gar nicht von den Generalitatibus. Dann es
erscheinet an einem Knäblin erstlich diese muhtmassung/ daß es an Leib vollkommen/ vnnd
ein Mensch/ es erscheinet diese muhtmassung/ daß es in einem Landt geboren/ da jeder
sein eygen Weib nimbt/ es erscheinet diese muhtmassung/ daß (wie droben num. 65. 66. 68. erkläret) die configurationes stellarum (die in deß Menschen Natur eyngedruckt werden) wol
proportionirt/ vnd kein Astrologische Vrsach fürhanden zu grosser Bewegung der Natur bey
jungen Jahren. Es erscheinet diese Muhtmassung/ daß er mit Eltern/ Freunden/
Landtsfürstlichem Schutz also fürsehen/ daß er nicht hülffloß seyn werde. Endtlich
erscheinet diese vermuhtung/ daß in seinem eyngedruckten charactere
directionis etwa das dreyssigste Jahr in proportione naturali durch Jouem, Venerem,
Solem, &c. vor andern Jahren in auffmunterung deß Gemühts vnd gestaltung deß
Leibs kräfftig vnd thätig werden soll. Wann dann auch der character
natiuitatis ein hohes/ ein fursichtiges/ ein embsiges Gemüht andeutet: so mag
jhme jetzo auß natürlichen Vrsachen diese speranza gemacht
werden/ er werde vmb das 30. Jahr eine gute Heyrath thun/ ob wol es nicht eben diß/
sondern ein anders Glück seyn mag. Dann der Schmidt darzu
wirdt vmb das dreyssigste Jahr wol besunnen seyn/
mehr dann sonsten/ was jhm nur für ein Metall vnter handen kömpt/ darauß wird er jhm
sein Glück schmieden/ si Deus voluerit
, sagt der
Arabs.
CXIX.
Es ist ein erhebliche Außrede/ astra inclinant non
necessitant,
Riiijr
fürgebe/ Göttlicher Majestätt einen
Eyngriff thete/ wie die Chaldeische Astrologi zu Babylon im
Esaia.
Dann was diesem zuwider eyngewandt werden wil/ als ob in einem neuwgebornen Kindtlin
noch keine muhtmassung erscheine zu dem jenigen/ was jhme der Astrologus vber sechtzig Jahr hinauß vorsaget/ derowegen solches vorsagen nicht
neben der Medicorum crisibus statt haben möge. Das ist gesagt
von den euentibus determinatis per locorum personarumque et similes
circumstantias, mit denen sich die Astrologi gemeynglich
schleppen/ vnd gar nicht von den Generalitatibus. Dann es
erscheinet an einem Knäblin erstlich diese muhtmassung/ daß es an Leib vollkommen/ vnnd
ein Mensch/ es erscheinet diese muhtmassung/ daß es in einem Landt geboren/ da jeder
sein eygen Weib nimbt/ es erscheinet diese muhtmassung/ daß (wie droben num. 65. 66. 68. erkläret) die configurationes stellarum (die in deß Menschen Natur eyngedruckt werden) wol
proportionirt/ vnd kein Astrologische Vrsach fürhanden zu grosser Bewegung der Natur bey
jungen Jahren. Es erscheinet diese Muhtmassung/ daß er mit Eltern/ Freunden/
Landtsfürstlichem Schutz also fürsehen/ daß er nicht hülffloß seyn werde. Endtlich
erscheinet diese vermuhtung/ daß in seinem eyngedruckten charactere
directionis etwa das dreyssigste Jahr in proportione naturali durch Jouem, Venerem,
Solem, &c. vor andern Jahren in auffmunterung deß Gemühts vnd gestaltung deß
Leibs kräfftig vnd thätig werden soll. Wann dann auch der character
natiuitatis ein hohes/ ein fursichtiges/ ein embsiges Gemüht andeutet: so mag
jhme jetzo auß natürlichen Vrsachen diese speranza gemacht
werden/ er werde vmb das 30. Jahr eine gute Heyrath thun/ ob wol es nicht eben diß/
sondern ein anders Glück seyn mag. Dann der Schmidt darzu
wirdt vmb das dreyssigste Jahr wol besunnen seyn/
mehr dann sonsten/ was jhm nur für ein Metall vnter handen kömpt/ darauß wird er jhm
sein Glück schmieden/ si Deus voluerit
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CXIX.
Es ist ein erhebliche Außrede/ astra inclinant non necessitant,
Riiijr