Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.hab sie auch hin vnd wider in Prognosticis, libro de stella serpentarii, in meiner Antwort auff D. Röslini Discurs, theils auch in dieser Schrifft/ num. 39. 41. mit gutem Grundt verworffen. Doch gedächte ich/ wann D. Feselius die Baderköpfflin vnd rohte Creutzlin/ welche den Medicis einen Eyntrag thun/ auß den Calendern außmustern köndte/ solte er die Schären nur also fort stehen lassen. Dann wie die Arbeyt ist Haar vnd Nägel abzuschneiden/ so ist auch die Fürsichtigkeit/ die der vernünfftige Bauwer hie eynwendet/ so ist auch die Treuw deß Astrologi, so ist auch das Zeichen: vbique dignum patella operculum. XCIV. So wil ich auch den Medicis nicht fürschreiben/ ob sie nicht allein auff diese Fabeln/ sondern auch auff die Aspectus selbsten Planetarum inter se (welches seynd veluti crises vniversales) einige achtung geben oder der Lehr Manardi folgen/ vnnd den Harn für die Sterne/ den Puls für die Aspecte anschauwen vnnd betrachten sollen. Wann aber ein Medicus mich zu raht fragte/ wolt ich jhn auff die praecepta de diebus criticis weisen/ vnd rahten/ er solte mit einem Tag/ da ein starcker Aspect ist/ nit anderst handeln als mit einem die critico. Kan er deß diei critici mit Verordnung einiger Vacuation nicht verschonen/ wegen jnnstehender Noht/ so dürffe er auch deß Aspectus nicht verschonen/ et contra. Dann so die jenige vacuationes zu vberflüssig wircken/ die da verordnet werden in crisibus oder accessibus, so hat es auch den Bescheidt mit denen/ die zur Zeit der Aspecte angestellet werden. Anno 1604. den 19./29. May hat ein bekandte Person Reynigkeit halben sich in ein warm Wasser gesenckt/ dessen sie sonst nicht viel gewohnt/ also daß der Wärm zuviel werden wöllen/ derowegen sie es gar kurtz gemacht/ desselbigen Tags so wol als folgenden 30. gesundt geblieben. Den 31. hat sie bey gesundtem Leibe von Praeseruation wegen/ ohn einigen Argwohn einer Kranckheit/ nur allein Oiiijv
hab sie auch hin vnd wider in Prognosticis, libro de stella serpentarii, in meiner Antwort auff D. Röslini Discurs, theils auch in dieser Schrifft/ num. 39. 41. mit gutem Grundt verworffen. Doch gedächte ich/ wann D. Feselius die Baderköpfflin vnd rohte Creutzlin/ welche den Medicis einen Eyntrag thun/ auß den Calendern außmustern köndte/ solte er die Schären nur also fort stehen lassen. Dann wie die Arbeyt ist Haar vnd Nägel abzuschneiden/ so ist auch die Fürsichtigkeit/ die der vernünfftige Bauwer hie eynwendet/ so ist auch die Treuw deß Astrologi, so ist auch das Zeichen: vbique dignum patella operculum. XCIV. So wil ich auch den Medicis nicht fürschreiben/ ob sie nicht allein auff diese Fabeln/ sondern auch auff die Aspectus selbsten Planetarum inter se (welches seynd veluti crises vniversales) einige achtung geben oder der Lehr Manardi folgen/ vnnd den Harn für die Sterne/ den Puls für die Aspecte anschauwen vnnd betrachten sollen. Wann aber ein Medicus mich zu raht fragte/ wolt ich jhn auff die praecepta de diebus criticis weisen/ vnd rahten/ er solte mit einem Tag/ da ein starcker Aspect ist/ nit anderst handeln als mit einem die critico. Kan er deß diei critici mit Verordnung einiger Vacuation nicht verschonen/ wegen jnnstehender Noht/ so dürffe er auch deß Aspectus nicht verschonen/ et contra. Dann so die jenige vacuationes zu vberflüssig wircken/ die da verordnet werden in crisibus oder accessibus, so hat es auch den Bescheidt mit denen/ die zur Zeit der Aspecte angestellet werden. Anno 1604. den 19./29. May hat ein bekandte Person Reynigkeit halben sich in ein warm Wasser gesenckt/ dessen sie sonst nicht viel gewohnt/ also daß der Wärm zuviel werden wöllen/ derowegen sie es gar kurtz gemacht/ desselbigen Tags so wol als folgenden 30. gesundt geblieben. Den 31. hat sie bey gesundtem Leibe von Praeseruation wegen/ ohn einigen Argwohn einer Kranckheit/ nur allein Oiiijv
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0129" n="[Oiiijv]"/> hab sie auch hin vnd wider <hi rendition="#aq">in Prognosticis, libro de stella serpentarii, </hi>in meiner Antwort auff <hi rendition="#aq">D. Röslini Discurs,</hi> theils auch in dieser Schrifft/ <hi rendition="#aq">num</hi>. 39. 41. mit gutem Grundt verworffen. </p> <p> Doch gedächte ich/ wann <hi rendition="#aq">D. Feselius</hi> die Baderköpfflin vnd rohte Creutzlin/ welche den Medicis einen Eyntrag thun/ auß den Calendern außmustern köndte/ solte er die Schären nur also fort stehen lassen. Dann wie die Arbeyt ist Haar vnd Nägel abzuschneiden/ so ist auch die Fürsichtigkeit/ die der vernünfftige Bauwer hie eynwendet/ so ist auch die Treuw deß <hi rendition="#aq">Astrologi,</hi> so ist auch das Zeichen: <hi rendition="#aq">vbique dignum patella operculum</hi>. </p> </div><lb/> <div n="2"> <head>XCIV. </head><lb/> <p> So wil ich auch den <hi rendition="#aq">Medicis</hi> nicht fürschreiben/ ob sie nicht allein auff diese Fabeln/ sondern auch auff die <hi rendition="#aq">Aspectus</hi> selbsten <hi rendition="#aq">Planetarum inter se</hi> (welches seynd <hi rendition="#aq">veluti crises vniversales</hi>) einige achtung geben oder der Lehr <hi rendition="#aq">Manardi</hi> folgen/ vnnd den Harn für die Sterne/ den Puls für die <hi rendition="#aq">Aspecte</hi> anschauwen vnnd betrachten sollen. </p> <p> Wann aber ein <hi rendition="#aq">Medicus</hi> mich zu raht fragte/ wolt ich jhn auff die <hi rendition="#aq">praecepta de diebus criticis</hi> weisen/ vnd rahten/ er solte mit einem Tag/ da ein starcker Aspect ist/ nit anderst handeln als mit einem <hi rendition="#aq">die critico</hi>. Kan er deß <hi rendition="#aq">diei critici </hi>mit Verordnung einiger Vacuation nicht verschonen/ wegen jnnstehender Noht/ so dürffe er auch deß <hi rendition="#aq">Aspectus </hi>nicht verschonen/ <hi rendition="#aq">et contra</hi>. Dann so die jenige <hi rendition="#aq">vacuationes </hi>zu vberflüssig wircken/ die da verordnet werden <hi rendition="#aq">in crisibus </hi>oder <hi rendition="#aq">accessibus, </hi>so hat es auch den Bescheidt mit denen/ die zur Zeit der <hi rendition="#aq">Aspecte </hi>angestellet werden.</p> <p>Anno 1604. den 19./29. May hat ein bekandte Person Reynigkeit halben sich in ein warm Wasser gesenckt/ dessen sie sonst nicht viel gewohnt/ also daß der Wärm zuviel werden wöllen/ derowegen sie es gar kurtz gemacht/ desselbigen Tags so wol als folgenden 30. gesundt geblieben. Den 31. hat sie bey gesundtem Leibe von Praeseruation wegen/ ohn einigen Argwohn einer Kranckheit/ nur allein <fw type="sig" place="bottom">Oiiijv</fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[Oiiijv]/0129]
hab sie auch hin vnd wider in Prognosticis, libro de stella serpentarii, in meiner Antwort auff D. Röslini Discurs, theils auch in dieser Schrifft/ num. 39. 41. mit gutem Grundt verworffen.
Doch gedächte ich/ wann D. Feselius die Baderköpfflin vnd rohte Creutzlin/ welche den Medicis einen Eyntrag thun/ auß den Calendern außmustern köndte/ solte er die Schären nur also fort stehen lassen. Dann wie die Arbeyt ist Haar vnd Nägel abzuschneiden/ so ist auch die Fürsichtigkeit/ die der vernünfftige Bauwer hie eynwendet/ so ist auch die Treuw deß Astrologi, so ist auch das Zeichen: vbique dignum patella operculum.
XCIV.
So wil ich auch den Medicis nicht fürschreiben/ ob sie nicht allein auff diese Fabeln/ sondern auch auff die Aspectus selbsten Planetarum inter se (welches seynd veluti crises vniversales) einige achtung geben oder der Lehr Manardi folgen/ vnnd den Harn für die Sterne/ den Puls für die Aspecte anschauwen vnnd betrachten sollen.
Wann aber ein Medicus mich zu raht fragte/ wolt ich jhn auff die praecepta de diebus criticis weisen/ vnd rahten/ er solte mit einem Tag/ da ein starcker Aspect ist/ nit anderst handeln als mit einem die critico. Kan er deß diei critici mit Verordnung einiger Vacuation nicht verschonen/ wegen jnnstehender Noht/ so dürffe er auch deß Aspectus nicht verschonen/ et contra. Dann so die jenige vacuationes zu vberflüssig wircken/ die da verordnet werden in crisibus oder accessibus, so hat es auch den Bescheidt mit denen/ die zur Zeit der Aspecte angestellet werden.
Anno 1604. den 19./29. May hat ein bekandte Person Reynigkeit halben sich in ein warm Wasser gesenckt/ dessen sie sonst nicht viel gewohnt/ also daß der Wärm zuviel werden wöllen/ derowegen sie es gar kurtz gemacht/ desselbigen Tags so wol als folgenden 30. gesundt geblieben. Den 31. hat sie bey gesundtem Leibe von Praeseruation wegen/ ohn einigen Argwohn einer Kranckheit/ nur allein
Oiiijv
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/129 |
Zitationshilfe: | Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Oiiijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/129>, abgerufen am 22.07.2024. |