Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite
Ordnung vnd Abtheilung
Ordnung vnd Abtheilung der
Handwercker.

WAs aber die Ordnung vnd Theilung derselben be-
trifft/ finden sich hierinnen vnterschiedliche Meinun-
gen/ jedoch werden gemeiniglich (wie auch billich) die
nötigsten vnd nützlichsten vornen angestellet/ wie auch das H.
Wort GOttes selbst hierzu Anleitung giebt/ vnd droben im
Eingang des 4. Cap. erwiesen worden. Weiln es auch sehr
schwer/ etwas genawer vnd ad specicm/ einen solchen Vn-
terscheid der Künsten vnd Handwercken zu stellen/ als wünd-
Jac. Born. JC.
in praef. tract.
polit. ad lect.
schet vnd hoffet ein fürnehmer Politicus/ daß GOtt vnd die
Zeit noch Ingenia erwecken möchten/ welche einen Cyclum
artificiorum humanorum,
das ist/ einen gnugsamen vnd
vollkommenen Begriff aller Handwercken/ in einer feinen
Ordnung (methodo) erzehlen vnd beschreichen könten.

Er gedenckt auch eines Buchs/ mit dem Titul: Gött-
licher Offenbahrung/ etc. darinnen selbiger Autor meldet/ daß
im 1. Cap. des ersten Buchs Mose/ allerley Künste vnd Hand-
wercke sollen begriffen seyn/ beweiset es aber nicht/ sondern lest
es ander suchen vnd errathen/ welches ob es wol sehr schwer
fallen wil/ jedoch ists nachdenckens wol werth.

Schonborn.
JC. in Polit. &
alij.

Etliche aus den newen Politicis halten diese Sorti-
rung/ vnd stellens ordine politico populari, vestigijs na-
turae insistentes,
also: Was da dienet vnd nützet volgender
Nothdurfft/ deren sind:

I. Vita, Victus, Sanitas, &c. Alles was zur Leibes/ Le-
bens Nahrung/ Nothdurfft vnd Erhaltung/ auch desselben
Gesundheit vnd Wolfart gehörig.
II. Amictus & reliquus corporis cultus, Leibes An-
kleidung vnd Verwahrung/ vnd was selbiger Nothdurfft ver-
wandt.
III. Ha-
Ordnung vnd Abtheilung
Ordnung vnd Abtheilung der
Handwercker.

WAs aber die Ordnung vnd Theilung derſelben be-
trifft/ finden ſich hierinnen vnterſchiedliche Meinun-
gen/ jedoch werden gemeiniglich (wie auch billich) die
noͤtigſten vnd nuͤtzlichſten vornen angeſtellet/ wie auch das H.
Wort GOttes ſelbſt hierzu Anleitung giebt/ vnd droben im
Eingang des 4. Cap. erwieſen worden. Weiln es auch ſehr
ſchwer/ etwas genawer vnd ad ſpecicm/ einen ſolchen Vn-
terſcheid der Kuͤnſten vnd Handwercken zu ſtellen/ als wuͤnd-
Jac. Born. JC.
in præf. tract.
polit. ad lect.
ſchet vnd hoffet ein fuͤrnehmer Politicus/ daß GOtt vnd die
Zeit noch Ingenia erwecken moͤchten/ welche einen Cyclum
artificiorum humanorum,
das iſt/ einen gnugſamen vnd
vollkommenen Begriff aller Handwercken/ in einer feinen
Ordnung (methodo) erzehlen vnd beſchreichen koͤnten.

Er gedenckt auch eines Buchs/ mit dem Titul: Goͤtt-
licher Offenbahrung/ ꝛc. darinnen ſelbiger Autor meldet/ daß
im 1. Cap. des erſten Buchs Moſe/ allerley Kuͤnſte vnd Hand-
wercke ſollen begriffen ſeyn/ beweiſet es aber nicht/ ſondern leſt
es ander ſuchen vnd errathen/ welches ob es wol ſehr ſchwer
fallen wil/ jedoch iſts nachdenckens wol werth.

Schonborn.
JC. in Polit. &
alij.

Etliche aus den newen Politicis halten dieſe Sorti-
rung/ vnd ſtellens ordine politico populari, veſtigijs na-
turæ inſiſtentes,
alſo: Was da dienet vnd nuͤtzet volgender
Nothdurfft/ deren ſind:

I. Vita, Victus, Sanitas, &c. Alles was zur Leibes/ Le-
bens Nahrung/ Nothdurfft vnd Erhaltung/ auch deſſelben
Geſundheit vnd Wolfart gehoͤrig.
II. Amictus & reliquus corporis cultus, Leibes An-
kleidung vnd Verwahrung/ vnd was ſelbiger Nothdurfft ver-
wandt.
III. Ha-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0092" n="80"/>
        <fw place="top" type="header">Ordnung vnd Abtheilung</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>Ordnung vnd Abtheilung der<lb/>
Handwercker.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>As aber die Ordnung vnd Theilung der&#x017F;elben be-<lb/>
trifft/ finden &#x017F;ich hierinnen vnter&#x017F;chiedliche Meinun-<lb/>
gen/ jedoch werden gemeiniglich (wie auch billich) die<lb/>
no&#x0364;tig&#x017F;ten vnd nu&#x0364;tzlich&#x017F;ten vornen ange&#x017F;tellet/ wie auch das H.<lb/>
Wort GOttes &#x017F;elb&#x017F;t hierzu Anleitung giebt/ vnd droben im<lb/>
Eingang des 4. Cap. erwie&#x017F;en worden. Weiln es auch &#x017F;ehr<lb/>
&#x017F;chwer/ etwas genawer vnd <hi rendition="#aq">ad &#x017F;pecicm</hi>/ einen &#x017F;olchen Vn-<lb/>
ter&#x017F;cheid der Ku&#x0364;n&#x017F;ten vnd Handwercken zu &#x017F;tellen/ als wu&#x0364;nd-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jac. Born. JC.<lb/>
in præf. tract.<lb/>
polit. ad lect.</hi></note>&#x017F;chet vnd hoffet ein fu&#x0364;rnehmer <hi rendition="#aq">Politicus</hi>/ daß GOtt vnd die<lb/>
Zeit noch <hi rendition="#aq">Ingenia</hi> erwecken mo&#x0364;chten/ welche einen <hi rendition="#aq">Cyclum<lb/>
artificiorum humanorum,</hi> das i&#x017F;t/ einen gnug&#x017F;amen vnd<lb/>
vollkommenen Begriff aller Handwercken/ in einer feinen<lb/>
Ordnung (<hi rendition="#aq">methodo</hi>) erzehlen vnd be&#x017F;chreichen ko&#x0364;nten.</p><lb/>
          <p>Er gedenckt auch eines Buchs/ mit dem Titul: Go&#x0364;tt-<lb/>
licher Offenbahrung/ &#xA75B;c. darinnen &#x017F;elbiger <hi rendition="#aq">Autor</hi> meldet/ daß<lb/>
im 1. Cap. des er&#x017F;ten Buchs Mo&#x017F;e/ allerley Ku&#x0364;n&#x017F;te vnd Hand-<lb/>
wercke &#x017F;ollen begriffen &#x017F;eyn/ bewei&#x017F;et es aber nicht/ &#x017F;ondern le&#x017F;t<lb/>
es ander &#x017F;uchen vnd errathen/ welches ob es wol &#x017F;ehr &#x017F;chwer<lb/>
fallen wil/ jedoch i&#x017F;ts nachdenckens wol werth.</p><lb/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">Schonborn.<lb/>
JC. in Polit. &amp;<lb/>
alij.</hi> </note>
          <p>Etliche aus den newen <hi rendition="#aq">Politicis</hi> halten die&#x017F;e Sorti-<lb/>
rung/ vnd &#x017F;tellens <hi rendition="#aq">ordine politico populari, ve&#x017F;tigijs na-<lb/>
turæ in&#x017F;i&#x017F;tentes,</hi> al&#x017F;o: Was da dienet vnd nu&#x0364;tzet volgender<lb/>
Nothdurfft/ deren &#x017F;ind:</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">I. Vita, Victus, Sanitas, &amp;c.</hi> Alles was zur Leibes/ Le-<lb/>
bens Nahrung/ Nothdurfft vnd Erhaltung/ auch de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
Ge&#x017F;undheit vnd Wolfart geho&#x0364;rig.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">II. Amictus &amp; reliquus corporis cultus,</hi> Leibes An-<lb/>
kleidung vnd Verwahrung/ vnd was &#x017F;elbiger Nothdurfft ver-<lb/>
wandt.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">III. Ha-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0092] Ordnung vnd Abtheilung Ordnung vnd Abtheilung der Handwercker. WAs aber die Ordnung vnd Theilung derſelben be- trifft/ finden ſich hierinnen vnterſchiedliche Meinun- gen/ jedoch werden gemeiniglich (wie auch billich) die noͤtigſten vnd nuͤtzlichſten vornen angeſtellet/ wie auch das H. Wort GOttes ſelbſt hierzu Anleitung giebt/ vnd droben im Eingang des 4. Cap. erwieſen worden. Weiln es auch ſehr ſchwer/ etwas genawer vnd ad ſpecicm/ einen ſolchen Vn- terſcheid der Kuͤnſten vnd Handwercken zu ſtellen/ als wuͤnd- ſchet vnd hoffet ein fuͤrnehmer Politicus/ daß GOtt vnd die Zeit noch Ingenia erwecken moͤchten/ welche einen Cyclum artificiorum humanorum, das iſt/ einen gnugſamen vnd vollkommenen Begriff aller Handwercken/ in einer feinen Ordnung (methodo) erzehlen vnd beſchreichen koͤnten. Jac. Born. JC. in præf. tract. polit. ad lect. Er gedenckt auch eines Buchs/ mit dem Titul: Goͤtt- licher Offenbahrung/ ꝛc. darinnen ſelbiger Autor meldet/ daß im 1. Cap. des erſten Buchs Moſe/ allerley Kuͤnſte vnd Hand- wercke ſollen begriffen ſeyn/ beweiſet es aber nicht/ ſondern leſt es ander ſuchen vnd errathen/ welches ob es wol ſehr ſchwer fallen wil/ jedoch iſts nachdenckens wol werth. Etliche aus den newen Politicis halten dieſe Sorti- rung/ vnd ſtellens ordine politico populari, veſtigijs na- turæ inſiſtentes, alſo: Was da dienet vnd nuͤtzet volgender Nothdurfft/ deren ſind: I. Vita, Victus, Sanitas, &c. Alles was zur Leibes/ Le- bens Nahrung/ Nothdurfft vnd Erhaltung/ auch deſſelben Geſundheit vnd Wolfart gehoͤrig. II. Amictus & reliquus corporis cultus, Leibes An- kleidung vnd Verwahrung/ vnd was ſelbiger Nothdurfft ver- wandt. III. Ha-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/92
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/92>, abgerufen am 19.11.2024.