nach das Gleichgewicht wieder herzustellen, und das ruhige gleichförmige Athmen wieder zu erlangen. Wie sehr die Lunge durch diesen anhaltenden Zwang mitgenommen wird, können Prediger, Schullehrer, Sänger, Schauspieler, Vorleser u. d. g. am beßten sagen. (*).
§. 32.
Das Athemholen ist weder ganz periodisch wie der Pulsschlag, noch ganz vom Willen des Men- schen abhangend wie andere Bewegungen des Kör- pers. Nicht periodisch, weil es von der Will- kühr des Menschen abhanget, geschwinder, oder lang- samer zu athmen, die Luft in sich zu behalten, sie hinaus zu stossen, oder auch eine gute Weile ohne Athem zu bleiben. Nicht ganz vom Willen des Menschen abhangend, weil er es nicht ganz unterlassen kann, sondern endlich doch genö- thiget wird, auch wider Willen zu athmen. Daß
alle
(*)Multa loquens quoniam amittit de corpore partem. Lucret. Lib. IV. v. 545.
III. Abtheilung.
nach das Gleichgewicht wieder herzuſtellen, und das ruhige gleichfoͤrmige Athmen wieder zu erlangen. Wie ſehr die Lunge durch dieſen anhaltenden Zwang mitgenommen wird, koͤnnen Prediger, Schullehrer, Saͤnger, Schauſpieler, Vorleſer u. d. g. am beßten ſagen. (*).
§. 32.
Das Athemholen iſt weder ganz periodiſch wie der Pulsſchlag, noch ganz vom Willen des Men- ſchen abhangend wie andere Bewegungen des Koͤr- pers. Nicht periodiſch, weil es von der Will- kuͤhr des Menſchen abhanget, geſchwinder, oder lang- ſamer zu athmen, die Luft in ſich zu behalten, ſie hinaus zu ſtoſſen, oder auch eine gute Weile ohne Athem zu bleiben. Nicht ganz vom Willen des Menſchen abhangend, weil er es nicht ganz unterlaſſen kann, ſondern endlich doch genoͤ- thiget wird, auch wider Willen zu athmen. Daß
alle
(*)Multa loquenſ quoniam amittit de corpore partem. Lucret. Lib. IV. v. 545.
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III. Abtheilung.
nach das Gleichgewicht wieder herzuſtellen, und das
ruhige gleichfoͤrmige Athmen wieder zu erlangen.
Wie ſehr die Lunge durch dieſen anhaltenden Zwang
mitgenommen wird, koͤnnen Prediger, Schullehrer,
Saͤnger, Schauſpieler, Vorleſer u. d. g. am beßten
ſagen. (*).
§. 32.
Das Athemholen iſt weder ganz periodiſch wie
der Pulsſchlag, noch ganz vom Willen des Men-
ſchen abhangend wie andere Bewegungen des Koͤr-
pers. Nicht periodiſch, weil es von der Will-
kuͤhr des Menſchen abhanget, geſchwinder, oder lang-
ſamer zu athmen, die Luft in ſich zu behalten, ſie
hinaus zu ſtoſſen, oder auch eine gute Weile ohne
Athem zu bleiben. Nicht ganz vom Willen
des Menſchen abhangend, weil er es nicht
ganz unterlaſſen kann, ſondern endlich doch genoͤ-
thiget wird, auch wider Willen zu athmen. Daß
alle
(*) Multa loquenſ quoniam amittit de corpore
partem. Lucret. Lib. IV. v. 545.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/92>, abgerufen am 21.11.2024.
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