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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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V. Abtheilung.
mer gleich beugsam und weich bleibt, und die Stim-
me so, wie bey dem Menschen, immer an weiche
Wände anschlägt.

§. 229.

Wenn diese drey Stücke A B C ineinander
geschoben sind, so ist ihre Gestalt wie Tab. XXIV.
Fig. 1.
Nun kommen hierbey einige Zusätze vor, die
in dem Folgenden bestehn. Manche Buchstaben er-
fordern eine Explosion der Luft, wie P T K. Die-
se erhält man in der Natur dadurch, daß man die
Stimmritze erweitert, und durch sie häufige Luft in
den Mund drückt, und sie dann mit Einem her-
ausplatzen läßt. Dieses konnte bey meiner Maschine
nicht geschehn; denn ihre Stimmritze, das ist, das
Stimmrohr behält immer die nämliche Oeffnung,
und kann unter dem Sprechen nicht so erweitert wer-
den, daß häufige Luft frey und ohne Vibration durch-
ziehen könnte. Es war hier ein anderes Mittel
nöthig. Um den Mund beständig mit Luft gefüllt
zu erhalten, nahm ich eine kleine messingene Röhre
a b (ein Stück Federkiel thut eben die Dienste) mach-

te

V. Abtheilung.
mer gleich beugſam und weich bleibt, und die Stim-
me ſo, wie bey dem Menſchen, immer an weiche
Waͤnde anſchlaͤgt.

§. 229.

Wenn dieſe drey Stuͤcke A B C ineinander
geſchoben ſind, ſo iſt ihre Geſtalt wie Tab. XXIV.
Fig. 1.
Nun kommen hierbey einige Zuſaͤtze vor, die
in dem Folgenden beſtehn. Manche Buchſtaben er-
fordern eine Exploſion der Luft, wie P T K. Die-
ſe erhaͤlt man in der Natur dadurch, daß man die
Stimmritze erweitert, und durch ſie haͤufige Luft in
den Mund druͤckt, und ſie dann mit Einem her-
ausplatzen laͤßt. Dieſes konnte bey meiner Maſchine
nicht geſchehn; denn ihre Stimmritze, das iſt, das
Stimmrohr behaͤlt immer die naͤmliche Oeffnung,
und kann unter dem Sprechen nicht ſo erweitert wer-
den, daß haͤufige Luft frey und ohne Vibration durch-
ziehen koͤnnte. Es war hier ein anderes Mittel
noͤthig. Um den Mund beſtaͤndig mit Luft gefuͤllt
zu erhalten, nahm ich eine kleine meſſingene Roͤhre
a b (ein Stuͤck Federkiel thut eben die Dienſte) mach-

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[434/0510] V. Abtheilung. mer gleich beugſam und weich bleibt, und die Stim- me ſo, wie bey dem Menſchen, immer an weiche Waͤnde anſchlaͤgt. §. 229. Wenn dieſe drey Stuͤcke A B C ineinander geſchoben ſind, ſo iſt ihre Geſtalt wie Tab. XXIV. Fig. 1. Nun kommen hierbey einige Zuſaͤtze vor, die in dem Folgenden beſtehn. Manche Buchſtaben er- fordern eine Exploſion der Luft, wie P T K. Die- ſe erhaͤlt man in der Natur dadurch, daß man die Stimmritze erweitert, und durch ſie haͤufige Luft in den Mund druͤckt, und ſie dann mit Einem her- ausplatzen laͤßt. Dieſes konnte bey meiner Maſchine nicht geſchehn; denn ihre Stimmritze, das iſt, das Stimmrohr behaͤlt immer die naͤmliche Oeffnung, und kann unter dem Sprechen nicht ſo erweitert wer- den, daß haͤufige Luft frey und ohne Vibration durch- ziehen koͤnnte. Es war hier ein anderes Mittel noͤthig. Um den Mund beſtaͤndig mit Luft gefuͤllt zu erhalten, nahm ich eine kleine meſſingene Roͤhre a b (ein Stuͤck Federkiel thut eben die Dienſte) mach- te

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/510>, abgerufen am 21.11.2024.