Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.Von den Lauten oder Buchstaben. Z Zu Ende der Sylbe leidet das Z gar keinen V. (*) Bey den Griechen wurde nach dem Dorischen und Aeolischen Dialekte das Z nicht aus ds sondern aus sd gebildet, und wahrscheinlich wie Zd ausgespro- chen. Man schrieb daher und sprach sdeus statt Zeus und weil die Lateiner sich mehrentheils nach dem änli- schen Dialekt richteten, so entstand vermuthlich ihr Deus aus sdeus in dem sie des Wohlklanges wegen das s wegließen. B b 2
Von den Lauten oder Buchſtaben. Z Zu Ende der Sylbe leidet das Z gar keinen V. (*) Bey den Griechen wurde nach dem Doriſchen und Aeoliſchen Dialekte das Z nicht aus ds ſondern aus sd gebildet, und wahrſcheinlich wie Zd ausgeſpro- chen. Man ſchrieb daher und ſprach σδευς ſtatt Ζευς und weil die Lateiner ſich mehrentheils nach dem aͤnli- ſchen Dialekt richteten, ſo entſtand vermuthlich ihr Deus aus σδευς in dem ſie des Wohlklanges wegen das σ wegließen. B b 2
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
Z
Zu Ende der Sylbe leidet das Z gar keinen
anderen Mitlauter hinter ſich, wohl aber zu Anfang
beſonders im Jtaliaͤniſchen Sbaglio Sdegno Smania,
ſventura die wie Zbaglio Zdegno u. ſ. w. ausgeſpro-
chen werden, und im Slaviſchen Zdravy Zlato
Zlomit &c. (*)
V.
(*) Bey den Griechen wurde nach dem Doriſchen
und Aeoliſchen Dialekte das Z nicht aus ds ſondern
aus sd gebildet, und wahrſcheinlich wie Zd ausgeſpro-
chen. Man ſchrieb daher und ſprach σδευς ſtatt Ζευς
und weil die Lateiner ſich mehrentheils nach dem aͤnli-
ſchen Dialekt richteten, ſo entſtand vermuthlich ihr
Deus aus σδευς in dem ſie des Wohlklanges wegen das
σ wegließen.
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