Dieser Buchstab, so, wie er im Alphabethe steht, wird fast in einer jeden Sprache anders aus- gesprochen. Bey den Franzosen heißt er je, bey den Jtaliänern dje oder dsche bey den Deutschen bald je bald geh, bey den Ungarn die, bey den Engel- ländern dschi, bey den Griechen Gamma bey den Hebräern Gimel. (*) Wenn er in der Verbindung mit andern Buchstaben steht, verliert er in manchen Sprachen seinen vorigen Laut, je nachdem ihm die- ser oder jener Selbstlauter folgt, und nimmt die Eigenschaft eines ganz anderen Buchstaben an. Jm Französischen, wenn ein e oder i folgt, bleibt er, wie er in dem Alphabethe war; ist sein Nachfolger aber ein aoulr &c. so wird er erst zu demjenigen Buch-
staben
(*) Jn dem Lateinischen gibt ihm jede Nation den Laut, den er in ihrer Sprache hat. So spricht eine jede das allgemeine Wort geographia mit einem ande- ren G aus.
IV. Abtheilung.
G
§. 147.
Dieſer Buchſtab, ſo, wie er im Alphabethe ſteht, wird faſt in einer jeden Sprache anders aus- geſprochen. Bey den Franzoſen heißt er jè, bey den Jtaliaͤnern dje oder dſche bey den Deutſchen bald je bald geh, bey den Ungarn die, bey den Engel- laͤndern dſchi, bey den Griechen Gamma bey den Hebraͤern Gimel. (*) Wenn er in der Verbindung mit andern Buchſtaben ſteht, verliert er in manchen Sprachen ſeinen vorigen Laut, je nachdem ihm die- ſer oder jener Selbſtlauter folgt, und nimmt die Eigenſchaft eines ganz anderen Buchſtaben an. Jm Franzoͤſiſchen, wenn ein e oder i folgt, bleibt er, wie er in dem Alphabethe war; iſt ſein Nachfolger aber ein aoulr &c. ſo wird er erſt zu demjenigen Buch-
ſtaben
(*) Jn dem Lateiniſchen gibt ihm jede Nation den Laut, den er in ihrer Sprache hat. So ſpricht eine jede das allgemeine Wort geographia mit einem ande- ren G aus.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0318"n="262"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/><divn="3"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#b">G</hi></hi></head><lb/><divn="4"><head>§. 147.</head><lb/><p>Dieſer Buchſtab, ſo, wie er im Alphabethe<lb/>ſteht, wird faſt in einer jeden Sprache anders aus-<lb/>
geſprochen. Bey den Franzoſen heißt er <hirendition="#aq">jè</hi>, bey den<lb/>
Jtaliaͤnern <hirendition="#aq">dje</hi> oder <hirendition="#aq">dſche</hi> bey den Deutſchen bald<lb/><hirendition="#b">je</hi> bald <hirendition="#b">geh</hi>, bey den Ungarn <hirendition="#aq">die</hi>, bey den Engel-<lb/>
laͤndern <hirendition="#aq">dſchi</hi>, bey den Griechen <hirendition="#aq">Gamma</hi> bey den<lb/>
Hebraͤern <hirendition="#aq">Gimel</hi>. <noteplace="foot"n="(*)">Jn dem Lateiniſchen gibt ihm jede Nation den<lb/>
Laut, den er in ihrer Sprache hat. So ſpricht eine<lb/>
jede das allgemeine Wort <hirendition="#aq">geographia</hi> mit einem ande-<lb/>
ren <hirendition="#aq">G</hi> aus.</note> Wenn er in der Verbindung<lb/>
mit andern Buchſtaben ſteht, verliert er in manchen<lb/>
Sprachen ſeinen vorigen Laut, je nachdem ihm die-<lb/>ſer oder jener Selbſtlauter folgt, und nimmt die<lb/>
Eigenſchaft eines ganz anderen Buchſtaben an. Jm<lb/>
Franzoͤſiſchen, wenn ein <hirendition="#aq">e</hi> oder <hirendition="#aq">i</hi> folgt, bleibt er, wie<lb/>
er in dem Alphabethe war; iſt ſein Nachfolger aber ein<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">aoulr</hi>&c</hi>. ſo wird er erſt zu demjenigen Buch-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſtaben</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[262/0318]
IV. Abtheilung.
G
§. 147.
Dieſer Buchſtab, ſo, wie er im Alphabethe
ſteht, wird faſt in einer jeden Sprache anders aus-
geſprochen. Bey den Franzoſen heißt er jè, bey den
Jtaliaͤnern dje oder dſche bey den Deutſchen bald
je bald geh, bey den Ungarn die, bey den Engel-
laͤndern dſchi, bey den Griechen Gamma bey den
Hebraͤern Gimel. (*) Wenn er in der Verbindung
mit andern Buchſtaben ſteht, verliert er in manchen
Sprachen ſeinen vorigen Laut, je nachdem ihm die-
ſer oder jener Selbſtlauter folgt, und nimmt die
Eigenſchaft eines ganz anderen Buchſtaben an. Jm
Franzoͤſiſchen, wenn ein e oder i folgt, bleibt er, wie
er in dem Alphabethe war; iſt ſein Nachfolger aber ein
aoulr &c. ſo wird er erſt zu demjenigen Buch-
ſtaben
(*) Jn dem Lateiniſchen gibt ihm jede Nation den
Laut, den er in ihrer Sprache hat. So ſpricht eine
jede das allgemeine Wort geographia mit einem ande-
ren G aus.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/318>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.