Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite


Von den Lauten oder Buchstaben.
lauters vernommen werden, zwar schwächer, aber
doch immer kenntlich, daß es dieser oder jener Buch-
stab ist. Diese Mitlauter sind folgende: F, H, Ch,
S, Sch.
Man mache die Probe z. B. mit F, wel-
ches ef ausgesprochen wird. Wenn das e vorüber
ist, so lasse man das bloße f noch lange fortlaufen,
und jederman wird noch den Buchstaben F kennen.
So ist es auch im Anfange der Wörter. Man hal-
te den sauselnden Laut des Buchstaben S, oder Sch
lange aus, ehe man den Mit- oder Selbstlauter
folgen läßt, zum Beyspiel S--ache, Sch--nei-
den,
so wird jederman, eh' er noch das ache
oder neiden gehört hat, sagen: das Wort fängt
mit einem S. oder Sch an.



Dritte Klasse.
§. 132.

Stimmitlauter nenne ich die, bey denen die
Stimme immer mitlauten muß, und die durch den

bloßen


Von den Lauten oder Buchſtaben.
lauters vernommen werden, zwar ſchwaͤcher, aber
doch immer kenntlich, daß es dieſer oder jener Buch-
ſtab iſt. Dieſe Mitlauter ſind folgende: F, H, Ch,
S, Sch.
Man mache die Probe z. B. mit F, wel-
ches ef ausgeſprochen wird. Wenn das e voruͤber
iſt, ſo laſſe man das bloße f noch lange fortlaufen,
und jederman wird noch den Buchſtaben F kennen.
So iſt es auch im Anfange der Woͤrter. Man hal-
te den ſauſelnden Laut des Buchſtaben S, oder Sch
lange aus, ehe man den Mit- oder Selbſtlauter
folgen laͤßt, zum Beyſpiel S—ache, Sch—nei-
den,
ſo wird jederman, eh' er noch das ache
oder neiden gehoͤrt hat, ſagen: das Wort faͤngt
mit einem S. oder Sch an.



Dritte Klaſſe.
§. 132.

Stimmitlauter nenne ich die, bey denen die
Stimme immer mitlauten muß, und die durch den

bloßen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0281" n="231"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Lauten oder Buch&#x017F;taben</hi>.</fw><lb/>
lauters vernommen werden, zwar &#x017F;chwa&#x0364;cher, aber<lb/>
doch immer kenntlich, daß es die&#x017F;er oder jener Buch-<lb/>
&#x017F;tab i&#x017F;t. Die&#x017F;e Mitlauter &#x017F;ind folgende: <hi rendition="#aq">F, H, Ch,<lb/>
S, Sch.</hi> Man mache die Probe z. B. mit <hi rendition="#aq">F</hi>, wel-<lb/>
ches <hi rendition="#aq">ef</hi> ausge&#x017F;prochen wird. Wenn das <hi rendition="#aq">e</hi> voru&#x0364;ber<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;e man das bloße <hi rendition="#aq">f</hi> noch lange fortlaufen,<lb/>
und jederman wird noch den Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">F</hi> kennen.<lb/>
So i&#x017F;t es auch im Anfange der Wo&#x0364;rter. Man hal-<lb/>
te den &#x017F;au&#x017F;elnden Laut des Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">S</hi>, oder <hi rendition="#aq">Sch</hi><lb/>
lange aus, ehe man den <hi rendition="#b">Mit</hi>- oder <hi rendition="#b">Selb&#x017F;tlauter</hi><lb/>
folgen la&#x0364;ßt, zum Bey&#x017F;piel <hi rendition="#b">S&#x2014;ache, Sch&#x2014;nei-<lb/>
den,</hi> &#x017F;o wird jederman, eh' er noch das <hi rendition="#b">ache</hi><lb/>
oder <hi rendition="#b">neiden</hi> geho&#x0364;rt hat, &#x017F;agen: das Wort fa&#x0364;ngt<lb/>
mit einem <hi rendition="#aq">S</hi>. oder <hi rendition="#aq">Sch</hi> an.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Dritte Kla&#x017F;&#x017F;e</hi>.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 132.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>timmitlauter</hi> nenne ich die, bey denen die<lb/>
Stimme immer mitlauten muß, und die durch den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bloßen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[231/0281] Von den Lauten oder Buchſtaben. lauters vernommen werden, zwar ſchwaͤcher, aber doch immer kenntlich, daß es dieſer oder jener Buch- ſtab iſt. Dieſe Mitlauter ſind folgende: F, H, Ch, S, Sch. Man mache die Probe z. B. mit F, wel- ches ef ausgeſprochen wird. Wenn das e voruͤber iſt, ſo laſſe man das bloße f noch lange fortlaufen, und jederman wird noch den Buchſtaben F kennen. So iſt es auch im Anfange der Woͤrter. Man hal- te den ſauſelnden Laut des Buchſtaben S, oder Sch lange aus, ehe man den Mit- oder Selbſtlauter folgen laͤßt, zum Beyſpiel S—ache, Sch—nei- den, ſo wird jederman, eh' er noch das ache oder neiden gehoͤrt hat, ſagen: das Wort faͤngt mit einem S. oder Sch an. Dritte Klaſſe. §. 132. Stimmitlauter nenne ich die, bey denen die Stimme immer mitlauten muß, und die durch den bloßen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/281
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/281>, abgerufen am 21.12.2024.