Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.IV. Abtheilung. Dieses von den Selbstlautern überhaupt vor- A §. 111. Der erste Grundbuchstab in allen Sprachen. hörigen ders verlangte er, daß ich ihm die Vokale in der ge-
wöhnlichen Ordnung hersagen möchte. Jch entschuldig- te mich, und sagte ihm, daß mir noch das i fehlte, das ich alles Nachforschens ungeachtet noch nicht habe ausfinden können. Ey, sagte er, wie können sie doch in einer Stadt wie * * * wo es an Künstlern aller Arten wimmelt, hierwegen in Verlegenheit seyn; soll- te Jhnen denn hier nicht jemand gleich ein i machen können? IV. Abtheilung. Dieſes von den Selbſtlautern uͤberhaupt vor- A §. 111. Der erſte Grundbuchſtab in allen Sprachen. hoͤrigen ders verlangte er, daß ich ihm die Vokale in der ge-
woͤhnlichen Ordnung herſagen moͤchte. Jch entſchuldig- te mich, und ſagte ihm, daß mir noch das i fehlte, das ich alles Nachforſchens ungeachtet noch nicht habe ausfinden koͤnnen. Ey, ſagte er, wie koͤnnen ſie doch in einer Stadt wie * * * wo es an Kuͤnſtlern aller Arten wimmelt, hierwegen in Verlegenheit ſeyn; ſoll- te Jhnen denn hier nicht jemand gleich ein i machen koͤnnen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0248" n="200"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi> </fw><lb/> <p>Dieſes von den Selbſtlautern uͤberhaupt vor-<lb/> ausgemerkt, wollen wir nun einen jeden mit ſeinen<lb/> Anhaͤngen und Untertheilungen betrachten, und zwar<lb/> in der gewoͤhnlichen Ordnung.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">A</hi> </hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 111.</head><lb/> <p>Der erſte Grundbuchſtab in allen Sprachen.<lb/> Alle Kinder ſprechen ihn am erſten aus, weil er<lb/> der leichteſte iſt. Die Lage aller zur Sprache ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hoͤrigen</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="(*)">ders verlangte er, daß ich ihm die Vokale in der ge-<lb/> woͤhnlichen Ordnung herſagen moͤchte. Jch entſchuldig-<lb/> te mich, und ſagte ihm, daß mir noch das <hi rendition="#aq">i</hi> fehlte,<lb/> das ich alles Nachforſchens ungeachtet noch nicht habe<lb/> ausfinden koͤnnen. Ey, ſagte er, wie koͤnnen ſie doch<lb/> in einer Stadt wie * * * wo es an Kuͤnſtlern aller<lb/> Arten wimmelt, hierwegen in Verlegenheit ſeyn; ſoll-<lb/> te Jhnen denn hier nicht jemand gleich ein <hi rendition="#aq">i</hi> machen<lb/> koͤnnen?</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0248]
IV. Abtheilung.
Dieſes von den Selbſtlautern uͤberhaupt vor-
ausgemerkt, wollen wir nun einen jeden mit ſeinen
Anhaͤngen und Untertheilungen betrachten, und zwar
in der gewoͤhnlichen Ordnung.
A
§. 111.
Der erſte Grundbuchſtab in allen Sprachen.
Alle Kinder ſprechen ihn am erſten aus, weil er
der leichteſte iſt. Die Lage aller zur Sprache ge-
hoͤrigen
(*)
(*) ders verlangte er, daß ich ihm die Vokale in der ge-
woͤhnlichen Ordnung herſagen moͤchte. Jch entſchuldig-
te mich, und ſagte ihm, daß mir noch das i fehlte,
das ich alles Nachforſchens ungeachtet noch nicht habe
ausfinden koͤnnen. Ey, ſagte er, wie koͤnnen ſie doch
in einer Stadt wie * * * wo es an Kuͤnſtlern aller
Arten wimmelt, hierwegen in Verlegenheit ſeyn; ſoll-
te Jhnen denn hier nicht jemand gleich ein i machen
koͤnnen?
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