Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.Von den Lauten oder Buchstaben. §. 106. Ein Selbstlauter ist also ein Laut der Bey einem Selbstlauter haben weder die Nase, §. 107. (*) Dionyß von Halicar: war sehr irrig daran, als
er von den Selbstlautern sagte, daß die Zunge nichts dabey zu thun hat, und daß sie bloß das Werk des Mun- des sind. Omnes autem arteria spiritum cohibente, & simplici oris conformatione proferuntur, lingua in- terim nihil adlaborante, ipsa prorsus quieta. Vol. V. de compositione verborum. Von den Lauten oder Buchſtaben. §. 106. Ein Selbſtlauter iſt alſo ein Laut der Bey einem Selbſtlauter haben weder die Naſe, §. 107. (*) Dionyß von Halicar: war ſehr irrig daran, als
er von den Selbſtlautern ſagte, daß die Zunge nichts dabey zu thun hat, und daß ſie bloß das Werk des Mun- des ſind. Omnes autem arteria ſpiritum cohibente, & ſimplici oris conformatione proferuntur, lingua in- terim nihil adlaborante, ipſa prorſus quieta. Vol. V. de compoſitione verborum. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0237" n="191"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Lauten oder Buchſtaben</hi>.</fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 106.</head><lb/> <p><hi rendition="#b">Ein Selbſtlauter iſt alſo ein Laut der<lb/> Stimme, der durch die Zunge den Lippen<lb/> zugefuͤhrt, und durch ihre Oeffnung her-<lb/> ausgelaſſen wird. Der Unterſchied zwiſchen<lb/> dem einen und dem anderen Selbſtlauter<lb/> wird durch nichts anderes zuwege gebracht,<lb/> als durch den weiteren oder engeren Durch-<lb/> gang, den entweder die Zunge, oder die<lb/> Lippen, oder beyde zuſammen der Stimme<lb/> geſtatten</hi><note place="foot" n="(*)">Dionyß von Halicar: war ſehr irrig daran, als<lb/> er von den Selbſtlautern ſagte, daß die Zunge nichts<lb/> dabey zu thun hat, und daß ſie bloß das Werk des Mun-<lb/> des ſind. <hi rendition="#aq">Omnes autem arteria ſpiritum cohibente, &<lb/> ſimplici oris conformatione proferuntur, lingua in-<lb/> terim nihil adlaborante, ipſa prorſus quieta. Vol. V.<lb/> de compoſitione verborum.</hi></note>.</p><lb/> <p>Bey einem Selbſtlauter haben weder die Naſe,<lb/> noch die Zaͤhne den geringſten Antheil.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 107.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0237]
Von den Lauten oder Buchſtaben.
§. 106.
Ein Selbſtlauter iſt alſo ein Laut der
Stimme, der durch die Zunge den Lippen
zugefuͤhrt, und durch ihre Oeffnung her-
ausgelaſſen wird. Der Unterſchied zwiſchen
dem einen und dem anderen Selbſtlauter
wird durch nichts anderes zuwege gebracht,
als durch den weiteren oder engeren Durch-
gang, den entweder die Zunge, oder die
Lippen, oder beyde zuſammen der Stimme
geſtatten (*).
Bey einem Selbſtlauter haben weder die Naſe,
noch die Zaͤhne den geringſten Antheil.
§. 107.
(*) Dionyß von Halicar: war ſehr irrig daran, als
er von den Selbſtlautern ſagte, daß die Zunge nichts
dabey zu thun hat, und daß ſie bloß das Werk des Mun-
des ſind. Omnes autem arteria ſpiritum cohibente, &
ſimplici oris conformatione proferuntur, lingua in-
terim nihil adlaborante, ipſa prorſus quieta. Vol. V.
de compoſitione verborum.
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Zitationshilfe: | Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/237>, abgerufen am 22.02.2025. |