Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abtheilung.
le gleichsam geschnitten werden, sonst ist m und n
nicht mehr, was es seyn soll.(*)

§. 61.

Die Oeffnung, durch die die Luft aus der
Kehle in den Nasenkanal geht, hat auch ihre Art
von Klappe, die sich bald öffnet, bald schließet;
und diese Klappe ist das Gaumensegel (Velum pen-
dulum palati
) Es hangen nämlich zu Ende des
Gaumen ober dem Kehldeckel zwey bogenförmige
Häute herab wie Soffitten bey einem Theater Fig.
2.
Jn der Mitte dieser Hautbögen entspringt aus
beyden gemeinschaftlich ein Fleischzäpfchen, das ab-
wärts hanget. Man kann sich das Ganze wie zwey
doppelte Schwibbögen vorstellen, die in der Mitte
auf einer gemeinschaftlichen Säule ruhen. Ober dem

Ge-
(*) So wie bey dem L durch die Zunge, die sich mit
der Spitze an den Gaumen anlegt, und auf beyden
Seiten eine Oeffnung läßt, der Schwall der Luft in
zwey Aeste getheilet wird, und uns eben darum den
Laut zu einem L macht.

III. Abtheilung.
le gleichſam geſchnitten werden, ſonſt iſt m und n
nicht mehr, was es ſeyn ſoll.(*)

§. 61.

Die Oeffnung, durch die die Luft aus der
Kehle in den Naſenkanal geht, hat auch ihre Art
von Klappe, die ſich bald oͤffnet, bald ſchließet;
und dieſe Klappe iſt das Gaumenſegel (Velum pen-
dulum palati
) Es hangen naͤmlich zu Ende des
Gaumen ober dem Kehldeckel zwey bogenfoͤrmige
Haͤute herab wie Soffitten bey einem Theater Fig.
2.
Jn der Mitte dieſer Hautboͤgen entſpringt aus
beyden gemeinſchaftlich ein Fleiſchzaͤpfchen, das ab-
waͤrts hanget. Man kann ſich das Ganze wie zwey
doppelte Schwibboͤgen vorſtellen, die in der Mitte
auf einer gemeinſchaftlichen Saͤule ruhen. Ober dem

Ge-
(*) So wie bey dem L durch die Zunge, die ſich mit
der Spitze an den Gaumen anlegt, und auf beyden
Seiten eine Oeffnung laͤßt, der Schwall der Luft in
zwey Aeſte getheilet wird, und uns eben darum den
Laut zu einem L macht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0142" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
le gleich&#x017F;am ge&#x017F;chnitten werden, &#x017F;on&#x017F;t i&#x017F;t <hi rendition="#aq">m</hi> und <hi rendition="#aq">n</hi><lb/>
nicht mehr, was es &#x017F;eyn &#x017F;oll.<note place="foot" n="(*)">So wie bey dem <hi rendition="#aq">L</hi> durch die Zunge, die &#x017F;ich mit<lb/>
der Spitze an den Gaumen anlegt, und auf beyden<lb/>
Seiten eine Oeffnung la&#x0364;ßt, der Schwall der Luft in<lb/>
zwey Ae&#x017F;te getheilet wird, und uns eben darum den<lb/>
Laut zu einem <hi rendition="#aq">L</hi> macht.</note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 61.</head><lb/>
            <p>Die Oeffnung, durch die die Luft aus der<lb/>
Kehle in den Na&#x017F;enkanal geht, hat auch ihre Art<lb/>
von Klappe, die &#x017F;ich bald o&#x0364;ffnet, bald &#x017F;chließet;<lb/>
und die&#x017F;e Klappe i&#x017F;t das Gaumen&#x017F;egel (<hi rendition="#aq">Velum pen-<lb/>
dulum palati</hi>) Es hangen na&#x0364;mlich zu Ende des<lb/>
Gaumen ober dem Kehldeckel zwey bogenfo&#x0364;rmige<lb/>
Ha&#x0364;ute herab wie Soffitten bey einem Theater <hi rendition="#aq">Fig.<lb/>
2.</hi> Jn der Mitte die&#x017F;er Hautbo&#x0364;gen ent&#x017F;pringt aus<lb/>
beyden gemein&#x017F;chaftlich ein Flei&#x017F;chza&#x0364;pfchen, das ab-<lb/>
wa&#x0364;rts hanget. Man kann &#x017F;ich das Ganze wie zwey<lb/>
doppelte Schwibbo&#x0364;gen vor&#x017F;tellen, die in der Mitte<lb/>
auf einer gemein&#x017F;chaftlichen Sa&#x0364;ule ruhen. Ober dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0142] III. Abtheilung. le gleichſam geſchnitten werden, ſonſt iſt m und n nicht mehr, was es ſeyn ſoll. (*) §. 61. Die Oeffnung, durch die die Luft aus der Kehle in den Naſenkanal geht, hat auch ihre Art von Klappe, die ſich bald oͤffnet, bald ſchließet; und dieſe Klappe iſt das Gaumenſegel (Velum pen- dulum palati) Es hangen naͤmlich zu Ende des Gaumen ober dem Kehldeckel zwey bogenfoͤrmige Haͤute herab wie Soffitten bey einem Theater Fig. 2. Jn der Mitte dieſer Hautboͤgen entſpringt aus beyden gemeinſchaftlich ein Fleiſchzaͤpfchen, das ab- waͤrts hanget. Man kann ſich das Ganze wie zwey doppelte Schwibboͤgen vorſtellen, die in der Mitte auf einer gemeinſchaftlichen Saͤule ruhen. Ober dem Ge- (*) So wie bey dem L durch die Zunge, die ſich mit der Spitze an den Gaumen anlegt, und auf beyden Seiten eine Oeffnung laͤßt, der Schwall der Luft in zwey Aeſte getheilet wird, und uns eben darum den Laut zu einem L macht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/142
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/142>, abgerufen am 30.12.2024.