Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.In ein Schälchen Chokolade Nehmt ihr einer Erbse groß, Daß es dem Geschmack nicht schade. Delicat und tadelloß Schmeckt euch diese Chokolade, Stärkt euch Nerven und Gebein, Wenn ihr schon am Styxgestade Schatten wähnt zu seyn. An meine Freundin. 1775. Deine Seele giebt mir immer Neues Feuer, machet mich Immer neu verliebt in dich, Wie der helle Sternenschimmer In der schönen Winternacht; Wie der Frühling mich gerührter Durch die schöne Rose macht; Wie der grüne Baum gezierter Durch die Frucht mir mehr gefällt; So gefällst du mir vor allen, Und wirst noch in jener Welt Bei den Engeln mir gefallen. In ein Schaͤlchen Chokolade Nehmt ihr einer Erbſe groß, Daß es dem Geſchmack nicht ſchade. Delicat und tadelloß Schmeckt euch dieſe Chokolade, Staͤrkt euch Nerven und Gebein, Wenn ihr ſchon am Styxgeſtade Schatten waͤhnt zu ſeyn. An meine Freundin. 1775. Deine Seele giebt mir immer Neues Feuer, machet mich Immer neu verliebt in dich, Wie der helle Sternenſchimmer In der ſchoͤnen Winternacht; Wie der Fruͤhling mich geruͤhrter Durch die ſchoͤne Roſe macht; Wie der gruͤne Baum gezierter Durch die Frucht mir mehr gefaͤllt; So gefaͤllſt du mir vor allen, Und wirſt noch in jener Welt Bei den Engeln mir gefallen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0491" n="331"/> <lg n="2"> <l>In ein Schaͤlchen Chokolade</l><lb/> <l>Nehmt ihr einer Erbſe groß,</l><lb/> <l>Daß es dem Geſchmack nicht ſchade.</l><lb/> <l>Delicat und tadelloß</l><lb/> <l>Schmeckt euch dieſe Chokolade,</l><lb/> <l>Staͤrkt euch Nerven und Gebein,</l><lb/> <l>Wenn ihr ſchon am Styxgeſtade</l><lb/> <l>Schatten waͤhnt zu ſeyn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">An meine Freundin</hi>.</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#c">1775.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>eine Seele giebt mir immer</l><lb/> <l>Neues Feuer, machet mich</l><lb/> <l>Immer neu verliebt in dich,</l><lb/> <l>Wie der helle Sternenſchimmer</l><lb/> <l>In der ſchoͤnen Winternacht;</l><lb/> <l>Wie der Fruͤhling mich geruͤhrter</l><lb/> <l>Durch die ſchoͤne Roſe macht;</l><lb/> <l>Wie der gruͤne Baum gezierter</l><lb/> <l>Durch die Frucht mir mehr gefaͤllt;</l><lb/> <l>So gefaͤllſt du mir vor allen,</l><lb/> <l>Und wirſt noch in jener Welt</l><lb/> <l>Bei den Engeln mir gefallen.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0491]
In ein Schaͤlchen Chokolade
Nehmt ihr einer Erbſe groß,
Daß es dem Geſchmack nicht ſchade.
Delicat und tadelloß
Schmeckt euch dieſe Chokolade,
Staͤrkt euch Nerven und Gebein,
Wenn ihr ſchon am Styxgeſtade
Schatten waͤhnt zu ſeyn.
An meine Freundin.
1775.
Deine Seele giebt mir immer
Neues Feuer, machet mich
Immer neu verliebt in dich,
Wie der helle Sternenſchimmer
In der ſchoͤnen Winternacht;
Wie der Fruͤhling mich geruͤhrter
Durch die ſchoͤne Roſe macht;
Wie der gruͤne Baum gezierter
Durch die Frucht mir mehr gefaͤllt;
So gefaͤllſt du mir vor allen,
Und wirſt noch in jener Welt
Bei den Engeln mir gefallen.
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/491>, abgerufen am 22.02.2025. |