Du Priesterkind! den Musen nachzusteigen, Ist eines Wandrers Müh, der, Berge die sich zeigen, Leicht zu erforschen denkt, er gehet Tage lang Und ist noch nicht dem Berg am Fuß gekommen, Von welchem er das Haupt so deutlich wahrgenommen: Solch ein beschwerlich Werk ists, ehe der Gesang Des Lesens würdig wird. Da murren selbst die Söhne Apollens auf den Mislaut ihrer Töne. Eh bei mir selbst mein Lied den halben Beifall fand, Sind sieben Lenze hingegrünet, Und ob es bei der Welt den Beifall noch verdienet, Bleibt mir noch zweifelhaft, noch immer unbekannt. Von der Natur gewaltig fortgetrieben Hab ich Gedanken hingeschrieben,
An Mademoiſelle Sack.
Du Prieſterkind! den Muſen nachzuſteigen, Iſt eines Wandrers Muͤh, der, Berge die ſich zeigen, Leicht zu erforſchen denkt, er gehet Tage lang Und iſt noch nicht dem Berg am Fuß gekommen, Von welchem er das Haupt ſo deutlich wahrgenommen: Solch ein beſchwerlich Werk iſts, ehe der Geſang Des Leſens wuͤrdig wird. Da murren ſelbſt die Soͤhne Apollens auf den Mislaut ihrer Toͤne. Eh bei mir ſelbſt mein Lied den halben Beifall fand, Sind ſieben Lenze hingegruͤnet, Und ob es bei der Welt den Beifall noch verdienet, Bleibt mir noch zweifelhaft, noch immer unbekannt. Von der Natur gewaltig fortgetrieben Hab ich Gedanken hingeſchrieben,
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An
Mademoiſelle Sack.
Du Prieſterkind! den Muſen nachzuſteigen,
Iſt eines Wandrers Muͤh, der, Berge die ſich zeigen,
Leicht zu erforſchen denkt, er gehet Tage lang
Und iſt noch nicht dem Berg am Fuß gekommen,
Von welchem er das Haupt ſo deutlich wahrgenommen:
Solch ein beſchwerlich Werk iſts, ehe der Geſang
Des Leſens wuͤrdig wird. Da murren ſelbſt die Soͤhne
Apollens auf den Mislaut ihrer Toͤne.
Eh bei mir ſelbſt mein Lied den halben Beifall fand,
Sind ſieben Lenze hingegruͤnet,
Und ob es bei der Welt den Beifall noch verdienet,
Bleibt mir noch zweifelhaft, noch immer unbekannt.
Von der Natur gewaltig fortgetrieben
Hab ich Gedanken hingeſchrieben,
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/426>, abgerufen am 30.12.2024.
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