Dem Andenken des Herrn Hofrath Stahl bei seinem Grabe.
Berlin, im Nov. 1772.
Hier liegen sie, die heiligen Gebeine Des Menschenfreundes, der zum Schooße Gottes flog, Komm, meine Tochter, komm und weine! Hier gab der Mann, der dich erzog *), Das stanbgewebte Kleid der Erde Zurück, und wird nicht mehr gesehn; Sein Flug ist ohne feurige Pferde, Ist ohne flammenden Wagen geschehn, Durch alle Sterne die über uns glimmen Wie Funken, und doch Welten sind; Ihm rufen tausend klagende Stimmen: Mein Vater! -- mein Vater! -- denn Er hat manch verwaysetes Kind
*) Fünf Jahre lang auf der Heckerschen Realschule.
Dem Andenken des Herrn Hofrath Stahl bei ſeinem Grabe.
Berlin, im Nov. 1772.
Hier liegen ſie, die heiligen Gebeine Des Menſchenfreundes, der zum Schooße Gottes flog, Komm, meine Tochter, komm und weine! Hier gab der Mann, der dich erzog *), Das ſtanbgewebte Kleid der Erde Zuruͤck, und wird nicht mehr geſehn; Sein Flug iſt ohne feurige Pferde, Iſt ohne flammenden Wagen geſchehn, Durch alle Sterne die uͤber uns glimmen Wie Funken, und doch Welten ſind; Ihm rufen tauſend klagende Stimmen: Mein Vater! — mein Vater! — denn Er hat manch verwayſetes Kind
*) Fuͤnf Jahre lang auf der Heckerſchen Realſchule.
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Dem Andenken
des
Herrn Hofrath Stahl
bei ſeinem Grabe.
Berlin, im Nov. 1772.
Hier liegen ſie, die heiligen Gebeine
Des Menſchenfreundes, der zum Schooße Gottes
flog,
Komm, meine Tochter, komm und weine!
Hier gab der Mann, der dich erzog *),
Das ſtanbgewebte Kleid der Erde
Zuruͤck, und wird nicht mehr geſehn;
Sein Flug iſt ohne feurige Pferde,
Iſt ohne flammenden Wagen geſchehn,
Durch alle Sterne die uͤber uns glimmen
Wie Funken, und doch Welten ſind;
Ihm rufen tauſend klagende Stimmen:
Mein Vater! — mein Vater! — denn Er hat manch
verwayſetes Kind
*) Fuͤnf Jahre lang auf der Heckerſchen Realſchule.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/420>, abgerufen am 21.11.2024.
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