Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.Duett zu einer Operette. A In diesem stillen Hayne gatten Sich Freiheit, Friede, Lust und Ruh, Hier eilen wir einander zu Und suchen uns im dicksten Schatten, Hier find' ich Dich -- mich findest Du -- B Die Nachtigall in diesen Sträuchen Gleicht im Geseufz der Liebe mir, In süßer Scherzlust gleicht sie Dir, Und schlüpft, uns beiden mehr zu gleichen, In sichern Schatten so wie wir. A Wie girren dort die Turteltauben; Wer kann ihr Girren nicht verstehn? Und o wie küssen sie so schön: Dir solchen Kuß auch zu erlauben, Dies hab' ich ihnen abgesehn. An
Duett zu einer Operette. A In dieſem ſtillen Hayne gatten Sich Freiheit, Friede, Luſt und Ruh, Hier eilen wir einander zu Und ſuchen uns im dickſten Schatten, Hier find’ ich Dich — mich findeſt Du — B Die Nachtigall in dieſen Straͤuchen Gleicht im Geſeufz der Liebe mir, In ſuͤßer Scherzluſt gleicht ſie Dir, Und ſchluͤpft, uns beiden mehr zu gleichen, In ſichern Schatten ſo wie wir. A Wie girren dort die Turteltauben; Wer kann ihr Girren nicht verſtehn? Und o wie kuͤſſen ſie ſo ſchoͤn: Dir ſolchen Kuß auch zu erlauben, Dies hab’ ich ihnen abgeſehn. An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0416" n="256"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Duett zu einer Operette</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <head>A</head> <l><hi rendition="#in">I</hi>n dieſem ſtillen Hayne gatten</l><lb/> <l>Sich Freiheit, Friede, Luſt und Ruh,</l><lb/> <l>Hier eilen wir einander zu</l><lb/> <l>Und ſuchen uns im dickſten Schatten,</l><lb/> <l>Hier find’ ich Dich — mich findeſt Du —</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>B</head> <l>Die Nachtigall in dieſen Straͤuchen</l><lb/> <l>Gleicht im Geſeufz der Liebe mir,</l><lb/> <l>In ſuͤßer Scherzluſt gleicht ſie Dir,</l><lb/> <l>Und ſchluͤpft, uns beiden mehr zu gleichen,</l><lb/> <l>In ſichern Schatten ſo wie wir.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>A</head> <l>Wie girren dort die Turteltauben;</l><lb/> <l>Wer kann ihr Girren nicht verſtehn?</l><lb/> <l>Und o wie kuͤſſen ſie ſo ſchoͤn:</l><lb/> <l>Dir ſolchen Kuß auch zu erlauben,</l><lb/> <l>Dies hab’ ich ihnen abgeſehn.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">An</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0416]
Duett zu einer Operette.
A In dieſem ſtillen Hayne gatten
Sich Freiheit, Friede, Luſt und Ruh,
Hier eilen wir einander zu
Und ſuchen uns im dickſten Schatten,
Hier find’ ich Dich — mich findeſt Du —
B Die Nachtigall in dieſen Straͤuchen
Gleicht im Geſeufz der Liebe mir,
In ſuͤßer Scherzluſt gleicht ſie Dir,
Und ſchluͤpft, uns beiden mehr zu gleichen,
In ſichern Schatten ſo wie wir.
A Wie girren dort die Turteltauben;
Wer kann ihr Girren nicht verſtehn?
Und o wie kuͤſſen ſie ſo ſchoͤn:
Dir ſolchen Kuß auch zu erlauben,
Dies hab’ ich ihnen abgeſehn.
An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/416 |
Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/416>, abgerufen am 22.02.2025. |