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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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An
eine Dichterin,

welche das Klavier spielte.



Des Jovis, der Latona Sohn
Hat mir ein Saitenspiel gegeben;
Du aber kannst im süßen Ton
Die Stimme zum Gesang erheben.
Dein Finger hüpfet wie der West,
Der an dem schönsten Tag des Mayen
In jugendliche Blumen bläst,
Die Deines Lieblings Blick erfreuen.
Hör auf, geliebte Zauberin!
Hör auf zu singen und zu spielen;
Ich brenne, da ich weiblich bin,
Was wird nicht dieser Jüngling fühlen,


An
eine Dichterin,

welche das Klavier ſpielte.



Des Jovis, der Latona Sohn
Hat mir ein Saitenſpiel gegeben;
Du aber kannſt im ſuͤßen Ton
Die Stimme zum Geſang erheben.
Dein Finger huͤpfet wie der Weſt,
Der an dem ſchoͤnſten Tag des Mayen
In jugendliche Blumen blaͤſt,
Die Deines Lieblings Blick erfreuen.
Hoͤr auf, geliebte Zauberin!
Hoͤr auf zu ſingen und zu ſpielen;
Ich brenne, da ich weiblich bin,
Was wird nicht dieſer Juͤngling fuͤhlen,

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[78/0238] An eine Dichterin, welche das Klavier ſpielte. 1767. Des Jovis, der Latona Sohn Hat mir ein Saitenſpiel gegeben; Du aber kannſt im ſuͤßen Ton Die Stimme zum Geſang erheben. Dein Finger huͤpfet wie der Weſt, Der an dem ſchoͤnſten Tag des Mayen In jugendliche Blumen blaͤſt, Die Deines Lieblings Blick erfreuen. Hoͤr auf, geliebte Zauberin! Hoͤr auf zu ſingen und zu ſpielen; Ich brenne, da ich weiblich bin, Was wird nicht dieſer Juͤngling fuͤhlen,

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/238>, abgerufen am 21.12.2024.