Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.An die Najade. Den 14ten Julii 1765. Melpomene, die selbst den Fischgeschlechtern, Selbst deinen Schwänen Stimme giebt, Empfing am Havelstrom von allen Fürstentöchtern Die Schönste, die der Halbgott liebt, Den Pallas und Dein erster Schutzheld auferzogen; Und jezt befiehlt die Muse mir Gesang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen Von Myrten sing ich Dir. Sie kömmt -- Sie kömmt, o göttliche Najade! Die neue Deidamia! So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade Die Venus Acidalia; So bräutlich ward die Jugendgöttinn Hebe Dem Sohn Alkmenens zugeführt, Und so liebreizend ist Apollens Schwester Phöbe, Wenn sie die Nächte ziert. An die Najade. Den 14ten Julii 1765. Melpomene, die ſelbſt den Fiſchgeſchlechtern, Selbſt deinen Schwaͤnen Stimme giebt, Empfing am Havelſtrom von allen Fuͤrſtentoͤchtern Die Schoͤnſte, die der Halbgott liebt, Den Pallas und Dein erſter Schutzheld auferzogen; Und jezt befiehlt die Muſe mir Geſang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen Von Myrten ſing ich Dir. Sie koͤmmt — Sie koͤmmt, o goͤttliche Najade! Die neue Deidamia! So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade Die Venus Acidalia; So braͤutlich ward die Jugendgoͤttinn Hebe Dem Sohn Alkmenens zugefuͤhrt, Und ſo liebreizend iſt Apollens Schweſter Phoͤbe, Wenn ſie die Naͤchte ziert. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0178" n="18"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">An<lb/><hi rendition="#b">die Najade.</hi></hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <dateline> <hi rendition="#c">Den 14ten Julii 1765.</hi> </dateline><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>elpomene, die ſelbſt den Fiſchgeſchlechtern,</l><lb/> <l>Selbſt deinen Schwaͤnen Stimme giebt,</l><lb/> <l>Empfing am Havelſtrom von allen Fuͤrſtentoͤchtern</l><lb/> <l>Die Schoͤnſte, die der Halbgott liebt,</l><lb/> <l>Den Pallas und Dein erſter Schutzheld auferzogen;</l><lb/> <l>Und jezt befiehlt die Muſe mir</l><lb/> <l>Geſang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen</l><lb/> <l>Von Myrten ſing ich Dir.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Sie koͤmmt — Sie koͤmmt, o goͤttliche Najade!</l><lb/> <l>Die neue Deidamia!</l><lb/> <l>So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade</l><lb/> <l>Die Venus Acidalia;</l><lb/> <l>So braͤutlich ward die Jugendgoͤttinn Hebe</l><lb/> <l>Dem Sohn Alkmenens zugefuͤhrt,</l><lb/> <l>Und ſo liebreizend iſt Apollens Schweſter Phoͤbe,</l><lb/> <l>Wenn ſie die Naͤchte ziert.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0178]
An
die Najade.
Den 14ten Julii 1765.
Melpomene, die ſelbſt den Fiſchgeſchlechtern,
Selbſt deinen Schwaͤnen Stimme giebt,
Empfing am Havelſtrom von allen Fuͤrſtentoͤchtern
Die Schoͤnſte, die der Halbgott liebt,
Den Pallas und Dein erſter Schutzheld auferzogen;
Und jezt befiehlt die Muſe mir
Geſang an Dich: Komm! unter jenen Ehrenbogen
Von Myrten ſing ich Dir.
Sie koͤmmt — Sie koͤmmt, o goͤttliche Najade!
Die neue Deidamia!
So kam mit Grazien aus ihrem Silberbade
Die Venus Acidalia;
So braͤutlich ward die Jugendgoͤttinn Hebe
Dem Sohn Alkmenens zugefuͤhrt,
Und ſo liebreizend iſt Apollens Schweſter Phoͤbe,
Wenn ſie die Naͤchte ziert.
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Zitationshilfe: | Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/178>, abgerufen am 22.02.2025. |