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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Prinzessin!
als das eiserne Geschick
Der Atropos befahl: dem Leben
Der deutschen Dichterin den letzten Augenblick
Durch ihrer Scheere Schnitt zu geben;
Da flog die Muse her und seufzete: Apoll!
O Göttlichster! wer soll
Nun meiner Sängerin bewahren ihre Leyer?
"Die Erste Grazie der Welt!" rief er,
"Verhülle sie in ihren Schleyer!"
Die erste Grazie der Welt, sprach sie, o Sohn
Des Jupiters! schifft jetzt nach Albion --
* 2
Prinzeſſin!
als das eiſerne Geſchick
Der Atropos befahl: dem Leben
Der deutſchen Dichterin den letzten Augenblick
Durch ihrer Scheere Schnitt zu geben;
Da flog die Muſe her und ſeufzete: Apoll!
O Goͤttlichſter! wer ſoll
Nun meiner Saͤngerin bewahren ihre Leyer?
„Die Erſte Grazie der Welt!„ rief er,
„Verhuͤlle ſie in ihren Schleyer!„
Die erſte Grazie der Welt, ſprach ſie, o Sohn
Des Jupiters! ſchifft jetzt nach Albion —
* 2
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[[III]/0011] Prinzeſſin! als das eiſerne Geſchick Der Atropos befahl: dem Leben Der deutſchen Dichterin den letzten Augenblick Durch ihrer Scheere Schnitt zu geben; Da flog die Muſe her und ſeufzete: Apoll! O Goͤttlichſter! wer ſoll Nun meiner Saͤngerin bewahren ihre Leyer? „Die Erſte Grazie der Welt!„ rief er, „Verhuͤlle ſie in ihren Schleyer!„ Die erſte Grazie der Welt, ſprach ſie, o Sohn Des Jupiters! ſchifft jetzt nach Albion — * 2

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/11>, abgerufen am 21.11.2024.