Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.Psal. 146.im 146. Psalm: Fürsten sind doch auch Menschen / Menschen 62.aber sind doch ja nichtes. Im 62. Ps. Grosse Leute fehlen auch / ja es heist / omne quod oritur, moritur. Syrach 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen Leben / von Mutterleibe an biß das sie in die Erden begraben werden / da ist jmmer Sorge / Furcht Hoffart / vnd zuletzt der Todt / so wol bey dem der in hohen Ehren sitzet / alß bey dem geringsten auff Erden / so wol bey dem der Seyden vnd Kron tregt / alß der einen Leinen Kittel anne hat. Im 89. Psalm stehet: Wo ist ein Mensch der da lebe vnd den Todt nicht sehe / Alß wolt er sagen: Nirgens wirstu einen finden / der Todt vberfelt sie alle / wie der Poet saget: Gleichfals.
Est commune mori, mors nulli parcit honori, Debilis & fortis veniunt ad limina mortis.
Das ist: Eim Reichen hilfft doch nicht sein Gut / Dem Jungen nicht sein
stoltzer Muth / Er mus auß diesem Meyen / Wenn einer hette die gantze Welt /
Silber vnd Golt vnd alles Gelt / noch mus er an den Reyen.
1. Cor. 7. Paulus sagt: Das wesen dieser Welt vergehet / Vnnd die Ecclesia singet: Psal. 146.im 146. Psalm: Fürsten sind doch auch Menschen / Menschen 62.aber sind doch ja nichtes. Im 62. Ps. Grosse Leute fehlen auch / ja es heist / omne quod oritur, moritur. Syrach 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen Leben / von Mutterleibe an biß das sie in die Erden begraben werden / da ist jmmer Sorge / Furcht Hoffart / vnd zuletzt der Todt / so wol bey dem der in hohen Ehren sitzet / alß bey dem geringsten auff Erden / so wol bey dem der Seyden vnd Kron tregt / alß der einen Leinen Kittel anne hat. Im 89. Psalm stehet: Wo ist ein Mensch der da lebe vnd den Todt nicht sehe / Alß wolt er sagen: Nirgens wirstu einen findẽ / der Todt vberfelt sie alle / wie der Poet saget: Gleichfals.
Est commune mori, mors nulli parcit honori, Debilis & fortis veniunt ad limina mortis.
Das ist: Eim Reichen hilfft doch nicht sein Gut / Dem Jungẽ nicht sein
stoltzer Muth / Er mus auß diesem Meyen / Wenn einer hette die gantze Welt /
Silber vnd Golt vnd alles Gelt / noch mus er an den Reyen.
1. Cor. 7. Paulus sagt: Das wesen dieser Welt vergehet / Vnnd die Ecclesia singet: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0044"/><note place="left">Psal. 146.</note>im 146. Psalm: Fürsten sind doch auch Menschen / Menschen <note place="left">62.</note>aber sind doch ja nichtes. Im 62. Ps. Grosse Leute fehlen auch / ja es heist / <hi rendition="#i">omne quod oritur, moritur.</hi> Syrach 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen Leben / von Mutterleibe an biß das sie in die Erden begraben werden / da ist jmmer Sorge / Furcht Hoffart / vnd zuletzt der Todt / so wol bey dem der in hohen Ehren sitzet / alß bey dem geringsten auff Erden / so wol bey dem der Seyden vnd Kron tregt / alß der einen Leinen Kittel anne hat. Im 89. Psalm stehet: Wo ist ein Mensch der da lebe vnd den Todt nicht sehe / Alß wolt er sagen: Nirgens wirstu einen findẽ / der Todt vberfelt sie alle / wie der Poet saget:</p> <l><hi rendition="#i">Mors servat legem, tollit cum paupere regem, Nullus tam fortis, pareant cui vincula mortis.</hi> Der Todt daß Gesetz am scherffsten helt / Den König mit dem Armen felt / Da ist keiner gewest so starck / Den er nicht gebracht het in Sarck. Bringt jederman an seinen Tantz / Niemandt gewint jhm ab die Schantz.</l> </div> <div> <head>Gleichfals.</head><lb/><lb/> <l> <hi rendition="#i">Est commune mori, mors nulli parcit honori, Debilis & fortis veniunt ad limina mortis.</hi> </l> </div> <div> <head>Das ist:</head><lb/><lb/> <l>Eim Reichen hilfft doch nicht sein Gut / Dem Jungẽ nicht sein stoltzer Muth / Er mus auß diesem Meyen / Wenn einer hette die gantze Welt / Silber vnd Golt vnd alles Gelt / noch mus er an den Reyen.</l> <note place="left">1. Cor. 7.</note> <p>Paulus sagt: Das wesen dieser Welt vergehet / Vnnd die <hi rendition="#i">Ecclesia</hi> singet:</p> </div> </body> </text> </TEI> [0044]
im 146. Psalm: Fürsten sind doch auch Menschen / Menschen aber sind doch ja nichtes. Im 62. Ps. Grosse Leute fehlen auch / ja es heist / omne quod oritur, moritur. Syrach 40. Es ist ein elend jämmerlich ding vmb aller Menschen Leben / von Mutterleibe an biß das sie in die Erden begraben werden / da ist jmmer Sorge / Furcht Hoffart / vnd zuletzt der Todt / so wol bey dem der in hohen Ehren sitzet / alß bey dem geringsten auff Erden / so wol bey dem der Seyden vnd Kron tregt / alß der einen Leinen Kittel anne hat. Im 89. Psalm stehet: Wo ist ein Mensch der da lebe vnd den Todt nicht sehe / Alß wolt er sagen: Nirgens wirstu einen findẽ / der Todt vberfelt sie alle / wie der Poet saget:
Psal. 146.
62. Mors servat legem, tollit cum paupere regem, Nullus tam fortis, pareant cui vincula mortis. Der Todt daß Gesetz am scherffsten helt / Den König mit dem Armen felt / Da ist keiner gewest so starck / Den er nicht gebracht het in Sarck. Bringt jederman an seinen Tantz / Niemandt gewint jhm ab die Schantz. Gleichfals.
Est commune mori, mors nulli parcit honori, Debilis & fortis veniunt ad limina mortis. Das ist:
Eim Reichen hilfft doch nicht sein Gut / Dem Jungẽ nicht sein stoltzer Muth / Er mus auß diesem Meyen / Wenn einer hette die gantze Welt / Silber vnd Golt vnd alles Gelt / noch mus er an den Reyen. Paulus sagt: Das wesen dieser Welt vergehet / Vnnd die Ecclesia singet:
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