Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613.macht. Was ist dann das harte erzeigte / vnd der grosse Jammer gewesen? Etwas wird hiervon berichtet / doch wird es in Specie nicht außgedrücket / noch mit lauterem Namen genennet. Dann erstlich sagt er / Gott sey Zornig gewesen / habe Zorn zeichen sehen lassen. 2. Er habe sie verstossen vnd zerstrewet: 3. Er habe die Erde / das gantze Landt beweget vnd zerrissen / das sie von Brüchen gar zuschellet sey / die Grundtfeste des Landes seyn bey nahe eingefallen. 4. Er habe jhnen ein Trunck Weins gegeben / das sie davon daumelten. Gott habe jhn dermassen vnd viel eingeschencket / das sie fast nicht austrincken können / Sonsten hat Gott wol einen Kelch in seiner Hand / mit starckem Wein eingeschencket / aus welchem Creutzkelch er allen seinen Freunden pfleget einzuschencken / wie David sagt im 75. Psalm. DennPsalm. 75. der HErr hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein voll eingeschencket / vnd schencket aus demselben / das ist / er teilet einem jglichem sein Maß zu / das er leide / aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aussauffen. Aber alhier sey der Trunck gar starck gewesen / Summa / gar ein vber aus hartes / schweres / vnfreundtliches sey jhm erzeiget worden. So viel vom Text. HAt nun / andechtige im HErrn / der König David / vnd das gantze Volck / vber jhren Zustandt so hefftig getrawret vnd geklaget / geheulet vnd geweinet / da er doch bey Land vnd Leuten blieben / vnd das Volck seinen König vnd Regie- macht. Was ist dann das harte erzeigte / vnd der grosse Jammer gewesen? Etwas wird hiervon berichtet / doch wird es in Specie nicht außgedrücket / noch mit lauterem Namen geneñet. Dann erstlich sagt er / Gott sey Zornig gewesen / habe Zorn zeichen sehen lassen. 2. Er habe sie verstossen vnd zerstrewet: 3. Er habe die Erde / das gantze Landt beweget vnd zerrissen / das sie von Brüchen gar zuschellet sey / die Grundtfeste des Landes seyn bey nahe eingefallen. 4. Er habe jhnen ein Trunck Weins gegeben / das sie davon daumelten. Gott habe jhn dermassen vnd viel eingeschencket / das sie fast nicht austrincken können / Sonsten hat Gott wol einen Kelch in seiner Hand / mit starckem Wein eingeschencket / aus welchem Creutzkelch er allen seinen Freunden pfleget einzuschencken / wie David sagt im 75. Psalm. DennPsalm. 75. der HErr hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein voll eingeschencket / vnd schencket aus demselben / das ist / er teilet einem jglichem sein Maß zu / das er leide / aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aussauffen. Aber alhier sey der Trunck gar starck gewesen / Summa / gar ein vber aus hartes / schweres / vnfreundtliches sey jhm erzeiget worden. So viel vom Text. HAt nun / andechtige im HErrn / der König David / vnd das gantze Volck / vber jhren Zustandt so hefftig getrawret vñ geklaget / geheulet vnd geweinet / da er doch bey Land vnd Leuten blieben / vnd das Volck seinen König vnd Regie- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> macht. Was ist dann das harte erzeigte / vnd der grosse Jammer gewesen? Etwas wird hiervon berichtet / doch wird es in <hi rendition="#i">Specie</hi> nicht außgedrücket / noch mit lauterem Namen geneñet.</p> <p>Dann erstlich sagt er / Gott sey Zornig gewesen / habe Zorn zeichen sehen lassen. 2. Er habe sie verstossen vnd zerstrewet: 3. Er habe die Erde / das gantze Landt beweget vnd zerrissen / das sie von Brüchen gar zuschellet sey / die Grundtfeste des Landes seyn bey nahe eingefallen. 4. Er habe jhnen ein Trunck Weins gegeben / das sie davon daumelten. Gott habe jhn dermassen vnd viel eingeschencket / das sie fast nicht austrincken können / Sonsten hat Gott wol einen Kelch in seiner Hand / mit starckem Wein eingeschencket / aus welchem Creutzkelch er allen seinen Freunden pfleget einzuschencken / wie David sagt im 75. Psalm. Denn<note place="right">Psalm. 75.</note> der HErr hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein voll eingeschencket / vnd schencket aus demselben / das ist / er teilet einem jglichem sein Maß zu / das er leide / aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aussauffen. Aber alhier sey der Trunck gar starck gewesen / Summa / gar ein vber aus hartes / schweres / vnfreundtliches sey jhm erzeiget worden.</p> </div> <div> <head>So viel vom Text.</head><lb/><lb/> <p>HAt nun / andechtige im HErrn / der König David / vnd das gantze Volck / vber jhren Zustandt so hefftig getrawret vñ geklaget / geheulet vnd geweinet / da er doch bey Land vnd Leuten blieben / vnd das Volck seinen König vnd Regie- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
macht. Was ist dann das harte erzeigte / vnd der grosse Jammer gewesen? Etwas wird hiervon berichtet / doch wird es in Specie nicht außgedrücket / noch mit lauterem Namen geneñet.
Dann erstlich sagt er / Gott sey Zornig gewesen / habe Zorn zeichen sehen lassen. 2. Er habe sie verstossen vnd zerstrewet: 3. Er habe die Erde / das gantze Landt beweget vnd zerrissen / das sie von Brüchen gar zuschellet sey / die Grundtfeste des Landes seyn bey nahe eingefallen. 4. Er habe jhnen ein Trunck Weins gegeben / das sie davon daumelten. Gott habe jhn dermassen vnd viel eingeschencket / das sie fast nicht austrincken können / Sonsten hat Gott wol einen Kelch in seiner Hand / mit starckem Wein eingeschencket / aus welchem Creutzkelch er allen seinen Freunden pfleget einzuschencken / wie David sagt im 75. Psalm. Denn der HErr hat einen Becher in der Handt / vnd mit starckem Wein voll eingeschencket / vnd schencket aus demselben / das ist / er teilet einem jglichem sein Maß zu / das er leide / aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aussauffen. Aber alhier sey der Trunck gar starck gewesen / Summa / gar ein vber aus hartes / schweres / vnfreundtliches sey jhm erzeiget worden.
Psalm. 75. So viel vom Text.
HAt nun / andechtige im HErrn / der König David / vnd das gantze Volck / vber jhren Zustandt so hefftig getrawret vñ geklaget / geheulet vnd geweinet / da er doch bey Land vnd Leuten blieben / vnd das Volck seinen König vnd Regie-
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Zitationshilfe: | Kale, Jacob: Eine Christliche Leichpredigt/ Am tage der Begrebniß/ des weylandt Hochwirdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrichen Julij/ Postulierten Bischoff zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ [et]c. : Welcher in der Königlichen alten Heuptstadt Prage Anno 1613. am 20. Julij ... entschlaffen. Goslar, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kale_leichpredigt_1613/23>, abgerufen am 21.02.2025. |