Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Einleitung des Herausgebers. 4) Aus dem ersten Kapitel des dritten Buchs.
Diese Proben werden hinreichen dem Leser von meiner Manier in der Umarbeitung Um
Einleitung des Herausgebers. 4) Aus dem erſten Kapitel des dritten Buchs.
Dieſe Proben werden hinreichen dem Leſer von meiner Manier in der Umarbeitung Um
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0051" n="XLVII"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Einleitung des Herausgebers.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">4) Aus dem erſten Kapitel des dritten Buchs.</hi> </head><lb/> <table> <row> <cell> <hi rendition="#fr">Handſchrift des Oheims.</hi> </cell> <cell>Mein Text, <hi rendition="#aq">pag.</hi> 251.</cell> </row><lb/> <row> <cell>Wie unter allen aſiatiſchen Voͤlkern<lb/> und Heiden, alſo iſt unter dieſem Volke die<lb/> Freyheit des Glaubens, ſo lang er der welt-<lb/> lichen Regierung nicht ſchaͤdlich faͤllet, jeder-<lb/> zeit zugelaſſen worden. Wannenhero auſ-<lb/> ſer der einheimiſchen und in dieſem Lande<lb/> entſproſſenen Religion noch verſchiedene<lb/> andre ſtreitige Religionen alhier platz ge-<lb/> nommen haben. Man hat derſelben in<lb/> unſerm Seculo vier gezaͤhlt, die an Viel-<lb/> heit der Nachfolger eine der andern zu Zei-<lb/> ten die Wage gehalten; als <hi rendition="#fr">Sinto,</hi> das iſt,<lb/> der Weg einheimiſcher Goͤtzen, u. ſ. w.</cell> <cell>Die Freiheit der Religion und des<lb/> Glaubens iſt unter allen heidniſchen Voͤlkern<lb/><hi rendition="#fr">Aſiens</hi> zu allen Zeiten voͤllig frey und un-<lb/> beſchraͤnkt geweſen; ſo lange dieſe Frei-<lb/> heit nur nicht irgend nachtheilige Folgen fuͤr<lb/> den Staat befuͤrchten lies. So auch in<lb/> Japan. Daher iſt es verſchiednen fremden<lb/> Religionen ſehr leicht geworden, ſich neben<lb/> der von den aͤlteſten Zeiten her herſchenden<lb/> und (wie die Japaner behaupten) hier<lb/> entſproſſenen Religion einzudringen und in<lb/> dem Reiche auszubreiten. Man hat in<lb/> unſerm Jahrhundert beſonders vier Haupt-<lb/> religionspartheien u. ſ. w.</cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#fr">Handſchrift des Neffen.</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#fr">Scheuchzeriſcher Text, <hi rendition="#aq">pag.</hi> 203.</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>Wie unter allen aſiatiſchen Heiden,<lb/> alſo iſt unter dieſem Volke die Freyheit des<lb/> Glaubens, ſo lange Er dem weltlichen<lb/> Regiment nicht ſchaͤdlich und nachtheilig<lb/> faͤllet, jederzeit zugelaſſen worden. Wan-<lb/> nenhero auſſer der einheimiſchen und in die-<lb/> ſem Lande entſproſſenen Religion, noch<lb/> verſchiedene andre ſtreitige <hi rendition="#aq">Religionen</hi> al-<lb/> hier Platz genommen haben. Man hat<lb/> derſelben in unſerm <hi rendition="#aq">Seculo</hi> 4 gezehlet, die<lb/> an Vielheit der Nachfolger eine der andern<lb/> zu Zeiten die Wage gehalten.</cell> <cell> <hi rendition="#aq">Liberty of Conſcience, ſo far as<lb/> it doth not interfere with the Intereſt<lb/> of the ſecular Government or affect<lb/> the peace and tranquillity of the Em-<lb/> pire, hath been at all times allowed<lb/> in Japan, as it is in moſt other coun-<lb/> tries of Aſia. Hence it is that fo-<lb/> reign religions were introduc’d with<lb/> eaſe and propagated with ſucceſs to<lb/> the great prejudice of that, which<lb/> was eſtabliſhd in the country from<lb/> remoteſt antiquity &c.</hi> </cell> </row> </table><lb/> <p>Dieſe Proben werden hinreichen dem Leſer von meiner Manier in der Umarbeitung<lb/> der Kaͤmpferiſchen Handſchriften Begrif zu geben. Soviel wie moͤglich habe ich mich auf<lb/> die Worte meines Verfaſſers nicht verlaſſen, — und nie, ſchmeichle ich mir, bin ich ſeinem<lb/> Sin (wie er ſich nemlich aus allen drey Quellen ergab) untreu geworden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Um</fw><lb/> </div> </div> </div> </front> </text> </TEI> [XLVII/0051]
Einleitung des Herausgebers.
4) Aus dem erſten Kapitel des dritten Buchs.
Handſchrift des Oheims. Mein Text, pag. 251.
Wie unter allen aſiatiſchen Voͤlkern
und Heiden, alſo iſt unter dieſem Volke die
Freyheit des Glaubens, ſo lang er der welt-
lichen Regierung nicht ſchaͤdlich faͤllet, jeder-
zeit zugelaſſen worden. Wannenhero auſ-
ſer der einheimiſchen und in dieſem Lande
entſproſſenen Religion noch verſchiedene
andre ſtreitige Religionen alhier platz ge-
nommen haben. Man hat derſelben in
unſerm Seculo vier gezaͤhlt, die an Viel-
heit der Nachfolger eine der andern zu Zei-
ten die Wage gehalten; als Sinto, das iſt,
der Weg einheimiſcher Goͤtzen, u. ſ. w. Die Freiheit der Religion und des
Glaubens iſt unter allen heidniſchen Voͤlkern
Aſiens zu allen Zeiten voͤllig frey und un-
beſchraͤnkt geweſen; ſo lange dieſe Frei-
heit nur nicht irgend nachtheilige Folgen fuͤr
den Staat befuͤrchten lies. So auch in
Japan. Daher iſt es verſchiednen fremden
Religionen ſehr leicht geworden, ſich neben
der von den aͤlteſten Zeiten her herſchenden
und (wie die Japaner behaupten) hier
entſproſſenen Religion einzudringen und in
dem Reiche auszubreiten. Man hat in
unſerm Jahrhundert beſonders vier Haupt-
religionspartheien u. ſ. w.
Handſchrift des Neffen. Scheuchzeriſcher Text, pag. 203.
Wie unter allen aſiatiſchen Heiden,
alſo iſt unter dieſem Volke die Freyheit des
Glaubens, ſo lange Er dem weltlichen
Regiment nicht ſchaͤdlich und nachtheilig
faͤllet, jederzeit zugelaſſen worden. Wan-
nenhero auſſer der einheimiſchen und in die-
ſem Lande entſproſſenen Religion, noch
verſchiedene andre ſtreitige Religionen al-
hier Platz genommen haben. Man hat
derſelben in unſerm Seculo 4 gezehlet, die
an Vielheit der Nachfolger eine der andern
zu Zeiten die Wage gehalten. Liberty of Conſcience, ſo far as
it doth not interfere with the Intereſt
of the ſecular Government or affect
the peace and tranquillity of the Em-
pire, hath been at all times allowed
in Japan, as it is in moſt other coun-
tries of Aſia. Hence it is that fo-
reign religions were introduc’d with
eaſe and propagated with ſucceſs to
the great prejudice of that, which
was eſtabliſhd in the country from
remoteſt antiquity &c.
Dieſe Proben werden hinreichen dem Leſer von meiner Manier in der Umarbeitung
der Kaͤmpferiſchen Handſchriften Begrif zu geben. Soviel wie moͤglich habe ich mich auf
die Worte meines Verfaſſers nicht verlaſſen, — und nie, ſchmeichle ich mir, bin ich ſeinem
Sin (wie er ſich nemlich aus allen drey Quellen ergab) untreu geworden.
Um
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |