Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Eilft. Kap. Von den Fischen und Muscheln. Ta kano makuri, das ist, das Hauptküssen des Seequalms Tako, ist der ge- Schildkröte. Unter den geschulpten Fischen mit Füßen wird von den Japanern aus Aberglau- Krebse u. s. f. Jebi, so werden allerlei Krebse und Garnelen genant, so wol in süßen als salzi- bes U 3
Eilft. Kap. Von den Fiſchen und Muſcheln. Ta kano makuri, das iſt, das Hauptkuͤſſen des Seequalms Tako, iſt der ge- Schildkroͤte. Unter den geſchulpten Fiſchen mit Fuͤßen wird von den Japanern aus Aberglau- Krebſe u. ſ. f. Jebi, ſo werden allerlei Krebſe und Garnelen genant, ſo wol in ſuͤßen als ſalzi- bes U 3
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Eilft. Kap. Von den Fiſchen und Muſcheln.
Ta kano makuri, das iſt, das Hauptkuͤſſen des Seequalms Tako, iſt der ge-
meine Seeſtern; er wird nicht gegeſſen.
Schildkroͤte.
Unter den geſchulpten Fiſchen mit Fuͤßen wird von den Japanern aus Aberglau-
ben, wegen des von ihnen geglaubten langen Lebens, fuͤr omineus und hoͤchſt edel gehalten,
der Ki oder Came, das iſt die Schildkroͤte. Eine gewiſſe Art von dieſen, von den ge-
lehrten Mooki, und von den gemeinen Leuten Mino game genant, die mit einem breiten
Schwanz, gleich einem großen runden Bart verſehen iſt, ſieht man durch ganz Japan,
wenn nicht in der Natur, wenigſtens doch in vielen gluͤkbedeutenden emblematiſchen Figu-
ren, zum Zierath der Tempel, Altaͤre, kaiſerlicher und fuͤrſtlicher Saͤle. Von den uͤbri-
gen Arten ſind nachfolgende die gemeinſten: Jſi cane oder Sanke, das iſt Stein- und
Bergſchildkroͤte, weil man ſie zuweilen an ſolchen Orten findet. Jſo game oder Doo
game, das iſt fiſchichte Schildkroͤte, weil ſie ſich ſtets im Waſſer bei Fiſchen aufhaͤlt. An
den oͤſtlichen und ſuͤdlichen Gegenden Japans findet ſich eine ſo große Schildkroͤte, daß ihr
Schild beinahe einen ganzen Menſchen bedekt.
Tab.
XIII.
F. 3. 4.
Tab.
XIII.
Fig. 5.
Tab.
XIII.
Fig. 6.
Krebſe u. ſ. f.
Jebi, ſo werden allerlei Krebſe und Garnelen genant, ſo wol in ſuͤßen als ſalzi-
gen Waſſern. Unter dieſen ſind mir folgende Geſchlechter mit Namen bekant: Jebi ſako,
die gemeinen kleinen Krabben, welche die baltiſchen Ufer auch uͤberfluͤſſig liefern. Sako
heiſt allerlei kleines Gefiſche. Si Jebi, ſind wie gemeine Krebſe. Dakma Jebi, ſind
desgleichen, aber uͤber 10 Jahr ganz ſchwaͤrzlich, und werden in ſuͤßen Waſſern gefangen.
Kuruma Jebi, das iſt, Radgarnelen, wegen der Figur ihres Schwanzes ſo genant.
Umi Jebi, große Krabben oder Krebſe, von der Laͤnge eines Fußes. Sie werden ge-
kocht, dann zerſchnitten, und ſo zubereitet, oft als Sakana (Aufſaz von troknen Gerich-
ten) vorgeſezt. Man mus ſich in acht nehmen, daß man den ſchwarzen Schwanz davon
nicht mitiſſet; denn er verurſacht bisweilen Bauchſchmerzen und die Cholera. Siakava,
eine Krabbe mit breitem Schwanz, haͤlt ſich im Waſſer bei andern kleinen Fiſchen auf; ſie
hat wenig und im vollem Mond beinahe gar kein Fleiſch. So wie alle Teſtacea, ganz
entgegengeſezter Weiſe als in Europa, beim Neumond fleiſchichter und voller ſind. Eben
dieſes bemerkt man auch in dem uͤbrigen Jndien jenſeits des Ganges. Gemina oder
Koona, iſt eine Krabbe, die ſich in einem bunten Schneckenhauſe aufhaͤlt. Kani oder
Taſchenkrebs, iſt der gemeine europaͤiſche, der ſich in Fluͤſſen aufhaͤlt, wird mit dem alge-
meinen Geſchlechtsnamen benant; Kabuto gani oder Unkju iſt am Vordertheil ſeines Lei-
bes
Tab.
XIII.
Fig. 7.
Tab.
XIII.
Fig. 8.
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