Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Kämpfers Geschichte von Japan. Erstes Buch. Stiele, Blumen der Digitalis ähnlich, und Samen wie eine Althaea. Das Blatmit drei beblümten Stielen ist das Wapen des Mikaddo oder geistlichen Erbkaisers. Abrasin ein mittelmäßiger Baum, hat Blätter wie der Platanus, Blumen wie einfache Rosen, Saamen wie ein Ricinus; ich nenne ihn daher, Ricinus arboreus folio Alceae. Asa diracht Avicennae, die vorbenante Tsubacki, Vrusj, Fasj, und Kaj no ki, dann auch die Baumwollenstaude und Kraut, beide Geschlechter von Sesamo mit weißen und schwarzen Saamen. Unter diesen wird nur das Oel vom Sesamo und Kai, aber doch selten und Getreide. Getreide und Hülsenfrüchte wie auch allerlei Gartenkräuter, geben nicht nur die Gokokf. Die vornehmsten und zum Unterhalt der Menschen allernützlichsten Feldfrüchte Reis. 1) Kome, oder Reis, von verschiedenen Sorten. Die beste hat ihres gleichen Gerste.
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch. Stiele, Blumen der Digitalis aͤhnlich, und Samen wie eine Althaea. Das Blatmit drei bebluͤmten Stielen iſt das Wapen des Mikaddo oder geiſtlichen Erbkaiſers. Abraſin ein mittelmaͤßiger Baum, hat Blaͤtter wie der Platanus, Blumen wie einfache Roſen, Saamen wie ein Ricinus; ich nenne ihn daher, Ricinus arboreus folio Alceae. Aſa diracht Avicennae, die vorbenante Tſubacki, Vruſj, Faſj, und Kaj no ki, dann auch die Baumwollenſtaude und Kraut, beide Geſchlechter von Seſamo mit weißen und ſchwarzen Saamen. Unter dieſen wird nur das Oel vom Seſamo und Kai, aber doch ſelten und Getreide. Getreide und Huͤlſenfruͤchte wie auch allerlei Gartenkraͤuter, geben nicht nur die Gokokf. Die vornehmſten und zum Unterhalt der Menſchen allernuͤtzlichſten Feldfruͤchte Reis. 1) Kome, oder Reis, von verſchiedenen Sorten. Die beſte hat ihres gleichen Gerſte.
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch.
Stiele, Blumen der Digitalis aͤhnlich, und Samen wie eine Althaea. Das Blat
mit drei bebluͤmten Stielen iſt das Wapen des Mikaddo oder geiſtlichen Erbkaiſers.
Abraſin ein mittelmaͤßiger Baum, hat Blaͤtter wie der Platanus, Blumen wie einfache
Roſen, Saamen wie ein Ricinus; ich nenne ihn daher, Ricinus arboreus folio Alceae.
Aſa diracht Avicennae, die vorbenante Tſubacki, Vruſj, Faſj, und Kaj no ki,
dann auch die Baumwollenſtaude und Kraut, beide Geſchlechter von Seſamo mit weißen
und ſchwarzen Saamen.
Unter dieſen wird nur das Oel vom Seſamo und Kai, aber doch ſelten und
ſpahrſam zur Speiſe gebraucht; weil man dieſelben in dieſen Laͤndern ohne Butter und Fett
zu bereiten weiß.
Getreide.
Getreide und Huͤlſenfruͤchte wie auch allerlei Gartenkraͤuter, geben nicht nur die
platten Felder, die man niemals zu Wieſen gebraucht, ſondern auch die ſteilen Gebirge
bis zu den hoͤchſten Spitzen, ja auch die ablaufenden Hoͤhlen und Winkel der ſteinigten
Klippen, und wo es nur immer Wurzel und Regenwaſſer faſſen kan. Der platte Grund
wird mit Ochſen gepfluͤget, die Hoͤhen aber mit Menſchenhaͤnden bearbeitet, und beides
wohl dreimahl im Jahr mit Menſchenmiſt geduͤnget und in ſeiner Fruchtbarkeit unterhalten.
Wer ſeinen Acker ein Jahr unbeſaͤet laͤſt, wird deſſelben nach hieſigen Landesrechten
verluſtig.
Gokokf.
Die vornehmſten und zum Unterhalt der Menſchen allernuͤtzlichſten Feldfruͤchte
werden mit dem Tittel Gokokf, das iſt fuͤnf Feldfruͤchte benennet. Nach derſelben ſparſamen
oder reichlichem Wachsthum, ſchaͤzt man die Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit des Jahrs
und eines Ackers, und den Reichthum oder die Armuth des Beſitzers. Sie erſetzen in dieſem
Lande den Mangel des Fleiſches und ſind die Grundlagen der taͤglichen Mahlzeiten und der
Gaſtereyen. Dieſe Gokokf ſind folgende:
Reis.
1) Kome, oder Reis, von verſchiedenen Sorten. Die beſte hat ihres gleichen
nicht in ganz Aſien; ſie iſt ſchneeweis und ſaͤtiget ſo ſehr, daß ein Auslaͤnder wenig auf
einmahl davon genießen kan. Der Reis dient in Waſſer aufgekocht ſtatt des Brodes; von
dem jaͤhrlichen Ueberflus wird ein fettes Bier, Saki genant, gebrauet; doch nur zur Noth-
durft; und es darf weder mehr Reis noch Bier von den Fremden ausgefuͤhrt werden, als
die Obrigkeit erlaubet.
Gerſte.
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