Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Neunt. Kap. Von der Fruchtbarkeit des Landes an Pflanzen. Lorbeerbäume. Lorbeerbäume giebt es hier von verschiedener Art; derjenige, welcher rothe Beeren Theebaum. Tsja no ki, oder der Theebaum ist eine unansehnliche Staude, der man in die- Sandsjo. Sandsjo ist ein stachlicher Baum von mittelmäßiger Größe, dessen Hülse und Feigen. R 2
Neunt. Kap. Von der Fruchtbarkeit des Landes an Pflanzen. Lorbeerbaͤume. Lorbeerbaͤume giebt es hier von verſchiedener Art; derjenige, welcher rothe Beeren Theebaum. Tſja no ki, oder der Theebaum iſt eine unanſehnliche Staude, der man in die- Sandſjo. Sandſjo iſt ein ſtachlicher Baum von mittelmaͤßiger Groͤße, deſſen Huͤlſe und Feigen. R 2
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Neunt. Kap. Von der Fruchtbarkeit des Landes an Pflanzen.
Lorbeerbaͤume.
Lorbeerbaͤume giebt es hier von verſchiedener Art; derjenige, welcher rothe Beeren
traͤgt, iſt eine Cannelifera ſpuria: oder wenigſtens, wie es die Mukoſitaͤt bezeugt,
eine Caſſia lignea; deſſen Geſtalt, Figur und Subſtanz der Blaͤtter gar nicht von jenen
verſchieden iſt, wiewol die Rinde wenig von der Suͤßigkeit und Lieblichkeit des Canels,
mehr aber von dem aromatiſchen Geſchmak eines Coſti beſizt. Der Boden ſcheint dieſe
Unvolkommenheit allein zu verurſachen: denn ich habe gefunden, daß auch die malabariſche,
ſumatriſche und javaniſche Canelbaͤume, welche bis jezt vernachlaͤſſiget werden, dieſe
liebliche Schaͤrfe entweder in dem hohen Grad des ceylaniſchen Canels nicht beſitzen, oder
denſelben bald verlieren, oder auch gar wegen eines beigemiſchten Schleims des wahren
Canelgeſchlechts unwuͤrdig ſind: von welchem man ein liebliches koſtbares Oel fordert, wel-
ches aber keine Caſſia lignea hergiebt. Unter das Geſchlecht des Lorbeerbaums mit
ſchwarz purpurnen Beerchen gehoͤrt auch der Kus oder Campferbaum; aus deſſen Wurzeln
in der Jnſel Gotho, und noch vielmehr in der Provinz Satzuma der Campfer durch ein
gemeines Kochen von den Dorfleuten geſchieden und bereitet wird. Der Preis iſt ſehr
wohlfeil; und wird ein Catti des eingefuͤhrten borneiſchen Campfers, welcher zwiſchen den
Rinden, Aeſten und Spalten der niedergefaͤlten alten Staͤmme geſamlet wird, gegen 80
bis 100 Catti des japaniſchen Campfers vertauſcht.
Theebaum.
Tſja no ki, oder der Theebaum iſt eine unanſehnliche Staude, der man in die-
ſem engen Lande keinen andern Plaz vergoͤnnet, als die Raͤnder der Aecker, und andere zur
Beſamung unbequemer Oerter. Es iſt aber dennoch die nuzbarſte unter allen Pflanzen;
indem aus deſſen gebratenen groben Blaͤttern das taͤgliche Hausgetraͤnk abgekocht wird.
Die zarteſten und juͤngſten Blaͤtter aber werden, wenn ſie gebraten, gemalen, und mit
heißem Waſſer zu einer Suppe gemengt ſind, unter den Vornehmern den Gaͤſten als ein
gewoͤhnliches Ehrengetraͤnk und nach eingenommener Mahlzeit zum Abſchiedstrunk
dargereichet.
Sandſjo.
Sandſjo iſt ein ſtachlicher Baum von mittelmaͤßiger Groͤße, deſſen Huͤlſe und
Rinde als Pfeffer, und deſſen Blaͤtter als ein angenehmes Gewuͤrz gebraucht worden. Die
einlaͤndiſchen Riches dienen zu eben demſelben Gebrauch.
Feigen.
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