Stücke Knochen gar leicht auseinander treiben, damit der Kopf seine gehörige Grös- se erlangen könne. Wir finden de- rowegen auch, daß der Kopff bey den Kindern weit stärcker wachse, als die übri- gen Theile des Leibes, und zu dem übrigen Cörper eine gantz andere Verhältniß habe, als bey einem Erwachsenen. Aus wel- chem Umständen genugsam erhellet, daß auch in den gemeinen Schwachheiten klei- ner Kinder eine grosse Weißheit GOttes und eine Absicht auf der Menschen Glück- seligkeit anzutreffen sey.
Die Dritte Betrachtung. Uber die weise Absicht GOttes, welche er dabey hat, daß er die meh- resten Prophezeihungen verblühmt und etwas dunckel aufsetzen lassen.
§. 1.
Diejenigen, welche ein böser HochmuthDie Gele- genheit zu dieser und grosse Einbildung von ihrer Ein-
sicht,
D 5
Stuͤcke Knochen gar leicht auseinander treiben, damit der Kopf ſeine gehoͤrige Groͤſ- ſe erlangen koͤnne. Wir finden de- rowegen auch, daß der Kopff bey den Kindern weit ſtaͤrcker wachſe, als die uͤbri- gen Theile des Leibes, und zu dem uͤbrigen Coͤrper eine gantz andere Verhaͤltniß habe, als bey einem Erwachſenen. Aus wel- chem Umſtaͤnden genugſam erhellet, daß auch in den gemeinen Schwachheiten klei- ner Kinder eine groſſe Weißheit GOttes und eine Abſicht auf der Menſchen Gluͤck- ſeligkeit anzutreffen ſey.
Die Dritte Betrachtung. Uber die weiſe Abſicht GOttes, welche er dabey hat, daß er die meh- reſten Prophezeihungen verbluͤhmt und etwas dunckel aufſetzen laſſen.
§. 1.
Diejenigen, welche ein boͤſer HochmuthDie Gele- genheit zu dieſer und groſſe Einbildung von ihrer Ein-
ſicht,
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[57/0093]
Stuͤcke Knochen gar leicht auseinander
treiben, damit der Kopf ſeine gehoͤrige Groͤſ-
ſe erlangen koͤnne. Wir finden de-
rowegen auch, daß der Kopff bey den
Kindern weit ſtaͤrcker wachſe, als die uͤbri-
gen Theile des Leibes, und zu dem uͤbrigen
Coͤrper eine gantz andere Verhaͤltniß habe,
als bey einem Erwachſenen. Aus wel-
chem Umſtaͤnden genugſam erhellet, daß
auch in den gemeinen Schwachheiten klei-
ner Kinder eine groſſe Weißheit GOttes
und eine Abſicht auf der Menſchen Gluͤck-
ſeligkeit anzutreffen ſey.
Die
Dritte Betrachtung.
Uber die weiſe Abſicht GOttes,
welche er dabey hat, daß er die meh-
reſten Prophezeihungen verbluͤhmt
und etwas dunckel aufſetzen
laſſen.
§. 1.
Diejenigen, welche ein boͤſer Hochmuth
und groſſe Einbildung von ihrer Ein-
ſicht,
Die Gele-
genheit
zu dieſer
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/93>, abgerufen am 30.12.2024.
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