Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.wenn die freien Geister sich auch durch diese Arth der Ehre als vernünftige Ge- schöpfe und wolgearthete Unterthanen be- zeigen. Seine Weißheit und die Liebe zu artigen und wolgesitteten Geschöpfen erfordert daher, daß er auch aus dieser Ursach uns zu einem recht kindlichen Ver- trauen reitze und anmahne. Wie er zu ei- nem solchen Vertrauen besonders durch das wichtige Werck der Gnugthuung JEsu Christi Gelegenheit gegeben, siehe in dem Anhang zur Betracht. VIII. §. 11. Man bemercke und bewundere hier- bey in geziemender Ehrfurcht die unend- liche Weißheit, welche man in den For- derungen GOttes und überhaupt in sei- ner Regierung antrifft. Alles zielet auf die Schönheit der Welt und die Wol- fahrt der vernünftigen Geschöpfe. §. 21. Jn ver-schiede- nen Zeiten und Um- ständen kan ein in gewissen Stücken verschie- dener Wir müssen zuletzt auch das Ver- durch
wenn die freien Geiſter ſich auch durch dieſe Arth der Ehre als vernuͤnftige Ge- ſchoͤpfe und wolgearthete Unterthanen be- zeigen. Seine Weißheit und die Liebe zu artigen und wolgeſitteten Geſchoͤpfen erfordert daher, daß er auch aus dieſer Urſach uns zu einem recht kindlichen Ver- trauen reitze und anmahne. Wie er zu ei- nem ſolchen Vertrauen beſonders durch das wichtige Werck der Gnugthuung JEſu Chriſti Gelegenheit gegeben, ſiehe in dem Anhang zur Betracht. VIII. §. 11. Man bemercke und bewundere hier- bey in geziemender Ehrfurcht die unend- liche Weißheit, welche man in den For- derungen GOttes und uͤberhaupt in ſei- ner Regierung antrifft. Alles zielet auf die Schoͤnheit der Welt und die Wol- fahrt der vernuͤnftigen Geſchoͤpfe. §. 21. Jn ver-ſchiede- nen Zeiten und Um- ſtaͤnden kan ein in gewiſſen Stuͤcken verſchie- dener Wir muͤſſen zuletzt auch das Ver- durch
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wenn die freien Geiſter ſich auch durch
dieſe Arth der Ehre als vernuͤnftige Ge-
ſchoͤpfe und wolgearthete Unterthanen be-
zeigen. Seine Weißheit und die Liebe
zu artigen und wolgeſitteten Geſchoͤpfen
erfordert daher, daß er auch aus dieſer
Urſach uns zu einem recht kindlichen Ver-
trauen reitze und anmahne. Wie er zu ei-
nem ſolchen Vertrauen beſonders durch
das wichtige Werck der Gnugthuung
JEſu Chriſti Gelegenheit gegeben, ſiehe
in dem Anhang zur Betracht. VIII. §.
11. Man bemercke und bewundere hier-
bey in geziemender Ehrfurcht die unend-
liche Weißheit, welche man in den For-
derungen GOttes und uͤberhaupt in ſei-
ner Regierung antrifft. Alles zielet auf
die Schoͤnheit der Welt und die Wol-
fahrt der vernuͤnftigen Geſchoͤpfe.
§. 21.
Wir muͤſſen zuletzt auch das Ver-
ſprechen erfuͤllen, welches wir oben §. 6.
Not. * gethan haben, und zeigen, daß
zu verſchiedenen Zeiten und in verſchiede-
nen Umſtaͤnden ein in gewiſſen Stuͤcken
ungleicher Glaube ſtatt finden und vor
GOtt gelten koͤnne. Ehe Chriſtus ſich
oͤffentlich als den Meßias zeigete und
durch
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