Weil GOtt heilig ist, so hat er eineGOtt lie- bet die gu- ten und hasset die bösen Hand- lungen. unendliche Neigung alles so vollkommen und schön in der Welt zu machen, als durch weise Mittel möglich ist. Es ist daher unmöglich, daß sich diese Begier- de nicht äussern solte in den zusammen- hangenden Handlungen freyer Creatu- ren. Vermöge seiner Heiligkeit wird er also nur diejenigen freyen Handlun- gen lieben, welche die Welt vollkomme- ner und glücklicher machen, welche aber Unvollkommenheiten in die Welt hinein- bringen, die wird er nothwendig hassen müssen, weil ihm eine unvollkommenere Welt nicht so viel Vergnügen geben kan, als eine Welt, welche in allen Stücken mit den angenehmsten Voll- kommenheiten ausgezieret ist. Da nun GOtt die gröste Weißheit besitzt, so kan er es auch an Mitteln nicht fehlen lassen, sei- ne Absichten zu erhalten. Unter die Mittel, wodurch diejenigen freyen Hand- lungen befördert werden, welche die Voll-
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noch den Seelen, noch andern Sachen, welche man als einfache Dinge betrach- tet, zu sagen, daß sie schön sind, sondern man nennet sie, ein jedes nach seiner Art, vollkommen.
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§. 8.
Weil GOtt heilig iſt, ſo hat er eineGOtt lie- bet die gu- ten und haſſet die boͤſen Hand- lungen. unendliche Neigung alles ſo vollkommen und ſchoͤn in der Welt zu machen, als durch weiſe Mittel moͤglich iſt. Es iſt daher unmoͤglich, daß ſich dieſe Begier- de nicht aͤuſſern ſolte in den zuſammen- hangenden Handlungen freyer Creatu- ren. Vermoͤge ſeiner Heiligkeit wird er alſo nur diejenigen freyen Handlun- gen lieben, welche die Welt vollkomme- ner und gluͤcklicher machen, welche aber Unvollkommenheiten in die Welt hinein- bringen, die wird er nothwendig haſſen muͤſſen, weil ihm eine unvollkommenere Welt nicht ſo viel Vergnuͤgen geben kan, als eine Welt, welche in allen Stuͤcken mit den angenehmſten Voll- kommenheiten ausgezieret iſt. Da nun GOtt die groͤſte Weißheit beſitzt, ſo kan er es auch an Mitteln nicht fehlen laſſen, ſei- ne Abſichten zu erhalten. Unter die Mittel, wodurch diejenigen freyen Hand- lungen befoͤrdert werden, welche die Voll-
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noch den Seelen, noch andern Sachen, welche man als einfache Dinge betrach- tet, zu ſagen, daß ſie ſchoͤn ſind, ſondern man nennet ſie, ein jedes nach ſeiner Art, vollkommen.
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[341[337]/0373]
§. 8.
Weil GOtt heilig iſt, ſo hat er eine
unendliche Neigung alles ſo vollkommen
und ſchoͤn in der Welt zu machen, als
durch weiſe Mittel moͤglich iſt. Es iſt
daher unmoͤglich, daß ſich dieſe Begier-
de nicht aͤuſſern ſolte in den zuſammen-
hangenden Handlungen freyer Creatu-
ren. Vermoͤge ſeiner Heiligkeit wird
er alſo nur diejenigen freyen Handlun-
gen lieben, welche die Welt vollkomme-
ner und gluͤcklicher machen, welche aber
Unvollkommenheiten in die Welt hinein-
bringen, die wird er nothwendig haſſen
muͤſſen, weil ihm eine unvollkommenere
Welt nicht ſo viel Vergnuͤgen geben
kan, als eine Welt, welche in allen
Stuͤcken mit den angenehmſten Voll-
kommenheiten ausgezieret iſt. Da nun
GOtt die groͤſte Weißheit beſitzt, ſo kan
er es auch an Mitteln nicht fehlen laſſen, ſei-
ne Abſichten zu erhalten. Unter die
Mittel, wodurch diejenigen freyen Hand-
lungen befoͤrdert werden, welche die Voll-
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GOtt lie-
bet die gu-
ten und
haſſet die
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(*) noch den Seelen, noch andern Sachen,
welche man als einfache Dinge betrach-
tet, zu ſagen, daß ſie ſchoͤn ſind, ſondern
man nennet ſie, ein jedes nach ſeiner Art,
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 341[337]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/373>, abgerufen am 30.12.2024.
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