Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.§. 9. Gelegen-heit zu ei- nem Zweiffel wieder die Auferste- hung. Da ich hier von der Absicht GOttes ver- himmlische Cörper und irdische Cörper. Aber eine
andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. Hierauf schaltet der Apostel den 41 Vers ein und fährt in seiner Vergleichung folgender gestalt fort: Eine an- der Klarheit hat die Sonne, eine andere Klar- heit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne: denn ein Stern übertrifft den andern nach der Klarheit: also auch die Aufer- stehung der Todten. Jn diesem folgenden 42. Vers vergleicht der Apostel ohne allen Wieder- spruch wieder die irdischen und himmlischen Cör- per mit einander nicht aber die Leiber der Seeligen untereinander selbst. Denn er spricht: Es wird gesäet verweßlich und wird auferste- hen unverweßlich. Es wird gesäet in Unehre, und wird auferstehen in Krafft, u. s. w. Da nun in dem 40. 42. und 43. Verse unstreitig von dem Unterschiede der sterblichen uud der verklärten Leiber geredet wird, so habe ich kein Bedencken getragen mit andern auch den 41. Vers auf eben denselben Unterschied zu ziehen und daraus bloß zu beweisen, daß jene verklär- ten Leiber weit vollkommener seyn werden, als unsere jetzigen. §. 9. Gelegen-heit zu ei- nem Zweiffel wieder die Auferſte- hung. Da ich hier von der Abſicht GOttes ver- himmliſche Coͤrper und irdiſche Coͤrper. Aber eine
andere Herrlichkeit haben die himmliſchen und eine andere die irdiſchen. Hierauf ſchaltet der Apoſtel den 41 Vers ein und faͤhrt in ſeiner Vergleichung folgender geſtalt fort: Eine an- der Klarheit hat die Sonne, eine andere Klar- heit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne: denn ein Stern uͤbertrifft den andern nach der Klarheit: alſo auch die Aufer- ſtehung der Todten. Jn dieſem folgenden 42. Vers vergleicht der Apoſtel ohne allen Wieder- ſpruch wieder die irdiſchen und himmliſchen Coͤr- per mit einander nicht aber die Leiber der Seeligen untereinander ſelbſt. Denn er ſpricht: Es wird geſaͤet verweßlich und wird auferſte- hen unverweßlich. Es wird geſaͤet in Unehre, und wird auferſtehen in Krafft, u. ſ. w. Da nun in dem 40. 42. und 43. Verſe unſtreitig von dem Unterſchiede der ſterblichen uud der verklaͤrten Leiber geredet wird, ſo habe ich kein Bedencken getragen mit andern auch den 41. Vers auf eben denſelben Unterſchied zu ziehen und daraus bloß zu beweiſen, daß jene verklaͤr- ten Leiber weit vollkommener ſeyn werden, als unſere jetzigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0146" n="114[110]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note xml:id="a16" prev="#a15" place="foot" n="(*)">himmliſche Coͤrper und irdiſche Coͤrper. Aber eine<lb/> andere Herrlichkeit haben die himmliſchen und<lb/> eine andere die irdiſchen. Hierauf ſchaltet der<lb/> Apoſtel den 41 Vers ein und faͤhrt in ſeiner<lb/> Vergleichung folgender geſtalt fort: Eine an-<lb/> der Klarheit hat die Sonne, eine andere Klar-<lb/> heit hat der Mond, eine andere Klarheit haben<lb/> die Sterne: denn ein Stern uͤbertrifft den<lb/> andern nach der Klarheit: alſo auch die Aufer-<lb/> ſtehung der Todten. Jn dieſem folgenden 42.<lb/> Vers vergleicht der Apoſtel ohne allen Wieder-<lb/> ſpruch wieder die irdiſchen und himmliſchen Coͤr-<lb/> per mit einander nicht aber die Leiber der<lb/> Seeligen untereinander ſelbſt. Denn er ſpricht:<lb/> Es wird geſaͤet verweßlich und wird auferſte-<lb/> hen unverweßlich. Es wird geſaͤet in Unehre,<lb/> und wird auferſtehen in Krafft, u. ſ. w. Da<lb/> nun in dem 40. 42. und 43. Verſe unſtreitig<lb/> von dem Unterſchiede der ſterblichen uud der<lb/> verklaͤrten Leiber geredet wird, ſo habe ich kein<lb/> Bedencken getragen mit andern auch den 41.<lb/> Vers auf eben denſelben Unterſchied zu ziehen<lb/> und daraus bloß zu beweiſen, daß jene verklaͤr-<lb/> ten Leiber weit vollkommener ſeyn werden, als<lb/> unſere jetzigen.</note> </p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 9.</head><lb/> <note place="left">Gelegen-<lb/> heit zu ei-<lb/> nem<lb/> Zweiffel<lb/> wieder die<lb/> Auferſte-<lb/> hung.</note> <p>Da ich hier von der Abſicht GOttes<lb/> bey dem Himmel und der Hoͤlle handeln<lb/> will; ſo ſetze ich zwar den Artickel von der<lb/> Aufferſtehung der Todten, damit nicht al-<lb/> lerley unter einander miſche, als ausge-<lb/> macht zum voraus. Jndeſſen aber hoffe<lb/> doch, daß es den geneigten Leſer nicht gantz<lb/> von der vorigen Materie abfuͤhren und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114[110]/0146]
(*)
§. 9.
Da ich hier von der Abſicht GOttes
bey dem Himmel und der Hoͤlle handeln
will; ſo ſetze ich zwar den Artickel von der
Aufferſtehung der Todten, damit nicht al-
lerley unter einander miſche, als ausge-
macht zum voraus. Jndeſſen aber hoffe
doch, daß es den geneigten Leſer nicht gantz
von der vorigen Materie abfuͤhren und
ver-
(*) himmliſche Coͤrper und irdiſche Coͤrper. Aber eine
andere Herrlichkeit haben die himmliſchen und
eine andere die irdiſchen. Hierauf ſchaltet der
Apoſtel den 41 Vers ein und faͤhrt in ſeiner
Vergleichung folgender geſtalt fort: Eine an-
der Klarheit hat die Sonne, eine andere Klar-
heit hat der Mond, eine andere Klarheit haben
die Sterne: denn ein Stern uͤbertrifft den
andern nach der Klarheit: alſo auch die Aufer-
ſtehung der Todten. Jn dieſem folgenden 42.
Vers vergleicht der Apoſtel ohne allen Wieder-
ſpruch wieder die irdiſchen und himmliſchen Coͤr-
per mit einander nicht aber die Leiber der
Seeligen untereinander ſelbſt. Denn er ſpricht:
Es wird geſaͤet verweßlich und wird auferſte-
hen unverweßlich. Es wird geſaͤet in Unehre,
und wird auferſtehen in Krafft, u. ſ. w. Da
nun in dem 40. 42. und 43. Verſe unſtreitig
von dem Unterſchiede der ſterblichen uud der
verklaͤrten Leiber geredet wird, ſo habe ich kein
Bedencken getragen mit andern auch den 41.
Vers auf eben denſelben Unterſchied zu ziehen
und daraus bloß zu beweiſen, daß jene verklaͤr-
ten Leiber weit vollkommener ſeyn werden, als
unſere jetzigen.
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