Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.V. Den 8ten März.Clerdon an Sylli. Liebste Sylli, daß Du so lange nicht schrie- Hier bey uns solltest Du jetzt seyn, lieb- V. Den 8ten Maͤrz.Clerdon an Sylli. Liebſte Sylli, daß Du ſo lange nicht ſchrie- Hier bey uns ſollteſt Du jetzt ſeyn, lieb- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="24" facs="#f0062"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> Clerdon an Sylli.</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Den 8ten Maͤrz.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">L</hi>iebſte Sylli, daß Du ſo lange nicht ſchrie-<lb/> beſt! Wir alle zerbrechen uns die Koͤpfe<lb/> daruͤber; die gute Amalia, die Nichtchen und<lb/> ich; jeder nach ſeiner Weiſe. Aber naͤchſten<lb/> Sonnabend kommt ſicher ein Brief von Dir;<lb/> denn ich weiß, Du laͤſſeſt meinen juͤngſten kei-<lb/> nen Tag unbeantwortet. In Faͤllen, die das<lb/> Herz angehen, will ich alles Gute mit weit<lb/> groͤßerer Zuverlaͤßigkeit von Dir, als von mir<lb/> ſelbſt, vorausſagen; denn Sylli kann da nicht<lb/> ſtraucheln. Du ſeufzeſt doch wohl nicht uͤber<lb/> meinen ſtarken Glauben?</p><lb/> <p>Hier bey uns ſollteſt Du jetzt ſeyn, lieb-<lb/> ſte Sylli; daß wir Dich mit in unſere Rei-<lb/> hen ſchlaͤngen, den neuen Fruͤhling zu um-<lb/> tanzen. Die unwiderſtehliche Wonne des ge-<lb/> ſtrigen Tages mußt auch Du gefuͤhlt haben.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0062]
V.
Clerdon an Sylli.
Den 8ten Maͤrz.
Liebſte Sylli, daß Du ſo lange nicht ſchrie-
beſt! Wir alle zerbrechen uns die Koͤpfe
daruͤber; die gute Amalia, die Nichtchen und
ich; jeder nach ſeiner Weiſe. Aber naͤchſten
Sonnabend kommt ſicher ein Brief von Dir;
denn ich weiß, Du laͤſſeſt meinen juͤngſten kei-
nen Tag unbeantwortet. In Faͤllen, die das
Herz angehen, will ich alles Gute mit weit
groͤßerer Zuverlaͤßigkeit von Dir, als von mir
ſelbſt, vorausſagen; denn Sylli kann da nicht
ſtraucheln. Du ſeufzeſt doch wohl nicht uͤber
meinen ſtarken Glauben?
Hier bey uns ſollteſt Du jetzt ſeyn, lieb-
ſte Sylli; daß wir Dich mit in unſere Rei-
hen ſchlaͤngen, den neuen Fruͤhling zu um-
tanzen. Die unwiderſtehliche Wonne des ge-
ſtrigen Tages mußt auch Du gefuͤhlt haben.
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Zitationshilfe: | Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/62>, abgerufen am 03.03.2025. |