Du solltest wissen, liebe Sylli, wie man- che Stunde ich damit zubringe, daß ich Dir -- Nicht schreibe. Ein Brief ist bald geschrie- ben; einen Brief Nicht schreiben, dauert viel länger.
Jetzt wieder saß ich eine große halbe Stun- de, vielleicht gar eine Stunde mit der Feder in der Hand vor diesem Blatte; nachsinnend, wo ich Trost für Dich fände, und wie ich mit dem Troste Dir beykäme.
Deine wenigen Zeilen vom 28. Februar, die uns heute einliefen, zeugen von einer Be- klemmung, die mich mit ergriffen und mir das Herz so zusammengepreßt hat, daß ich mei- ner Angst keinen Rath wußte, und mich ent- schloß, Amalien den Brief vorerst nicht mitzu- theilen.
III. Clerdon an Sylli.
Den 4ten Maͤrz.
Du ſollteſt wiſſen, liebe Sylli, wie man- che Stunde ich damit zubringe, daß ich Dir — Nicht ſchreibe. Ein Brief iſt bald geſchrie- ben; einen Brief Nicht ſchreiben, dauert viel laͤnger.
Jetzt wieder ſaß ich eine große halbe Stun- de, vielleicht gar eine Stunde mit der Feder in der Hand vor dieſem Blatte; nachſinnend, wo ich Troſt fuͤr Dich faͤnde, und wie ich mit dem Troſte Dir beykaͤme.
Deine wenigen Zeilen vom 28. Februar, die uns heute einliefen, zeugen von einer Be- klemmung, die mich mit ergriffen und mir das Herz ſo zuſammengepreßt hat, daß ich mei- ner Angſt keinen Rath wußte, und mich ent- ſchloß, Amalien den Brief vorerſt nicht mitzu- theilen.
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III.
Clerdon an Sylli.
Den 4ten Maͤrz.
Du ſollteſt wiſſen, liebe Sylli, wie man-
che Stunde ich damit zubringe, daß ich Dir —
Nicht ſchreibe. Ein Brief iſt bald geſchrie-
ben; einen Brief Nicht ſchreiben, dauert
viel laͤnger.
Jetzt wieder ſaß ich eine große halbe Stun-
de, vielleicht gar eine Stunde mit der Feder
in der Hand vor dieſem Blatte; nachſinnend,
wo ich Troſt fuͤr Dich faͤnde, und wie ich mit
dem Troſte Dir beykaͤme.
Deine wenigen Zeilen vom 28. Februar,
die uns heute einliefen, zeugen von einer Be-
klemmung, die mich mit ergriffen und mir das
Herz ſo zuſammengepreßt hat, daß ich mei-
ner Angſt keinen Rath wußte, und mich ent-
ſchloß, Amalien den Brief vorerſt nicht mitzu-
theilen.
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/48>, abgerufen am 30.12.2024.
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