Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
XV.
Cläre an Sylli.

Liebe Sylli!

Du hast jetzt schon Lenorens Brief vom
22ten mit meinem Nachschreiben, und denkst,
ich bin wieder zu Heimfeld; aber sieh, ich bin
noch hier, und bleibe noch bis übermorgen.
Unterdessen ist es richtig geworden, daß je-
mand anders bald nicht mehr hier seyn wird,
und ich habe Dir dies, als eine sehr gute
Nachricht, mit sehr schwerem Herzen zu
berichten. Clerdon hat den Auftrag, wovon
Du weißt, daß er ihn sich wünschte, erhal-
ten. Wir müssen uns also freuen. Nun ver-
reist er aber auf Gott weiß wie lange; und
darüber können wir uns unmöglich freuen. Daß
Du reisest: Das hätte sollen richtig werden! --
Wird es denn nie?

J 5
XV.
Claͤre an Sylli.

Liebe Sylli!

Du haſt jetzt ſchon Lenorens Brief vom
22ten mit meinem Nachſchreiben, und denkſt,
ich bin wieder zu Heimfeld; aber ſieh, ich bin
noch hier, und bleibe noch bis uͤbermorgen.
Unterdeſſen iſt es richtig geworden, daß je-
mand anders bald nicht mehr hier ſeyn wird,
und ich habe Dir dies, als eine ſehr gute
Nachricht, mit ſehr ſchwerem Herzen zu
berichten. Clerdon hat den Auftrag, wovon
Du weißt, daß er ihn ſich wuͤnſchte, erhal-
ten. Wir muͤſſen uns alſo freuen. Nun ver-
reiſt er aber auf Gott weiß wie lange; und
daruͤber koͤnnen wir uns unmoͤglich freuen. Daß
Du reiſeſt: Das haͤtte ſollen richtig werden! —
Wird es denn nie?

J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0175" n="137"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XV.</hi><lb/>
Cla&#x0364;re an Sylli.</hi> </head><lb/>
          <div>
            <opener>
              <dateline> <hi rendition="#et">Den 29ten Ma&#x0364;rz.</hi> </dateline><lb/>
              <salute><hi rendition="#g">Liebe Sylli</hi>!</salute>
            </opener><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>u ha&#x017F;t jetzt &#x017F;chon Lenorens Brief vom<lb/>
22ten mit meinem Nach&#x017F;chreiben, und denk&#x017F;t,<lb/>
ich bin wieder zu Heimfeld; aber &#x017F;ieh, ich bin<lb/>
noch hier, und bleibe noch bis u&#x0364;bermorgen.<lb/>
Unterde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t es richtig geworden, daß je-<lb/>
mand anders bald nicht mehr hier &#x017F;eyn wird,<lb/>
und ich habe Dir dies, als eine <hi rendition="#g">&#x017F;ehr gute</hi><lb/>
Nachricht, mit <hi rendition="#g">&#x017F;ehr &#x017F;chwerem Herzen</hi> zu<lb/>
berichten. Clerdon hat den Auftrag, wovon<lb/>
Du weißt, daß er ihn &#x017F;ich wu&#x0364;n&#x017F;chte, erhal-<lb/>
ten. Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en uns al&#x017F;o freuen. Nun ver-<lb/>
rei&#x017F;t er aber auf Gott weiß wie lange; und<lb/>
daru&#x0364;ber ko&#x0364;nnen wir uns unmo&#x0364;glich freuen. Daß<lb/><hi rendition="#fr">Du</hi> rei&#x017F;e&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Das</hi> ha&#x0364;tte &#x017F;ollen richtig werden! &#x2014;<lb/>
Wird es denn nie?</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0175] XV. Claͤre an Sylli. Den 29ten Maͤrz. Liebe Sylli! Du haſt jetzt ſchon Lenorens Brief vom 22ten mit meinem Nachſchreiben, und denkſt, ich bin wieder zu Heimfeld; aber ſieh, ich bin noch hier, und bleibe noch bis uͤbermorgen. Unterdeſſen iſt es richtig geworden, daß je- mand anders bald nicht mehr hier ſeyn wird, und ich habe Dir dies, als eine ſehr gute Nachricht, mit ſehr ſchwerem Herzen zu berichten. Clerdon hat den Auftrag, wovon Du weißt, daß er ihn ſich wuͤnſchte, erhal- ten. Wir muͤſſen uns alſo freuen. Nun ver- reiſt er aber auf Gott weiß wie lange; und daruͤber koͤnnen wir uns unmoͤglich freuen. Daß Du reiſeſt: Das haͤtte ſollen richtig werden! — Wird es denn nie? J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/175
Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/175>, abgerufen am 21.12.2024.