Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.Sechstes Capitel. Ernste und feierliche Erklärungen zwischen der Baronesse und dem Oberamtmann. Die junge Dame Clelia hatte inzwischen die Es fiel ihr ein, daß sie einige Briefschulden Sechstes Capitel. Ernſte und feierliche Erklärungen zwiſchen der Baroneſſe und dem Oberamtmann. Die junge Dame Clelia hatte inzwiſchen die Es fiel ihr ein, daß ſie einige Briefſchulden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0260" n="248"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechstes Capitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Ernſte und feierliche Erklärungen zwiſchen<lb/> der Baroneſſe und dem Oberamtmann</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die <choice><sic>jnnge</sic><corr>junge</corr></choice> Dame Clelia hatte inzwiſchen die<lb/> ermüdendſten Tage verlebt. Das Mediciniren unter-<lb/> hielt ſie wohl anfangs, indeſſen war doch der Reiz<lb/> der großen Arzeneiflaſche, welche der alte Silen<lb/> gefällig verſchrieben hatte, bald abgebraucht. Sie<lb/> fand, daß die Mixtur nach gar nichts ſchmecke und<lb/> ließ ſie, nachdem ſie einige Eßlöffel voll zum Theil<lb/> eingenommen hatte, ärgerlich zum Fenſter hinaus-<lb/> werfen. Sie ſagte, ſie wolle die Naturkräfte wal-<lb/> ten laſſen, die ganze ärztliche Kunſt ſei Charla-<lb/> tanerie.</p><lb/> <p>Es fiel ihr ein, daß ſie einige Briefſchulden<lb/> abzutragen habe; Fancy mußte daher das mit ge-<lb/> preßtem braunem engliſchem Leder überzogene und<lb/> mit Goldſtäben gezierte Reiſeſchreibzeug auf den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0260]
Sechstes Capitel.
Ernſte und feierliche Erklärungen zwiſchen
der Baroneſſe und dem Oberamtmann.
Die junge Dame Clelia hatte inzwiſchen die
ermüdendſten Tage verlebt. Das Mediciniren unter-
hielt ſie wohl anfangs, indeſſen war doch der Reiz
der großen Arzeneiflaſche, welche der alte Silen
gefällig verſchrieben hatte, bald abgebraucht. Sie
fand, daß die Mixtur nach gar nichts ſchmecke und
ließ ſie, nachdem ſie einige Eßlöffel voll zum Theil
eingenommen hatte, ärgerlich zum Fenſter hinaus-
werfen. Sie ſagte, ſie wolle die Naturkräfte wal-
ten laſſen, die ganze ärztliche Kunſt ſei Charla-
tanerie.
Es fiel ihr ein, daß ſie einige Briefſchulden
abzutragen habe; Fancy mußte daher das mit ge-
preßtem braunem engliſchem Leder überzogene und
mit Goldſtäben gezierte Reiſeſchreibzeug auf den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |