Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.Erstes Capitel. Worin der Diaconus vom Zufall und von der wahren Liebe spricht. Mehrere Wochen nach jenem glücklichen Unglück Erſtes Capitel. Worin der Diaconus vom Zufall und von der wahren Liebe ſpricht. Mehrere Wochen nach jenem glücklichen Unglück <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0187" n="175"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Erſtes Capitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Worin der Diaconus vom Zufall und von<lb/> der wahren Liebe ſpricht</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Mehrere Wochen nach jenem glücklichen Unglück<lb/> ging die junge Dame Clelia mit dem Diaconus<lb/> in ſeinem Garten auf und nieder. Der Ober-<lb/> amtmann Ernſt, der die dunkleren Stellen des<lb/> würtembergiſchen Geſetzbuches doch endlich ergrün-<lb/> det hatte und daran vor der Hand nichts weiter<lb/> zu ſtudiren fand, ſaß gelangweilt in einer Jelän-<lb/> gerjelieber-Laube, und ihr Gemahl ſchoß mit<lb/> einer Windbüchſe, die er irgendwo aufgetrieben,<lb/> hinter dem Garten unter Bäumen nach Sperlingen.<lb/> Es war ganz ſtill in dem Predigerhauſe. Die<lb/> Fenſter eines Zimmers, welches nach dem Hofe<lb/> hinausging, waren grün verhangen und unter dieſen<lb/> Fenſtern ſaß Lisbeth mit einer weiblichen Arbeit<lb/> beſchäftigt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0187]
Erſtes Capitel.
Worin der Diaconus vom Zufall und von
der wahren Liebe ſpricht.
Mehrere Wochen nach jenem glücklichen Unglück
ging die junge Dame Clelia mit dem Diaconus
in ſeinem Garten auf und nieder. Der Ober-
amtmann Ernſt, der die dunkleren Stellen des
würtembergiſchen Geſetzbuches doch endlich ergrün-
det hatte und daran vor der Hand nichts weiter
zu ſtudiren fand, ſaß gelangweilt in einer Jelän-
gerjelieber-Laube, und ihr Gemahl ſchoß mit
einer Windbüchſe, die er irgendwo aufgetrieben,
hinter dem Garten unter Bäumen nach Sperlingen.
Es war ganz ſtill in dem Predigerhauſe. Die
Fenſter eines Zimmers, welches nach dem Hofe
hinausging, waren grün verhangen und unter dieſen
Fenſtern ſaß Lisbeth mit einer weiblichen Arbeit
beſchäftigt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |