Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.Sechstes Capitel. Die ferneren Ereignisse eines Hochzeit- tages. Unterdessen hatte sich das Hochzeitgefolge mit Sechstes Capitel. Die ferneren Ereigniſſe eines Hochzeit- tages. Unterdeſſen hatte ſich das Hochzeitgefolge mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0093" n="79"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechstes Capitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Die ferneren Ereigniſſe eines Hochzeit-<lb/> tages</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Unterdeſſen hatte ſich das Hochzeitgefolge mit<lb/> den Muſicanten und dem Brautpaare wieder im<lb/> Oberhofe eingefunden, und Alles ſtand und ſaß im<lb/> Flur, Hof und Garten umher. Noch immer loder-<lb/> ten die Feuer und waren die Mägde geſchäftig.<lb/> Die farbigen Jacken der Mädchen, die ſonderbar<lb/> geformten Schneppenhauben der Frauen und die<lb/> lichtblauen Röcke der Männer gaben der Scene ein<lb/> buntes und fremdartiges Anſehen. Der Oberhof<lb/> hatte ſich ganz mit Menſchen erfüllt, denn es waren<lb/> wohl an die hundert Perſonen verſammelt, welche<lb/> der Brautvater hatte einladen laſſen. Steinhauſen,<lb/> der Spaßmacher, war auch ſchon unter ihnen, ver-<lb/> hielt ſich aber noch ſtill, denn ſeine Stunde ſollte<lb/> erſt Nachmittags kommen. Um das Brautpaar<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0093]
Sechstes Capitel.
Die ferneren Ereigniſſe eines Hochzeit-
tages.
Unterdeſſen hatte ſich das Hochzeitgefolge mit
den Muſicanten und dem Brautpaare wieder im
Oberhofe eingefunden, und Alles ſtand und ſaß im
Flur, Hof und Garten umher. Noch immer loder-
ten die Feuer und waren die Mägde geſchäftig.
Die farbigen Jacken der Mädchen, die ſonderbar
geformten Schneppenhauben der Frauen und die
lichtblauen Röcke der Männer gaben der Scene ein
buntes und fremdartiges Anſehen. Der Oberhof
hatte ſich ganz mit Menſchen erfüllt, denn es waren
wohl an die hundert Perſonen verſammelt, welche
der Brautvater hatte einladen laſſen. Steinhauſen,
der Spaßmacher, war auch ſchon unter ihnen, ver-
hielt ſich aber noch ſtill, denn ſeine Stunde ſollte
erſt Nachmittags kommen. Um das Brautpaar
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