Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.Erstes Capitel. Wache Träume. Als der Jäger am Morgen nach seinem schön- Erſtes Capitel. Wache Träume. Als der Jäger am Morgen nach ſeinem ſchön- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0203" n="189"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Erſtes Capitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Wache Träume</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Als der Jäger am Morgen nach ſeinem ſchön-<lb/> ſten Tage im Heu erwachte, ſchmerzte ihn heftig ſein<lb/> Kopf. Denn man ſei ſo verliebt, als man will,<lb/> der Duft von friſchem Heu nimmt den Kopf ein,<lb/> und er hätte den Tod von der unvorſichtig gewähl-<lb/> ten Lagerſtatt haben können. Anfangs zwar hatten<lb/> die lieblichſten Träume von Lisbeth ſein Hirn um-<lb/> gaukelt. Ihm träumte, ein Bauer trete mit einem<lb/> verſchloſſenen Korbe zu ihm und ſage, darin ſei ein<lb/> Geſchenk, der Herr wiſſe wohl, von wem? Nun<lb/> öffnete er den Korb, und ein weißes Täubchen<lb/> war darin mit purpurrothen Füßchen und purpur-<lb/> rothem Schnabel. Er erſtaunte über die Weiße<lb/> und Schönheit des Thierchens und hatte ſeine<lb/> große Freude daran. Wie wurde ihm aber, als<lb/> das Thierchen ſein rothes Schnäblein öffnete und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0203]
Erſtes Capitel.
Wache Träume.
Als der Jäger am Morgen nach ſeinem ſchön-
ſten Tage im Heu erwachte, ſchmerzte ihn heftig ſein
Kopf. Denn man ſei ſo verliebt, als man will,
der Duft von friſchem Heu nimmt den Kopf ein,
und er hätte den Tod von der unvorſichtig gewähl-
ten Lagerſtatt haben können. Anfangs zwar hatten
die lieblichſten Träume von Lisbeth ſein Hirn um-
gaukelt. Ihm träumte, ein Bauer trete mit einem
verſchloſſenen Korbe zu ihm und ſage, darin ſei ein
Geſchenk, der Herr wiſſe wohl, von wem? Nun
öffnete er den Korb, und ein weißes Täubchen
war darin mit purpurrothen Füßchen und purpur-
rothem Schnabel. Er erſtaunte über die Weiße
und Schönheit des Thierchens und hatte ſeine
große Freude daran. Wie wurde ihm aber, als
das Thierchen ſein rothes Schnäblein öffnete und
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Zitationshilfe: | Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/203>, abgerufen am 24.02.2025. |