Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.Drittes Blatt. Den neunten Juli: Schönes Gefühl empfun- Abends zwölf harte Eier gessen. Aeußerst selig Vor Flecke aus dem Tuch zu bringen nimmt Viertes Blatt. Den zwölften Juli: Heut meinen Entschluß *) Soll wohl heißen: Geschlagen.
Drittes Blatt. Den neunten Juli: Schönes Gefühl empfun- Abends zwölf harte Eier geſſen. Aeußerſt ſelig Vor Flecke aus dem Tuch zu bringen nimmt Viertes Blatt. Den zwölften Juli: Heut meinen Entſchluß *) Soll wohl heißen: Geſchlagen.
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Drittes Blatt.
Den neunten Juli: Schönes Gefühl empfun-
den durch die neue Lieb. Sehr geſchmeichelt gefühlt
von der Lieb vornehmer Perſon. Gar nicht mehr
den Bedienten gefühlt in der neuen Lieb. Stiefeln
in dieſem Gefühl geputzt. Angeſchnauzt von mei-
nem Herrn und abgeſchwartet *) in der Still’, weil
Stiefeln nicht blank geweſt. Alles verſchmerzt im
Gefühl der Lieb.
Abends zwölf harte Eier geſſen. Aeußerſt ſelig
zu Bette gangen.
Vor Flecke aus dem Tuch zu bringen nimmt
man Toback, kocht ihn ab und ſchmiert’s Tuch mit
ein. Dann gebürſtet und am Sonnenſchein ge-
trocknet, iſt Alles ’raus.
Viertes Blatt.
Den zwölften Juli: Heut meinen Entſchluß
gefaßt nach langem Kampf. Mich riſalfirt, Rieken
ewig zu lieben und das Fräulein zu heirathen,
wofern mir mei fernere gute Verköſtigung zugeſagt
wird.
*) Soll wohl heißen: Geſchlagen.
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