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Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

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den Kirchen viel heulen, sind boshaft ausser der Kirche.
Treibst Du mich so weit, daß ich Dich dafür halte: --
sieh -- so lange wir auch zusammen gelebt haben --
ich -- -- -- scheiden laß ich mich! Jezt geh hinaus
und besinne Dich eines beßeren!
Obfstn. Gott weiß -- ich bin nicht boshaft! Ich
wünsche aller Welt Gutes; aber ich kann mich nicht
überzeugen, daß das sein darf. Warum werde ich nun
darüber so gequält? Ach wer mir das vor einer Stunde
gesagt hätte --
Obfstr. Jezt geh -- länger taugen wir nichts zu-
sammen. Geh fort.
Obfstn. Ach ich unglückliches Weib. (ab.)
Eilfter Auftritt.
Pastor. Oberförster.
Oberförster. Nun -- was sagen Sie? Wie gefällt
Ihnen das?
Pastor. Ich gebe noch nichts auf -- und wenn sie
erst die Kinder selbst spricht --
Obfstr. Sie soll sie nicht sehen -- sie soll nicht aus
Mitleiden gut sein; gut, weil es gut ist: oder ich
habe keinen Respekt vor ihr. Solchen boshaften Un-
verstand leide ich nicht! -- Wenn ich nur die beiden
den Kirchen viel heulen, ſind boshaft auſſer der Kirche.
Treibſt Du mich ſo weit, daß ich Dich dafuͤr halte: —
ſieh — ſo lange wir auch zuſammen gelebt haben —
ich — — — ſcheiden laß ich mich! Jezt geh hinaus
und beſinne Dich eines beßeren!
Obfſtn. Gott weiß — ich bin nicht boshaft! Ich
wuͤnſche aller Welt Gutes; aber ich kann mich nicht
uͤberzeugen, daß das ſein darf. Warum werde ich nun
daruͤber ſo gequaͤlt? Ach wer mir das vor einer Stunde
geſagt haͤtte —
Obfſtr. Jezt geh — laͤnger taugen wir nichts zu-
ſammen. Geh fort.
Obfſtn. Ach ich ungluͤckliches Weib. (ab.)
Eilfter Auftritt.
Paſtor. Oberfoͤrſter.
Oberfoͤrſter. Nun — was ſagen Sie? Wie gefaͤllt
Ihnen das?
Paſtor. Ich gebe noch nichts auf — und wenn ſie
erſt die Kinder ſelbſt ſpricht —
Obfſtr. Sie ſoll ſie nicht ſehen — ſie ſoll nicht aus
Mitleiden gut ſein; gut, weil es gut iſt: oder ich
habe keinen Reſpekt vor ihr. Solchen boshaften Un-
verſtand leide ich nicht! — Wenn ich nur die beiden
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[86/0092] den Kirchen viel heulen, ſind boshaft auſſer der Kirche. Treibſt Du mich ſo weit, daß ich Dich dafuͤr halte: — ſieh — ſo lange wir auch zuſammen gelebt haben — ich — — — ſcheiden laß ich mich! Jezt geh hinaus und beſinne Dich eines beßeren! Obfſtn. Gott weiß — ich bin nicht boshaft! Ich wuͤnſche aller Welt Gutes; aber ich kann mich nicht uͤberzeugen, daß das ſein darf. Warum werde ich nun daruͤber ſo gequaͤlt? Ach wer mir das vor einer Stunde geſagt haͤtte — Obfſtr. Jezt geh — laͤnger taugen wir nichts zu- ſammen. Geh fort. Obfſtn. Ach ich ungluͤckliches Weib. (ab.) Eilfter Auftritt. Paſtor. Oberfoͤrſter. Oberfoͤrſter. Nun — was ſagen Sie? Wie gefaͤllt Ihnen das? Paſtor. Ich gebe noch nichts auf — und wenn ſie erſt die Kinder ſelbſt ſpricht — Obfſtr. Sie ſoll ſie nicht ſehen — ſie ſoll nicht aus Mitleiden gut ſein; gut, weil es gut iſt: oder ich habe keinen Reſpekt vor ihr. Solchen boshaften Un- verſtand leide ich nicht! — Wenn ich nur die beiden

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Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/92>, abgerufen am 18.11.2024.